Soll ich meine Ausbildung zum Bankkaufmann abbrechen oder nicht?
Hey Leute,
ich mache eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Leider musste ich feststellen, dass dieser Beruf extremst langweilig ist. Ich bin im letzten Ausbildungsjahr und hätte in etwas weniger als einem Jahr Abschlussprüfung. Ich hab auf der Arbeit kaum etwas zu tun, wenn ich nach Aufgaben frage bekomme ich keine oder nur so wenig, dass ich innerhalb kürzester Zeit fertig bin. Also sitze ich gefühlt jeden Tag meine Zeit ab und geh total müde und gelangweilt nach Hause.
Seit einem halben Jahr kommen deshalb auch psychische Probleme, wie Burnout bzw. Boreout dazu.
Ich brauche dringend Hilfe. Ich weiß nicht weiter. Was soll ich tun? Durchziehen oder Abbrechen?
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8 Antworten
Eigentlich spricht alles dafür, daß Du völlig unterfordert bist. Wenn Du abbrichst, verstehen die Leute später nicht die Gründe … . Was spricht denn dagegen, daß Du Dich nach dem umschaust, wofür Du brennst. Durch Zufall habe ich nach einer Lehre das Abitur auf der Abendschule gemacht. Danach Lehramt studiert und trotzdem eine Anstellung in der Industrie gefunden.
Was ist es, wofür Du brennst?
Und ganz nebenbei, würde ich Kollegen nach Ihrer Meinung fragen, in was sie gerade in solchen Zeiten investieren.🤓
Du hast es bald geschafft. Zieh es jetzt noch durch, dann war nicht alles umsonst und du hast schon mal eine Berufsausbildung sicher. Danach kannst du dich ja trotzdem nach etwas anderem umschauen, du wirst höchstens schlauer und lernst noch mehr dazu, das macht sich auch in Bewerbungsgesprächen gut! :)
Ich würde das durchziehen, es sei denn du kennst Alternativen, bei denen du dir sicher bist, dass sie auf Dauer angenehmer sind.
Das Bankgewerbe ist eine der wenigen Branchen wo man mit verhältnismäßig einfacher Ausbildung noch gutes Geld verdienen kann. Soviel ich weiß gibt es da auch noch Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Bank, so dass man dann einen Posten mit mehr Verantwortung und einem breiteren Aufgabenspektrum hat.
Und Langeweile bei guter Bezahlung ist immer noch besser als Dauerstress oder Niedriglohn... viele Arbeitnehmer, die vor lauter Überstunden oder Anstrengung kurz vorm Kollaps sind, würden vermutlich sehr gerne mit dir tauschen.
Versuche den Rest der Ausbildung bei einem anderen Betrieb zuende zu machen. Kenne aus meiner Zeit Leute, die das damals gemacht haben. Das geht also, ist vermutlich aber nicht einfach. Frage auch mal in der Berufsschule und bei Freunden aus der Branche nach.
Eine Bankausbildung ist übrigens eine gute Grundlage für deinen weiteren Werdegang.
Du machst eine Ausbildung, mit der du in den allermeisten kaufmännischen Bereichen anschließend gute Arbeitsmöglichkeiten hast. Jetzt stehst du vor der Wahl, noch ein Dreivierteljahr durchzuhalten oder die bereits absolvierten 1,75 Jahre abzuschreiben und zu verschwenden.
Wenn dir langweilig ist, dann setz dich hin und vertiefe deinen Berufsschulstoff oder such dir Videos, die dir dazu vertiefende Informationen liefern. Frag immer weiter nach Arbeit, auch anspruchsvolleren Aufgaben. Wenn du bei einer größeren Bank arbeitest, erkundige dich nach anderen Einsatzstellen/Abteilungen in denen du noch arbeiten kannst. Wenn es eine kleinere Bank ist, bei der du bestimmte Themen gar nicht in der Praxis sehen kannst, arbeite diese Bereiche besonders sorgfältig alleine auf. So kannst du deine späteren Chancen am Arbeitsmarkt noch weiter erhöhen, indem du eine sehr gute Abschlussprüfung schreibst.
Ich wünsche dir Durchhaltevermögen und die Motivation, für dich das Beste herauszuholen.
Vielen Dank, es wäre eine Schande die letzten 1,75 Jahre in den Müll zu schmeißen. Jetzt wo ich die größte Zeit hinter mir habe.