Sollen Jugendliche sich verpflichtend in der Feuerwehr angagieren?
Brauche pro und kontra für die Schule
Ich meine natürlich Jugendfeuerwehr, es geht also nicht um Menschenleben
8 Antworten
Nein jegliche Art von Zwang macht in dem Bereich nicht wirklich Sinn.
Feuerwehr ist auch nicht was das Jedem gelegen ist. Wenn Jemand musikalisch begabt ist, was bringt es dann den in die Feuerwehr zu zwingen?
Es gibt heute Schulen welche Feuerwehr im Unterreicht anbieten, das ist wesentlich sinnvoller. Beispiel: FEUERWEHR MACHT SCHULE - MIK Brandenburg
Grundlegende Dinge zum Brandschutz kann man im Sachkundeunterreicht beibringen.
Nein. Warum auch?
Ja, die Jugendfeuerwehr hat den tieferen Sinn bzw. Hintergedanken, das Interesse junger Menschen für den Feuerwehrdienst zu wecken in der Hoffnung, dass diese später als Erwachsene aktive Feuerwehrleute werden.
Aber die Jugendfeuerwehr selbst ist weder eine ehrenamtliche noch hoheitliche Aufgabe. Es ist in erster Linie eine (sinnvolle) Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche, hat also prinzipiell keinen anderen Status als das Jugend-DRK, die örtliche Jugendfußballmannschaft oder der Kinderchor der Kirchengemeinde.
Und damit fehlt jegliche Voraussetzung, Jugendliche zum Dienst in der JF zu verpflichten (anders als ggfs. Erwachsene zum Dienst in der Freiwilligen-/Pflichtfeuerwehr bei fehlenden Freiwilligen - denn hier handelt es sich um eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Kommune einhergehend mit Bürgerpflichten der Bürger).
Davon einmal aber ganz unabhängig bin ich durchaus für die (Wieder-)Einführung eines verbindlichen "Sozialen Jahres"... also quasi eine Wiederbelebung der Wehrpflicht mit Möglichkeit des alternativen Zivildienstes, nur das Ganze etwas modernisiert. Dazu hatte ich an anderer Stelle schon mal etwas geschrieben. Nur das dann nicht im Jugend-, sondern im Erwachsenenalter und auch etwas flexibler vom Zeitraum her.
Söder hat zur Zeit wieder die gleiche Idee mit dem Sozialen Jahr, und wird dafür vermutlich wieder heruntergeputzt. Ohne Altersbegrenzung, da dürfen dann sogar Rentner die sich nicht ausgefüllt fühlen. Parteitag in Hannover: CDU für verpflichtendes soziales Jahr – Junge Union dagegen (rnd.de)
Nein, definitiv nicht. Wir haben bei uns ein Kinderdorf, da muss jedes Kind zwangsweise ein Hobby haben. Leider gibts einige die deswegen zur Feuerwehr kommen. Die machen ununterbrochen blödsinn, hören nicht zu, gehen allen auf die Nerven, verderben andere den Spaß sodass die gehen und sind einfach fehl am Platz.
Gerade in der Feuerwehr sollte man sich benehmen können...
Definitiv kontra. Nicht alle Jugendliche haben überhaupt die Möglichkeit - als ich in dem Alter war habe ich auf dem Land leben müssen, totale Pampa, keine Möglichkeit überhaupt eine Stelle zu erreichen wo man dann arbeiten "müßte" da ja verpflichtend, weil die Öffentlichen nicht oft genug fuhren und sonst kein Transportmittel da war. Die Busse fuhren an Werktagen nur 4x, zwei in der Frühe, mittags und um 6 Uhr abends, samstags nur früh und mittags, sonntags war gar nichts, da müßte die Feuerwehr schon von sich aus einen Bus herumschicken um jeden Tag die Leute einzusammeln, und das ginge ins Geld. Außer dafür werden einem die Ferien gezwickt, was garantiert nicht gut rüber käme.
Andere Jugendliche sind finanziell schwach beisammen, daß sie früh schon dazuverdienen müssen, oder in der eigenen Familie mithelfen, da ist die Zeit für irgendwelche Extrapflichten gar nicht vorhanden.
Und für die Schule müßte man rein theoretisch auch noch irgendwann lernen und Hausaufgaben machen.
Daher sollte das eine freiwillige Sache bleiben für die, die es sich finanziell und zeitlich leisten können. Das kann nicht jeder, will auch gar nicht jeder, wenn man dann vor lauter Streß nicht mehr aus den Augen schauen kann.
Unter Zwang wird nichts vernünftiges dabei rauskommen.
Das erlebt man ja schon, wenn ein Jugendlicher nur deswegen zur Feuerwehr geht, weil es der Papa, der selber in der Feuerwehr ist, so möchte.
Aber grundsätzlich mit einem vernünftigen Ansatz sollte jeder für einen Zeitraum x verpflichtend irgendwas "Sinnvolles" tun. Meiner Meinung nach aber nicht als Jugendlicher sondern später.