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Ja, Südtirol sollte sofort zu Österreich kommen

Ich wohne selbst in Südtirol.

Man merkt das wir keine Italiener sind. Die wenigsten die ich kenne können es auch gescheit. Wir sind und bleiben immer noch Tiroler mit einen deutschen Dialekt. Mit Tiroler Traditionen und einer solchen Lebensweise. Die meisten Italiener sehen uns aber als Italiener. So gesehen sind wir das ja auch, wir haben die italienische Staatsbürgerschaft. Sie reagieren sehr unhöflich auf uns, wenn wir deutsch reden. Dann kommen so Sätze wie :,, Perche parlate in tedesco? Siamo in Italia", dieses "Siamo in italia" also wir sind in Italien, hört man sehr oft.

Ich sage immer ich bin Tirolerin mit italienischer Staatsbürgerschaft.

Ich finde wenn sich die italiener, aber auch die Südtiroler etwas zusammen reisen würden, wäre es hier etwas einfacher. Denn auch dieses übertrieben Vaterlands gerede braucht kein Mensch. Direkt zurück nach Östereich wird nicht funktionieren, da müsste wieder ein Krieg ausbrechen.

Ich finde die Italiener sollen endlich akzeptieren das wir nicht italiener sind, wir sind Tiroler. War haben die gleiche Staatsbürgerschaft aber das wars dann auch wieder. Wenn sie zu uns kommen, im Urlaub oder auch zum wandern, dann sollen sie sich nicht beschweren das wir deutsch reden. Ganz egal wo wir sind, wir sind keine Italiener und wenn sie hier zu uns kommen wollen dann müssen sie das einfach akzeptieren, sonst sollen sie dort bleiben wo sie hergekommen sind.

Liebe Grüße :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Südtirolerin
Nein, es sollte bei Italien bleiben

Es gibt nicht viele Südtiroler die so denken, sondern nur eine kleine Partei von jungen Menschen

Kwalliteht  19.09.2023, 12:24

Laut brüllen können sie, die meisten Leute interessiert es einen Dreck.

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Ja, Südtirol sollte sofort zu Österreich kommen

Historisch, kulturell und auch sprachlich ist Südtirol ein Teil Österreichs, so wie Nord- und Osttirol. Daran ändert auch willkürliche Grenzziehung und über hundert Jahre "Zwangsitalienisierung" nichts.

Was die Bevölkerung eines Landes möchte, das hat in der Weltpolitik noch niemals eine Rolle gespielt. Die Menschen sind immer nur Schachfiguren in einem bösen Machtspiel.

Die Zukunft ist aber bekanntlich offen und was in 20 oder 50 Jahren sein wird, das weiß kein Mensch. Anfang der 80er Jahre hat auch niemand daran gedacht, dass Deutschland jemals wiedervereint sein wird.Auch hier: willkürliche Grenzziehung der Mächtigen. Es bleibt also abzuwarten, was die "hohe" Politik möchte oder wie sich Machtverhältnisse verschieben werden (oder eben auch nicht).

Eins ist aber auch klar. Die Annexion des südlichen Teils Tirols durch Italien und die zwangsweise Italienisierung/Assimilierung der deutschen und ladinischen Bevölkerung ab 1920 waren völkerrechtswidrig, egal wie die Motivation hierzu war.

Noch 1946 sagte der damalige Oppositionsführer W. Churchill in einer Debatte zum österreichisch-italienischen Vertrag seufzend: "Warum dürfen die Einheimischen in diesem wundervollen Bergland, der Heimat des Volkshelden Andreas Hofer, nicht ein Wort zu ihrem Schicksal sagen? Warum kann dort nicht eine Volksabstimmung stattfinden?" Die scheut bekanntlich der italienische Staat seit Anbeginn. Weil man eine Gans, die Goldene Eier legt, nicht schlachtet bzw. hergibt (das wussten schon Grimms Märchen).

Und auch heute gilt noch, wie immer in der Weltgeschichte: "100 Jahre Unrecht schaffen keinen Tag Recht." Das sagte 2020 Roland Lang vom Südtiroler Heimatbund oder analog zu dem was in der Bibel steht: "Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." (Mt. 19,6).

Ja, Südtirol sollte sofort zu Österreich kommen

Südtirol gehört selbstverständlich historisch, sprachlich und kulturell zu Österreich, es ist nur in Folge des imperialistischen Aggressionskrieges von Italien gegen Österreich an Italien gefallen. Eine Rückkehr zu Österreich und damit die Wiedervereinigung Tirols wäre daher sinnvoll. Allerdings läuft in der internationalen Politik nichts, was sinnvoll ist, sondern immer nur das, was die im Augenblick am Mächtigsten vereinbaren. Das kann sich aber ändern.

