SmartWatch im Rettungsdienst/Feuerwehr?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Einige Schwachpunkte 45%
Keine Gute Idee 45%
SmartWatch wäre eine gute Idee 9%

6 Antworten

Keine Gute Idee

Ich sehe da keine akzeptable Kosten-Nutzen-Relation.

Einmal: Was willst du denn auf dem Mini-Bildschirmchen machen? Klar, reicht für Vitalwerte. Aber die müssen alle sehen können, deshalb werden sie schön groß auf dem Monitor angezeigt.

Eine Einsatzdokumentation willst du sicher nicht auf der Smartwatch verfassen. Dafür hat "man", wie Iwaniwanowitsch schon geschrieben hat, ein Tablet.

Oder benutzerdefinierte Karten die durch die Leitstelle gepflegt werden(nächstes Krankenhaus, nächstbester Notarzt etc).

Welches das nächstgelegene Krankenhaus ist, welche Fachabteilungen es dort gibt und über welche Hauptverkehrsachsen man am schnellsten die richtigen Kliniken für kritische Patienten erreicht, gehört zur normalen Ortskenntnis. Jemand, der das nicht weiß, sollte nicht regulär eingesetzt werden, sondern nur als 3. mitfahren. Ist nun wirklich kein Hexenwerk, sich das vor dem ersten Dienst anzuschauen. Wenn eine Fachabteilung abgemeldet ist oder die Klinik die Aufnahme verweigert, meldet die Leitstelle das nach der Anmeldung zurück.

Bezüglich des Notarztes ist es nicht die Aufgabe des Notfallsanitäters, darüber zu philosophieren ob er jetzt zeitnah einen Notarzt herbekommen könnte oder nicht. Sondern wenn er einen Notarzt braucht, dann braucht er einen Notarzt. Also sagt er der Leitstelle dass er einen Notarzt braucht und die Leitstelle besorgt ihm den Notarzt - falls das länger dauern sollte, kann sie das ja mitteilen.

Es müssten jedoch vom Uhrgehäuse kleine(Unfallgefahr) und desinfezierbare sein.

Es macht bei der Unfallgefahr und Zerstörungswahrscheinlichkeit keinen großen Unterschied, ob die Armbanduhr groß oder klein ist. Der einzige effektive Weg, diesbezüglich Schäden zu vermeiden, besteht darin die Armbanduhr wegzulassen.

Was die Desinfektion angeht: Man kann sicherlich Smartwatches herstellen, die eine regelmäßige Desinfektion (--> Tauchbad!) vertragen. Aber das wird dann eine kleine Stückzahl und entsprechend teuer. Und wenn dann noch jemand auf die Idee kommt, "Medizinprodukt" draufzuschreiben und die Smartwatch entsprechend zuzulassen, verdoppelt sich der Preis nochmal.

Wenn man an die Verwendung als "Tracker" für Atemschutztrupps denkt, darfst du die Smartwatch dann auch noch mit Ex-Schutz konzipieren und entsprechend prüfen lassen. Außerdem trägt die Feuerwehr-Einsatzkraft im Einsatz dicke Handschuhe, und d.h. du wirst nicht umhin kommen, sämtliche erforderlichen Funktionen durch Knöpfe zu ermöglichen, die man mit dicken Handschuhen auch trifft.

Du gibst also schätzungsweise das Dreifache des Preises für eine normale Smartwatch aus... und was genau bekommst du dafür, das du bisher nicht schon hast?

Wo unser Gruppenführer nicht die Übersicht über Position der Trupps und Füllstand der Tanks etc halten konnte, da die Einsatzstelle zu unübersichtlich war

Das verstehe ich nicht. Ein Gruppenführer hat höchstens drei Trupps und ein Fahrzeug (d.h. einen Wassertank) zu überwachen. Wie kann man da den Überblick verlieren?

Fabia121 
Fragesteller
 26.01.2022, 12:03

450m Unfalllänge, Lkw in Vollbrand mit Ladung und voll getankt, vermisste Person, eine Person schwerst verletzt, Wasserversorgung kaum möglich, nur ein RTW da trotz mehrerer verletzen, nachalarmierung war nicht möglich da alle anderen schon im Einsatz waren. Lf20,tlf40, Rw,mtf, elw und eben der RTW. Da war es bei weitem nicht möglich Überblick zu behalten, Vorallem um 5 Uhr morgens bei 0 Grad. Das war keine Schuld meines gruppenführers(da dann Einsatzleiter). Es war schlicht weg nicht möglich

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Einige Schwachpunkte

Aus meiner Sicht erscheint der Bildschirm einer Smartwatch für eine solche Aufgabe zu klein und man müsste diese Uhr ja von Person zu Person weiter geben und die meisten Mitarbeiter tragen ja eine eigene Uhr.

