Sind wir die größten Sklaven aller Zeiten?

11 Antworten

Ich halte von den Spruch nicht soviel. Weil hier nicht wirklich klar wird was freiheit bedeutet.

Du bist in diesem land frei dein eigenes unternehmen aufzubauen. Also kein lohnsklave zu sein. Du musst halt etwas können / finden wofür die anderen leute bezahlen wollen.

Lohn ist ansonsten nur ein Abstraktes maß für die Arbeit die imgrunde jeder leisten muss um leben zu können.

Nicht arbeiten zu müssen ist nicht im begriff freiheit inkludiert. Der grund ist das jeder mensch um zu leben energie verbraucht. Wir brauchen nahrung und wärme sowie schutz vor witterung.

Wärme gibts kostenlos von der sonne. Aber nicht immer. Manchmal müssen wir eben dafür sorgen das uns warm bleibt (Geeignete kleidung.) Oder wärme erzeugen. (Feuer).

Nahrung fliegt uns nicht in den mund. Diese müssen wir besorgen.

Schutz vor witterung haben wir grundsätzlich keinen. Diesen müssen wir besorgen oder finden.

Folglich müssen wir etwas tun damit wir am leben bleiben. Nahrung Beschaffen. Wärme beschaffen wenn nötig. Und schutz vor wetter beschaffen oder finden.

Darum kommt schlichtweg niemand. Daher kann man es nicht als unfrei betrachten.

Mann kann diese sachen natürlich von anderen erledigen lassen. Und genau deswegen gibt es lohnabreit im endeffekt. Weil andere sonst doppelt arbeiten müssen. Ergo gibt man ihnen etwas (geld) das sie das nicht mehr tun müssen.

Ach, man kann das alles so sehen, muß man aber nicht. Sklaven waren abhängig, gefangen, wurden schlecht behandelt und gefangen gehalten.

Wir sind auch oft abhängig, vom Konsum, Partner, dem, was andere von uns erwarten, dem Vermieter, dem Arbeitgeber, dem eigenen Körper, der ständig Nahrung möchte, usw.

Wir müssen allerdings vieles nicht und könnten tun, was Wir wollen (wenn Wir den Mut dazu haben und die Bereitschaft, die Konsequenzen zu tragen).

lebenistleiden 
Fragesteller
 15.11.2023, 11:04

ist ja heute auch so.. schaff abbas du faula sau.. gib gas.. guck auf uhr in 20 minuten is des fertig i sags dir!

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kummerfrei  15.11.2023, 11:16
@lebenistleiden

Das ist Prägung und Erziehung von klein an, daraus kann man sich befreien. Ist nicht leicht, aber im Vergleich zum Sklaven wird man dann nicht gejagt, geschlagen oder weiterverkauft.

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Ich habe hier etwas gelesen von einer mentalen Abhängigkeit und Abhängigkeit von Konsumgütern und ähnliches, was natürlich jeder der sich dessen bewusst wird ablehnen kann. Und daß man für Unterkunft, Essen und Wärme sorgen muß ist auch klar. Für sehr viele Menschen die für Mindestlohn arbeiten geht es aber schon lange nicht mehr um irgendwelchen mentalen oder materiellen Luxus sondern darum die Familie irgendwie über Wasser zu halten. Und da hat man bei der Entscheidung für den Job möglicherweise keine Wahl gehabt weil das Leben einem keine VIP-Karte mitgegeben hat. Dann arbeitet man für einen Lohn knapp über dem Existenzminimum, und gerade in solchen Jobs wird man gnadenlos unter Druck gesetzt und ausgenutzt weil die Chefs genau wissen daß Menschen so einen Job nur machen wenn sie keine andere Wahl haben und deswegen nicht aufmucken weil sie ja darauf angewiesen sind wenigstens dieses bisschen Geld zu bekommen. Ich gehöre auch zu denen die für Mindestlohn in einer Fabrik arbeiten. Ich hatte von Geburt an einen schlechten Start in's Leben, und habe verschiedene Krisen hinter mir. Mittlerweile bin ich gesundheitlich angeschlagen und außerdem in einem Alter in dem man schon fast auf dem Abstellgleis steht. Also mache ich das Beste aus der Situation. Aber ich sehe sehr wohl was unsere Führungsetage sich gönnt und mit was wir "Lohnsklaven" abgespeist werden. Daß Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmer nur dann beachtet werden wenn eine Kontrolle vom Amt ansteht. Wenn man sich durch die Arbeit die Bandscheiben ruiniert und dann nicht krank "machen" soll. Da kann man sich ganz schnell mal wie ein Sklave fühlen. Wer das wegdiskutieren will kann das gerne machen, aber Menschen die selber erleben was ich meine sehen das als moderne Art der Sklaverei. Ein politisch korrekter Ausdruck dafür wäre wohl Ausbeutung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde in diesem Zusammenhang nicht von den "größten" Sklaven sprechen, denn das Gegenteil dazu wäre ja das Wort "kleinste" und es gibt keine "kleinsten" Sklaven.

Deshalb spricht Goethe ja auch von "mehr Sklave sein".

Dass wir gegenwärtig auf andere, weit manipulativere Weise versklavt werden und uns dessen nicht bewusst sind, würde ich sofort unterschreiben.

Das gesamte Wirtschaftssystem basiert darauf, Bedürfnisse zu wecken und infolge dessen Abhängigkeiten zu schaffen, aus denen man sich nicht befreien möchte, ja sogar glaubt, sich nicht befreien zu müssen, weil durch "Wohlstand" persönliches Glück und gesellschaftliche Anerkennung in Aussicht gestellt wird.

Hierbei ist es schon ein Schritt in Richtung mehr Freiheit, wenn man sich dessen bewusst wird, in welchen Abhängigkeiten man lebt. Dann kann man entscheiden, welche Abhängigkeiten man hinnehmen will und von welchen man sich lösen möchte/könnte.

kummerfrei  15.11.2023, 11:17

Sehr gut erkannt!

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Früher wurdest du versklavt und durftest leben. Heute darfst du leben um versklavt zu wenn. Seit dem "Währung" existiert, sind Menschen Sklaven. Früher haben wir getauscht was wir brauchen und hatten und produziert was wir konnten. Heute muss alles im Übermaß jederzeit überall verfügbar sein ohne auf auf den Wert der Lebenszeit zu achten. Stattdessen wird ein imaginärer Wert erschaffen, dem alle hinterher rennen.

Freiheit kann meiner Meinung nach nur erlangt werden, wenn es neben Währung wieder andere bezahlung gibt.

Würde gerne eine Kreuzfahrt machen, aber keine 3000 Euro bezahlen. Wieso kann ich nicht mitfahren und währenddessen dort arbeiten? Wenn ich dort arbeite, muss ich mit fahren und bin nicht mehr frei in der Entscheidung wohin ich fahre ...