Soll es Musik ohne Takt geben?
Mein Freund hat neulich gemeint, er sieht keinen Sinn darin dass Songs aus 4/4, 6/8 oder sonst was aufgebaut sind, aber er konnte das nicht näher begründen.
Welche Argumente gibt es dafür, Musik ohne Taktart zu schreiben?
3 Antworten
Es spielt gar keine Rolle. Das ist nur entscheidend, wenn Noten gebraucht werden. Sonst kann er es getrost ignorieren.
Es gibt Musik ohne Takt, und dennoch könnte man ein Takt hinzufügen um das Ganze etwas zu strukturieren.
Es gibt alte Musik, die tatsächlich noch ohne Takteinteilung geschrieben wurde. Man hat den Takt als generelle Orientierung und Betonungshilfe aber nicht umsonst eingeführt. Denselben Notentext im 6/8-Takt spielt man anders als im 4/4-Takt. Nehmen wir an, eine Melodie besteht nur aus Achteln. Darauf haben wir den Text (was fällt mir jetzt blödes ein...)
Sah-ne-tor-te, Him-beer-eis-creme, al-le es-sen die-se gern.
Im 4/4 Takt wären die Taktstriche so:
| Sah-ne-tor-te, Him-beer-eis-creme, | al-le es-sen die-se gern-e |.
Die Betonung im 4/4-Takt liegt auf der 1. und 3. Viertel, also auf Sah, Him, al und die.
Schreibe ich dieselben Noten im 6/8-Takt sitzen die Taktstriche so:
| Sah-ne-tor-te, Him-beer- | eis-creme, al-le es-sen | die-se gern.
Die Betonung liegt im 6/8-Takt meist (abhängig vom Musikstil) auf der 1. und der 4. Achtel. Es würden also die Silben Sah, te, eis, le und die betont. Es entsteht ein völlig andere musikalischer Eindruck.