Nein, es sollte bei Italien bleiben

Österreich und Italien haben sich darauf verständigt, keinerlei gegenseitigen Gebietsansprüche zu erheben. Damit ist der Drops gelutscht.

Ruenbezahl  19.09.2023, 13:53

Das stimmt so nicht. Österreich und Italien haben sich nicht auf die die Staatszugehörigkeit Südtirols verständigt, wohl aber auf den derzeitigen autonomen Status von Südtirol, der irgendwo zwischen Österreich und Italien schwebt. Italien hat Österreich am 23. Mai 1915 den Krieg erklärt, um Tirol zu erobern. Das ist zwar militärisch nicht gelungen, aber nach dem Krieg war Italien halt doch auf der Seite der Sieger. Die Friedenskonferenz von Paris hat den Großteil Tirols den Italienern zugewiesen. Bei Österreich blieben die zwei kleinen, miteinander nicht einmal verbundenen Reste Nord- und Osttirol, die heute das Bundesland Tirol bilden. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Rückkehr Südtirols zu Österreich zur Diskussion. Die Alliierten haben darauf aus strategischen Gründen verzichtet, aber Italien verpflichtet, Südtirol eine Autonomie zu gewähren. Das wurde in einem Anhang zum Pariser Friedensvertrag (Abkommen Gruber-Degasperi) festgehalten hat. Da Italien diese Verpflichtung nicht eingehalten hat, haben Südtiroler, unterstützt von der österreichischen Bundesregierung (Bundeskanzler Kreisky!) mit Sprengstoffanschlägen auf sich aufmerksam gemacht, worauf Italien, auf massiven Druck der UN (zwei Resolutioen der UN-Vollversammlung von 1960 und 1961 Südtirol eine Autonomie gewähren musste. Vertragspartner des Abkommens ist Österreich, ohne dessen Zustimmung die Autonomie nicht geändert werden darf. Südtirol hat daher einen gewissen Spielraum, um seine Autonomie mit Unterstützung durch Österreich auszunützen, um die Distanz von Italien und die Nähe zu Österreich zu wahren. Ob das irgendwann einmal die Rückkehr zu Österreich ermöglichen wird, die von der Mehrheit der Südtiroler erwünscht wird, lässt sich derzeit nicht sagen. Die Hoffnung bleibt aber bestehen.

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Kwalliteht  19.09.2023, 14:31
@Ruenbezahl

Italien stellte vor der Aufnahme Österreichs in die EU eine Bedingung (du darfst raten, welche das war). Österreich akzeptierte.

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Ruenbezahl  19.09.2023, 14:40
@Kwalliteht

Da gibt es nichts zu raten. Es ist allgemein bekannt, dass Italien die Aufnahme Österreichs in die damalige EWG (die EU gab es noch nicht) blockiert hat, um ein scharfes Vorgehen Österreichs gegen die nach Österreich ins Exil gegangenen Freiheitskämpfer zu erzwingen. Der Anschlag auf der Porzescharte, bei dem durch Bomben des italienischen Geheimdienstes vier italienische Soldaten ums Leben gekommen sind, damit man das den von Österreich unterstützten Freiheitskämpfern in die Schuhe schieben konnte, war sicher das herausragendste Ereignis in dieser perfiden Strategie, in der Österreich der schwächere Partner war..

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Kwalliteht  19.09.2023, 16:12
@Ruenbezahl

Es ist bis heute nicht wirklich aufgeklärt. Die einen sagen, es wäre der Befreiungsausschusses Südtirol gewesen, die anderen sagen, es wäre der italienische Geheimdienst gewesen. Beweise für die eine oder andere Sichtweise wurden nicht gefunden, weitere Möglichkeiten wurden nie ausgeschlossen.

Der Aufnahmeantrag Österreichs in die EU wurde übrigens 1989 gestellt, 22 Jahre nach dem Attentat.

1973 trat Österreich der EWG nicht bei, unterzeichnete jedoch ein Freihandelsabkommen. Italien wollte zwar, konnte aber nicht viel blockieren, denn der Warenverkehr zwischen Italien und den anderen Ländern der EWG ging größtenteils durch Österreich. Eine tatsächliche Blockade Italiens hätte zur Blockade des italienischen Handelsverkehrs durch Österreich geführt. Italien musste daher ohne Zugeständnisse Österreichs seine Blockade aufgeben, was sich übrigens auf die Wirtschaft beider Länder und auch auf die politische Annäherung positiv auswirkte.

