Sköne öke?

1 Antwort

Allgemein, wenn du sichere Textstellen für die These heranziehen kannst, kannst du das behaupten. Kommt natürlich darauf an, ob dein/e Deutschlehrer/in voreingenommen und offen für Spekulationen ist, dann könnte es sein, dass er/sie dir widerspricht und die Argumentation als schwächer bewertet.

Nathanael ist psychologisch betrachtet ein Wrack. Er wurde Zeuge des qualvollen Todes seines Papas und erinnert sich wieder dran, als er den Coppola entdeckt. Mit den Gläsern wird seine Wahrnehmung verzerrt, er sieht nicht mehr mit seinen Augen, sondern durch ein Medium (das Fernglas). Er bekommt metaphorisch neue „Augen“. Dadurch kommt es zur menschlichen Wahrnehmung der Puppe. Dementsprechend knallt er durch, als er beim Streit zwischen Spalanzani und Coppola die blutüberströmten Bestandteile der zerbrochenen Puppe in der Hand hält, zumal es ja seine Geliebte war. Er kommt darauf hin in die Psychiatrie und scheint genesen zu sein. Als er oben mit seiner Clara glücklich auf dem Turm steht, sieht er durch ein Fernrohr den Coppola und all die Erinnerungen kommen wieder hoch. Das zeigt sich daran, dass er keinen sinnvollen Satz mehr bilden kann, „schöne Augen“ ruft und sich in den Tod stürzt (zumal die Frage ist, ob sein Tod ein Unfall oder eine bewusste Entscheidung gewesen ist; eigentlich wollte er ja Clara umbringen).

Ich frage mich nur, wieso die Brillen einen Hinweis auf seinen Tod geben können? Man könnte es so verstehen, dass der Wahn mit den Gläsern beginnt und mit ihnen aufhört (Tod).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Germanistikstudium + DaF-Zertifikat

Hearties  08.06.2025, 22:14

Man könnte so argumentieren, dass es Wiederholungen im Werk gibt

  • Coppelius und der Vater > qualvoller Tod ; Coppola und Spalanzani zerbrochene Puppe mit Blut > Zerstörung (metaphorisch Tod)
  • Wahn beginnt mit Gläsern (am Anfang); Wahn kehrt zurück mit Gläsern (am Ende)