Vom Prinzip her ist deine Idee der Verfolgung der Trupps im Innenangriff eine ziemlich gute (im Bezug auf Notfälle etc.), allerdings scheitert sie daran, dass es zu viele Variablen gibt: der Grundriss der Einsatzstelle ist nie bekannt, WLan und Bluetooth erreichen keine ausreichende Abdeckung.

Im Rettungsdienst gibt es einige sinnvolle Anwendungen für die digitale Arbeit: Fotodokumentation, Nachschlagen von SAAs, es wird definitiv mehr dokumentiert als auf Papier, da der Platz dort natürlich beschränkt ist, die Dokumentation ist leserlicher/übersichtlicher, Kopplung von EKG und Dokumentation. Das System funktioniert aber über ein Tablet (https://pulsation-it.com/), sowohl im Brandschutz als auch in der Rettung. Ich frage mich jedes Mal aufs neue, warum es Feuerwehren gibt, die im Jahre 2022 immer noch Papierdokumentation einsetzen.

Gut, wo welches Krankenhaus ist, muss jedem Mitarbeiter bekannt sein (Bettennachweis kann man auch super über das Tablet führen, ig-nrw.de), welches NEF kommt, ist ja nicht die Aufgabe der Besatzung vor Ort, das entscheidet die Leitstelle.

Von Experte Nomex64 bestätigt
Keine Gute Idee

Des ganze digitale Zeug ist Schwachsinn. Man braucht, vor allem in der Feuerwehr, etwas was jeder verwenden kann und was auch immer funktioniert, egal unter welchen Bedingungen.

Eine SmartWatch kommt gleich nach den digitalen Pumpensteuerungen. Was will ich mit einer SmartWatch, welche nicht mal 500°C aushält. Welche man nur ohne Handschuhe betätigen kann. Welche bei -20° den Geist aufgibt, weil es zu kalt ist. Welche ein so kleines Display hat, dass man da gar nichts mehr darauf erkennt. Welche beim ersten Aufschlag auf ein Auto defekt ist.

Die Idee entstand mir in einem Feuerwehreinsatz(als Feuerwehr und nicht Rettungsdienst). Wo unser Gruppenführer nicht die Übersicht über Position der Trupps und Füllstand der Tanks etc halten konnte, da die Einsatzstelle zu unübersichtlich war

Den Füllstand eines Fahrzeuges wird man wohl überblicken können, da man noch dazu einen Maschinisten hat, der den Füllstand an den GF weiterleiten sollte.

Und wo seine 3 Trupps unterwegs sind, sollte man sich auch merken können. Und wenn nicht, gibt es immer noch Funkgeräte, mit welchen man den Standort des jeweiligen Trupps abfragen kann. (Was mit einer SmartWatch nicht fehlerfrei gelingen kann).

Und ein Gruppenführer sollte sich um seine Gruppe kümmern und nicht um den gesamten Einsatz. Entweder man ist Gruppenführer oder Einsatzleitung, beides geht nicht bei größeren Ereignissen.

Im Endeffekt ist soetwas nur noch ein zusätzlicher, unnützer, Gegenstand, welchen man mitnehmen muss, der kaputt geht und einen mehr behindert als nützt.

Und ich bezweifle auch, dass die Uhr noch jemand anziehen will, wenn du voll Blut, Kotze, Öl, Fett, Schlamm usw ist.

Und für die meisten Funktionen, welche du genannt hast, ist das Display viel zu klein und birgt eine zu große Gefahr, wenn man in bestimmten Situationen versucht darauf etwas zu erkennen.

Es sollte das Ziel sein, die Dinge so einfach wie möglich zu halten und nicht durch zusätzlichen Schnickschnack unnötig zu verkomplizieren.

Einige Schwachpunkte

Ich nehme an, sie könnten den Funkverkehr etc. stören.

Jedenfalls bin ich davon überzeugt, daß es nur technische Gründe sein können.

Einige Schwachpunkte

Wenn bei Euch der GF nicht mehr weis wo seine Trupps sind habt ihr Probleme welche auch eine Smartwatch nicht lösen kann.

Derzeit sehe ich viele neue "Lösungen". Allen gemein ist das sie komplizierte Lösungen, für simple Probleme sind.

Eine Smartwatch hat für mich einen viel zu kleinen Bildschirm um relevante Informationen zu bekommen. Wenn ich CRS auf dem Tab S7 nutze, ziehe ich die Rettungskarte schon auf um die notwendigen Detail zu sehen.