Als es um die Aufnahme Österreichs in die EU ging, stellte Italien die Bedingung, dass Österreich offiziell keine Gebietsansprüche mehr stellt. Eigentlich eine reine Formsache, Österreich hatte schon lange davon abgesehen. In Österreich regte sich kaum jemand darüber auf, in Südtirol gründete sich eine Partei, die die Unabhängigkeit Südtirols von Italien UND Österreich forderte (mit den Verrätern in Österreich wollte man schließlich nichts mehr zu tun haben). Österreich nahm's gelassen, Italien auch. Und ein Jahr später gab es diese Partei nicht mehr.

Südtirol war übrigens die Region Italiens, die vom Freihandelsabkommen mit der EWG am meisten profitierte. Auch der Beitritt zur EU war für Südtirol ein voller Erfolg.

Heute schreit nur noch eine immer kleiner werdende Minderheit in Südtirol nach der Abtrennung von Italien und dem Anschluss aus Österreich. In beiden Ländern ist das kein Thema mehr.

Der letzte Versuch, die Autonomierechte Südtirols zu beschränken, erfolgte von Berlusconi, woraufhin Südtirol den Gang vor das oberste Gericht erwägte. Auf einmal war Ruhe.

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Ruenbezahl  19.09.2023, 17:02
@Kwalliteht

Der Anschlag auf der Porzescharte mit vier Toten ist, wie die meisten anderen blutigen Anschläge dieser Zeit, nie geklärt worden. Italien hat drei Mitglieder des BAS in einem vom Europäischen Gerichtshof wegen schwerer Verfahrensmängel für ungültig erklärten Verfahren zu langen Haftstrafen verurteilt, einen davon seltsame Weise aber einige Jahre danach begnadigt, ohne dass er darum angesucht hatte. Österreich hat die gleichen drei Männer wegen der gleichen Tat freigesprochen, weil sie nachweisen konnten, dass sie zur Tatzeit nicht am Tatort waren. Trotzdem hat Italien den Fall zum Anlass genommen, um die Aufnahme Österreichs in die EWG zu blockieren. Heute schreit in Südtirol niemand nach der Abtrennung von Italien, aber ein Drittel der demokratisch gewählten Landtagsabgeordneten Südtirols tritt, ohne Geschrei, aber mit vielen Argumenten, dafür ein. Seit Berlusconi sind die Autonomierechte Südtirols laufend beschnitten worden. Ausgerechnet Giorgia Meloni, die noch vor wenigen Jahren am Denkmal für den Faschismus in Bozen Blumen niedergelegt hat, hat versprochen, die Beschneidungen der Autonomie wieder rückgängig zu machen. Die Meloni hat allerdings schon sehr viel versprochen und sehr wenig gehalten.

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Kwalliteht  19.09.2023, 23:44
@Ruenbezahl

Italien hat nie die Aufnahme Österreichs in die EWG blockiert, weil Österreich nie die Mitgliedschaft beantragt hat. Österreich hat lediglich ein Freihandelsabkommen mit der EWG beschlossen und Italien damit gedroht, den italienischen Warenverkehr durch Österreich zu blockieren, wenn Italien dieses Abkommen blockiert. Deutschland teilte Italien dann mit, dass dies wohl die schlechteste Lösung für Italien wäre, schließlich war Deutschland damals (und ist es auch heute) ein sehr wichtiger Handelspartner für Italien. Und der Weg führt nun einmal durch Österreich.

Welche drei Männer wurden in Österreich wegen erwiesener Abwesenheit am Tatort freigesprochen? Wann war das?

Heute schreit in Südtirol niemand nach der Abtrennung von Italien

doch: https://suedtiroler-freiheit.com/

Welche Beschneidungen der Autonomierechte Südtirols gab es NACH Berlusconi? Berlusconi ist ja mit der Pflicht, deutsch benannten Wanderwegen zwangsweise auch einen italienischen Namen zu verpassen, grandios gescheitert.

Was ich als Linksliberaler von der Meloni halte, schreibe ich hier lieber nicht im Klartext. Das würde wahrscheinlich zu einer dauerhaften Sperre führen.

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Ruenbezahl  20.09.2023, 09:00
@Kwalliteht

