Sinn des religioesen Fastens?

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Meiner Meinung nach hat sich das jemand ausgedacht, der gemerkt hat, dass die eingelagerten Nahrungsmittel, nicht bis zur nächsten Jagd/Ernte reichen werden, wenn man nicht ein paar Wochen den Gürtel enger schnallt. Bei organisierten Religionen kann man Menschen fast alles schmackhaft machen, wenn man sagt "Gott will es so".

naaman  14.02.2024, 10:54

In sofern richtig, weil es tatsächlich im AT keine Regelung für das Fasten gibt. Wenn es also Regeln geben sollte, sind diese menschlichen Ursprungs, und von Gott nie verlangt.

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Die Wahrnehmung der Herrschaft Allahs durch das Fasten im Ramadan und dessen Verständnis

Das Universum ist ein großer Tisch, der alle Gaben in sich birgt und alle Genüsse in sich trägt. Es ist zugleich ein reich gedeckter Tisch, der sowohl die materiellen als auch die spirituellen Gefühle und Fähigkeiten des Menschen anspricht. Es ist ein großer Tisch, an dem innerhalb desselben weitere Tische für alle Lebewesen aufgestellt sind. Jedes Lebewesen hat seinen Anteil und Besitz an diesem Tisch. Für jedes Lebewesen, von der kleinen Ameise bis zum großen Elefanten, ist die notwendige Versorgung und der Unterhalt vorbereitet.

Der Hauptgast an diesem Tisch ist der Mensch. Während andere Lebewesen in einem begrenzten und eingeschränkten Rahmen von diesem Tisch profitieren, nutzt der Mensch aufgrund seiner breiten Fähigkeiten und umfassenden Natur den Tisch auf eine Art und Weise, die alles umfasst.

In der perfekten Ordnung und Ausstattung all dieser Tische spielt die Herrschaftsqualität Allahs die Hauptrolle. Das heißt, Seine Fürsorge und Erziehung, die Herrschaftsqualität, betrifft von der kleinsten Ameise bis zum größten Elefanten die Versorgung und Erziehung jedes Lebewesens und versorgt selbst deren einfachste Bedürfnisse.

Trotz der intensiven Verkündung und Offenbarung von Allahs Barmherzigkeit und Erziehung an diesem Universaltisch sind die Menschen aufgrund einiger philosophischer Gedanken und ihrer Unaufmerksamkeit leider nicht bewusst über den Tisch und die Erziehung. Genau hier kommt der Ramadan, um diese Unachtsamkeit zu brechen und zu zerstreuen, indem er alle Muslime in eine mächtige Armee verwandelt und durch das Verbot des täglichen freien Essens und Trinkens die Menschen dazu bringt, auf das Kommando zu warten, um zu essen, wodurch sie plötzlich die Ordnung und Erziehung über dem Tisch wahrnehmen. Und es lässt sie erkennen, dass die Ordnung und Erziehung in Allahs Händen liegt. Diese Erkenntnis und dieses Bewusstsein führen dazu, dass der Mensch in einem universellen Dienst und Dankbarkeit steht. Das Fasten dient somit als eine Art Ausruf und Vermittler dieses großen Tisches.

Die Beiträge des Ramadan-Fastens zum gesellschaftlichen Leben

Die Menschheit hat ihre größten Katastrophen aus wirtschaftlichen Gründen erlebt. An der Wurzel des Ersten und Zweiten Weltkriegs liegen Klassenkämpfe. Das heißt, der Konflikt zwischen Arbeit und Kapital hat die Weltkriege verursacht. Die Grundlage der Klassenkämpfe ist eine Ungleichheit in Verteilung und Teilung. Während die Ressourcen der Welt in den Händen bestimmter Gruppen konzentriert sind, haben die meisten Menschen in Hunger und Elend gelebt. Diese Ungleichheit zu beheben, ist entweder durch Konflikt möglich, was einen hohen Preis hat, wie die Weltkriege bewiesen haben, oder durch das Errichten einer gerechten und barmherzigen Brücke zwischen den reichen und armen Klassen.

