Augenmotiv Sandmann Hoffmann?
Das Augenmotiv spielt im Sandmann eine große Rolle, aber wie kann man das ganze gut begründet interpretieren?
Was sich mir auch nicht ganz erschließt ist, ob Coppelius und Coppola ein und die gleiche Person sind oder nicht?
1 Antwort
Im Sandmann von E.T.A. Hoffmann wird das Motiv der Augen auf verschiedene Weise verwendet, um das Thema der Realitätswahrnehmung und der menschlichen Psyche zu erforschen.
Zunächst wird das Motiv der Augen in der Geschichte als Symbol für die Wahrnehmung von Realität und Wahrheit verwendet. Nathanael ist besessen von dem Gedanken, dass die Augen der Menschen die Fenster zur Seele sind und dass sie ihm die Wahrheit zeigen können. Er projiziert seine eigene Angst und Paranoia auf die Augen von Coppelius und Coppola, indem er sie als böse und unheimliche Figuren darstellt, die ihm das Augenlicht nehmen wollen. Diese Interpretation der Augen als Fenster zur Seele zeigt, wie unsere Wahrnehmung und unsere Projektionen unsere Realität beeinflussen können.
Das Augenmotiv wird auch verwendet, um Nathanaels psychologischen Zustand zu reflektieren. Wenn Nathanael schließlich erkennen muss, dass Olimpia nur eine Puppe ist und nicht die Frau, die er liebt, zerstört er ihre Augen. Dies zeigt, dass Nathanael nicht in der Lage ist, die Realität zu akzeptieren, und dass er die Illusion der Wahrheit aufrechterhalten will, selbst wenn er weiß, dass es falsch ist.
In Bezug auf Ihre zweite Frage sind Coppelius und Coppola in der Tat zwei verschiedene Figuren im Sandmann. Coppelius ist ein böser Alchemist, der Nathanael in seiner Kindheit heimgesucht hat, während Coppola ein italienischer Wetterglashändler ist, der später in Nathanaels Leben auftaucht. Es ist jedoch möglich, dass Nathanael Coppola mit Coppelius verwechselt, da er eine starke Angst vor beiden Figuren hat und sie in seinem Verstand miteinander verschmelzen können.