Dass Italien den EWG-Beitritt Österreichs blockiert hat, ist in der gesamten einschlägigen Literatur nachzulesen. Zum Vorfall auf der Porzescharte mit vier Toten: Peter Kienesberger und Erhard Hartung wurden 1970 in Florenz zu lebenslanger Haft verurteilt, Egon Kufner, später begnadigt, zu 24 Jahren. Das Urteil wurde weder in Österreich noch in Deutschland (Hartung ist deutscher Staatsbürger) akzeptiert, da die Angeklagten nicht vom Verfahren gegen sie verständigt worden waren und damit keine Verteidigungsmöglichkeit hatten. In Wien wurden Hartung, Kienesberger und Kufner am 17. Mai 1971 wegen des gleichen Vorfalles freigesprochen, weil sie nachweisen konnten, dass sie zum Tatzeitpunkt nicht am Tatort gewesen sein konnten. - Die Südtiroler Freiheit "schreit" nicht nach Abtrennung von Italien, sondern sie hat als erklärtes Ziel die Wiedervereinigung Tirol in ihrem Programm und begründet dies auch recht sachlich. Die Südtiroler Freiheitlichen bevorzugen die Gründung eines eigenen Kleinstaates Südtirol, die Südtiroler Volkspartei (SVP) hat ebenfalls ohne viel Geschrei die Forderung nach Selbstbestimmung in ihrem Programm. Die politische Mehrheit in Südtirol ist daher für die Abtrennung von Italien. Im Zuge der Zentralisierung Italiens sind vor allem seit der Verfassungsreform von 2001 zahlreiche Zuständigkeiten Südtirols beschnitten worden, so dass sogar die rechtsextreme Giorgia Meloni in ihrer Antrittsrede im Parlament versprochen hat, diese Beschneidungen wieder rückgängig zu machen, was ihr von Seiten der SVP-Abgeordneten im Parlament eine wohlwollende Enthaltung einbrachte, auch wenn ihre Versprechen selten glaubwürdig sind. Der Fall mit der Bezeichnung der Wanderwege liegt genau umgekehrt: Italien besteht darauf, dass die faschistischen Ortsnamen verwendet werden, während die traditionellen deutschen oder ladinischen Ortsnamen nur geduldet sind.

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Kwalliteht  20.09.2023, 10:19
@Ruenbezahl
Italien besteht darauf, dass die faschistischen Ortsnamen verwendet werden, während die traditionellen deutschen oder ladinischen Ortsnamen nur geduldet sind.

Ich habe die italienischen und deutschen Nachrichten zu diesem Thema damals gehört und gelesen. Es ging um Wege, die noch nie einen italienischen Namen hatten! Berlusconi drohte damit, die Autonomie Südtirols zu beschneiden, wenn diese Wege nicht umgehend italienische Namen erhalten. Er bekam dafür richtigerweise Feuer von der EU und natürlich auch von Südtirol selbst.

Die politische Mehrheit ist übrigens nicht für die den Anschluss an Österreich und noch nicht einmal für die Abtrennung von Italien. Sie ist für die Beibehaltung des jetzigen Status, alles andere wäre für Südtirol eine wirtschaftliche Katastrophe.
Abtrennung von Italien und eigenständiger Staat? Sehr dumm, ein Ministaat, nicht in der EU aber von der EU umgeben. Wer dürfte da wohl das Handelsrecht diktieren?
Anschluss an Österreich? Nun ja, Autonomie weg, die Österreicher sind ja nicht blöd.

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Ruenbezahl  20.09.2023, 13:36
@Kwalliteht

Zum Thema Ortsnamen bis du vollkommen falsch informiert. Es war genau umgekehrt. Die politische Mehrheit in Südtirol ist entweder klar für die Abtrennung von Italien oder sie schließt diese Möglichkeit nicht aus. Über die großen Vorteile, die Südtirol durch eine Abtrennung von Italien hätte, informiert das von internationalen Fachleuten geschriebene Buch "Kann Südtirol Staat?" Informationen dazu auf folgendem Link: https://www.noiland.org/de Man sollte sich immer zuerst informieren, bevor man einen Kommentar schreibt.

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Ruenbezahl  20.09.2023, 17:19
@Kwalliteht

Wege haben meistens keine Namen. Auf den umstrittenen Wegweisern ging es nur um die Namen der Orte (Gemeinden, Ortsteile, Berge, Almen, Seen usw.), zu denen die Wege führen.

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Kwalliteht  21.09.2023, 00:01
@Ruenbezahl

Nö, die Orte hatten eh schon italienische Namen. Die Ausschilderungen der Wegweiser war eh schon zweisprachig. Berlusconi ging es um die "Frechheit", Wanderwege (die nie einen italienischen Namen hatten) nur auf deutsch zu benennen. Und er hat verloren (was zu erwarten war).

Nochmal die Frage: Welche Beschneidungen der Autonomie (oder auch nur solche Versuche) gab es nach Berlusconi? Dass Berlusconi mit den Autonomierechten Südtirols Probleme hatte, ist ja bekannt. Tatsächlich etwas daran ändern konnte er übrigens nichts. Südtirol hat sich (übrigens mit Hilfe der EU) erfolgreich gewehrt.

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Ruenbezahl  21.09.2023, 00:06
@Kwalliteht

Es hat keinen Sinn, mit jemandem zu diskutieren, der Tatsachen leugnet.

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