Die islamische Religion verursacht keinen Kampf zwischen diesen zwei Klassen, sondern schafft eine Brücke zwischen ihnen und sorgt für soziales Gleichgewicht. Das heißt, durch die Brücken der Zakat und der gegenseitigen Hilfe verschmelzen die reichen und armen Klassen miteinander. Indem sie dem Reichen sagt, er soll halal verdienen, dem Arbeiter sein Recht geben und durch Zakat die Armen und Bedürftigen beachten, während sie den Armen auffordert, ihm zu gehorchen und Respekt zu zollen, bildet sie eine starke, auf gegenseitigem Einvernehmen und Toleranz basierende Beziehung zwischen den zwei Klassen. Eine Gesellschaft, in der diese Beziehungen vorherrschen, wird sowohl politisch als auch wirtschaftlich eine produktive und effiziente Gesellschaft sein. Denn die Wirtschaft wächst mit Sicherheit und Frieden. Wo kein Vertrauen und keine Ordnung herrschen, dominieren Ausbeutung und ungerechter Gewinn, was den Reichtum der unrechtmäßig Reichen mehrt und den Armen noch tiefer in die Armut stürzt.

Die Bedeutung hierbei ist, dass das Fasten im Ramadan eine Rolle in diesen sozialen Beziehungen spielt, indem es Empathie zwischen den zwei Klassen fördert. Das Fasten ist eine solche Gottesdienstform, die alle sozialen Schichten für einen Monat gleichstellt, die Bedingungen vereinheitlicht, damit die Zustände der anderen Schichten vollständig verstanden werden können. Das heißt, die reichen und wohlhabenden Schichten wechseln durch das Fasten für einen Monat die Schicht, indem sie fasten und hunger leiden, was sonst kaum möglich wäre, Empathie zu entwickeln.

So wird der Ramadan durch die Zakat-Pflicht zu einem starken Empathieinstrument zwischen den sozialen Schichten. Die Menschen werden sich der Zustände und Probleme der anderen bewusst. Wenn die reichen Gläubigen sich der Armen und Bedürftigen bewusst sind, kann es nicht in Betracht gezogen werden, dass sie gleichgültig und uninteressiert bleiben, folglich wird sicherlich eine enge Freundschaft und Bindung entstehen. Diese Bindung wird eine Barriere vor großen Katastrophen sein. Das heißt, sie wird die Konfrontation zwischen Kapital und Arbeit verhindern.

Die enorme soziale Wohltat des Ramadan und der Zakat ist das einzige Heilmittel und Rezept für die Rettung der Menschheit. Andernfalls würden philosophische Lehren, die Klassenkonflikte und Feindseligkeiten schüren, der Menschheit mehr Leid als Glück bringen, wie es auch in der Vergangenheit schmerzhaft erfahren wurde.

Zusammengefasst ist das Fasten ein starkes Brücken- und Empathiebildungs-Instrument zwischen Reichen und Armen. Der Reiche fühlt durch das Fasten die Not der Armen und identifiziert sich mit ihnen, eilt zu ihrer Hilfe und teilt ihr Leid. Ein solcher Ramadan existiert in keiner anderen Religion oder Ideologie.

Die Rolle des Ramadan-Fastens in der Züchtigung der Seele

Die Namen und Eigenschaften des Erhabenen Allah sind absolut und ewig, und es ist unmöglich, sie vollständig zu erfassen und zu begreifen. Daher sind dem Menschen bestimmte relative und hypothetische Gefühle gegeben. Der Zweck dieser Gefühle ist, dass die absoluten und unabhängigen Namen und Eigenschaften Allahs bis zu einem gewissen Grad verstanden und durch Vergleich erkannt werden. Diese relativen und partiellen Gefühle sind jedoch nicht dazu gegeben, um besessen zu werden und gegen den Schöpfer zu rebellieren.

Um diesen Punkt durch ein Beispiel zu erklären: Ein sehr reicher und mächtiger Mann gibt zwei Arbeitern, die unter ihm arbeiten, für ein Jahr die Verwaltung und den Ertrag von zwei seiner vielen Einrichtungen und Fabriken als Treuhand. Er legt als Bedingung fest, dass das Eigentum der Fabrik, die Maschinen in einwandfreiem Zustand zurückgegeben werden, im Namen des Eigentümers betrieben und nach seinen moralischen Prinzipien verwaltet werden müssen.

Einer der Arbeiter übernimmt die Verwaltung der Fabrik und handelt genau nach den Anweisungen des Besitzers und versteht durch Vergleich viele seiner Qualitäten. Zum Beispiel sagt er: „Ich verwalte diese kleine Einrichtung, aber dieser Mann verwaltet Tausende davon. Ich habe mit so vielen Menschen zu tun, er ist mit Tausenden beteiligt. Der Reichtum aus dem Einkommen dieser Einrichtung, im Vergleich zu seinem Vermögen, ist atemberaubend.“ Seine Liebe und Achtung für den Besitzer wächst, und er vergisst nie, dass er nur vorübergehend und als Treuhänder dort ist.

Mit diesem Verhalten gewinnt er die Gunst des Besitzers, und der Besitzer belohnt ihn großzügig. Der andere Arbeiter vergisst jedoch sofort nach Betreten der Fabrik seine Position und Pflicht. Er nimmt das Firmenschild ab, setzt seinen eigenen Namen darauf, folgt in der Verwaltung nicht der Moral des Besitzers, verkauft die festen Maschinen willkürlich. Er erinnert sich nie daran, dass er nur ein Treuhänder und vorübergehend ist. Er leugnet den eigentlichen Fabrikbesitzer und fordert ihn heraus. Er überschreitet seine Grenzen, indem er Besitzansprüche erhebt, leugnet, dass er ein Spiegel ist, und nimmt die hypothetischen, also fiktiven Zustände als real an. Der wahre Besitzer der Fabrik bestraft ihn dann mit einer angemessenen Strafe für sein Verhalten.

So wie in diesem Beispiel der menschliche Körper einer Fabrik gleicht und der besagte Besitzer Cenab-ı Hak (Allah) ist. Die zwei Arbeiter stehen für: einerseits den gläubigen Menschen, der seine Grenzen kennt, keinen Besitzanspruch erhebt und seine Persönlichkeit und Gefühle nutzt, um Allahs Namen und Eigenschaften zu verstehen, und andererseits denjenigen, der Besitzansprüche erhebt, seine Grenzen überschreitet, Dinge, die ihm nicht gehören, für sich beansprucht und sich wie ein tyrannischer Pharao verhält. Allahs Ermahnungen sind die Prinzipien des Islam.

Das Fasten ist also ein wichtiges Mittel, um die Begierden und das Ego des Menschen zu disziplinieren und zu reformieren. Es ist die beste Methode, um die Schwäche und Zerbrechlichkeit des Egos, das den Menschen zur Tyrannei führt, am deutlichsten zu spüren. Deshalb hat in der Mystik und der illuminativen Philosophie die Disziplinierung und Reformierung der Seele durch Askese, also strenge Diät, einen wichtigen Stellenwert. Alle Heiligen und Rechtschaffenen haben Askese, die als Bruder des Fastens gilt, zur Reform und Disziplinierung der Seele eingesetzt.

In diesem Sinne ist es unsere Pflicht als Gläubige und Muslime, uns durch das Fasten zumindest einmal im Jahr in der Reform und Disziplinierung unserer Seele zu bemühen, als ein wesentlicher Bestandteil unserer Hingabe und unseres Glaubens.

Das Fasten im Islam während des Monats Ramadan endet beim Sonnenuntergang aus mehreren Gründen, die sowohl praktischer Natur als auch tief in der islamischen Theologie und Tradition verankert sind:

Quranische Vorschrift: Der Quran gibt die Zeiten für das Beginn und das Ende des Fastens klar an. Allah sagt im Quran: „Und esst und trinkt, bis der weiße Faden der Dämmerung euch vom schwarzen Faden der Nacht unterscheidbar wird. Dann vollendet das Fasten bis zur Nacht.“ (Sura 2, Vers 187). „Bis zur Nacht“ wird allgemein als der Moment des Sonnenuntergangs interpretiert, was das Ende des Fastentages markiert.

Natürlicher Rhythmus: Das Fasten vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang entspricht dem natürlichen Tageslichtzyklus und legt somit einen klaren und universell erkennbaren Zeitrahmen für das Fasten fest. Dieser Rhythmus passt zu den natürlichen Lebenszyklen und macht die Praxis des Fastens für Menschen auf der ganzen Welt umsetzbar, unabhängig von ihrer spezifischen Kultur oder ihrem Standort.

Das Fastenbrechen (Iftar) beim Sonnenuntergang ist ein wichtiger Bestandteil des Fastens im Ramadan. Obwohl es eine Zeit der Freude und des Genusses ist, da die Fastenden ihre Enthaltsamkeit beenden und wieder essen und trinken dürfen, wird traditionell empfohlen, dies mit Maß und Besonnenheit zu tun. Es ist nicht verboten also Haram sich seinen Magen vollzustopfen, doch es wird nicht empfohlen. Es gibt mehrere Gründe, warum man sich beim Iftar nicht den Magen vollstopfen sollte:

1. Gesundheitliche Gründe: Nach einem langen Tag des Fastens ist der Magen geschrumpft und die Verdauungsfunktionen sind verlangsamt. Ein plötzliches Überessen kann Verdauungsprobleme wie Unwohlsein, Sodbrennen, Blähungen und andere Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Eine moderate Mahlzeit hilft dem Körper, sich besser an die Nahrungsaufnahme anzupassen und die Nährstoffe effizienter zu nutzen.

2. Spirituelle Disziplin: Der Ramadan ist eine Zeit der Selbstbeherrschung und der spirituellen Reinigung, die nicht nur auf die Stunden des Fastens beschränkt ist, sondern auch auf die Art und Weise, wie das Fasten gebrochen wird. Sich beim Iftar maßvoll zu ernähren, ist eine Fortsetzung der Disziplin und Selbstkontrolle, die während des Tages geübt wurde, und fördert eine dauerhafte spirituelle Haltung der Mäßigung und Dankbarkeit gegenüber Allahs Gaben.

3. Erinnerung an die Bedürftigen: Ein zentraler Aspekt des Ramadan ist es, Empathie für die Armen und Hungrigen zu entwickeln und an ihre Bedürfnisse zu denken. Übermäßiges Essen beim Iftar widerspricht dem Geist des Teilens und der Solidarität mit jenen, die nicht genug zum Essen haben. Es ist eine Gelegenheit, Dankbarkeit für das zu zeigen, was man hat, und sich daran zu erinnern, dass viele Menschen auf der Welt mit sehr wenig auskommen müssen.

4. Förderung der Dankbarkeit: Ein bescheidener Iftar fördert die Wertschätzung und Dankbarkeit für jede Mahlzeit. Im Islam wird Lehre und Praxis großes Augenmerk auf Dankbarkeit gelegt. Indem man sich beim Essen zurückhält, kann man eine tiefere Dankbarkeit für die Nahrung entwickeln, die man erhält, und für Allahs Barmherzigkeit.

5. Nachhaltige spirituelle Entwicklung: Der Ramadan soll nicht nur eine vorübergehende Zeit der Frömmigkeit sein, sondern eine Gelegenheit für dauerhafte spirituelle Wachstum und Verbesserung. Die Praktiken und Disziplinen, die während dieses Monats entwickelt werden, einschließlich der Mäßigung beim Essen, sollen über den Ramadan hinaus in das tägliche Leben integriert werden.

Insgesamt dient die Mäßigung beim Iftar dazu, die körperliche Gesundheit zu schützen, die spirituellen Lehren des Ramadan zu verstärken und eine nachhaltige Lebensweise der Bescheidenheit und Dankbarkeit zu fördern.

LG Muhammed (İmam)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Im Christentum ist das Fasten kein Selbstzweck, sondern dient der Besinnung auf das Wesentliche. Wir verzichten auf Dinge, die uns von Gott ablenken und schaffen Zeit für unseren Glauben und unsere Beziehung zum Herrn. Mit der Fastenzeit tun wir es Jesus gleich, denn auch er hat in der Wüste 40 Tage lang gefastet und gibt zu verstehen, dass man manches Charisma bzw. Erhörung nur mit Gebet und Fasten ausüben kann.

Wie schon die Aufforderung der Propheten zielt auch der Ruf Jesu zu Umkehr und Buße zunächst nicht auf äußere Werke, 'Sack und Asche', Fasten und Abtötungen, sondern auf die Bekehrung des Herzens, die innere Buße. Ohne sie bleiben Bußwerke unfruchtbar und unehrlich. Das Fasten ist also ein Bußwerk, um Reue und Umkehr glaubhafter zu machen.

Waere nett, wenn mir Jemand den Grund des urspruenglichen christl. Fastens (Verzicht),
  • Das Fasten, zumindest aus christlicher Sicht, gibt es nicht.
  • Das Fasten, wie es die Kirche versteht, ist dagegen unchristlich. Siehe Punkt 1
als auch den Grund des muslimischen Fasten's erlaeutern koennte, und ob dieses noch in die heutige Zeit passt.

Muslime berufen sich, beim Thema Fasten auf das mosaischen Gesetz. Allerdings kommt der Begriff „Fasten“ im mosaischen Gesetz nicht vor und es gibt keine Plicht, ein Fasten einzuhalten.

Religoese Cristen fasten "auf was",

Nein, so ist das nicht richtig -- "auf was" fasten nur 15+jährige, die das "auf was" aufgeschnappt haben.

Drum fasten sie z.B. auch auf Gummibärchen essen oder so.

Antwort: Warum? Weil sie sich einbilden das machen zu wollen und etwas Richtiges zu tun, "Für den Körper ist es ja auch etwas Gutes" wir dann noch nachgeschoben.