Sind Jäger Mörder?
11 Antworten
Sind Jäger Mörder?
Wie oft soll diese Frage noch gestellt werden (GuteFrage hat auch eine Suche, die Lupe oben rechts auf der Webseite)?
Die Antwort darauf lautet „Nein“.
Mord ist ein rechtlich klar definierter Begriff. Siehe §211 Strafgesetzbuch:
Mörder ist, wer
* aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
* heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
* um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.
Und das trifft auf Jäger in mehrerlei Hinsicht nicht zu.
- Es ist weder grausam (im Gegenteil, die oberste Regel lautet Tierleid bei der Jagd soweit irgend möglich zu vermeiden und ein unverhoffter tödlicher Schuss ist allemal besser als die Art, wie industriell gehaltenes Schlachtvieh getötet wird).
- Noch sind niedere Beweggründe im Spiel. Die Jagd ist aus Sicht des Tierschutzgesetzes ein vernünftiger Grund um ein Tier zu erlegen - siehe §4 TierSchG. Und auch im Hinblick auf den Erhalt eines gesunden Wildbestandes notwendig - siehe §1 BJagdG.
- Noch geht es dabei um einen Menschen (denn nur auf Menschen bezogen gibt es den Tatbestand "Mord" überhaupt).
Und warum die Jagd heute noch notwendig und wichtig ist, dazu habe ich in diversen Fragen schon einmal etwas geschrieben.
Denn natürlich ist die Jagd noch wichtig. Heute sogar mehr denn je, da unser Wild nicht mehr in einer "sich selber regelnden Natur" lebt sondern in einer "vom Menschen gemachten und gesteuerten Kulturlandschaft".
Und da regelt sich eben das Wild auch nicht mehr auf natürliche Weise, da die Lebensumstände ja gar keine "natürlichen" mehr sind und eine regelnde Funktion haben.
Details dazu siehe z.B. hier:
Aber kein Tierschützer, der sich nicht speziezistisch nur um Haustiere kümmert, würde die Jagd befürworten
Falsch. Denn Jäger sind offiziell anerkannte Natur- und Tierschützer.
Wir erhalten einen artenreichen, gesunden Wildbestand in unserer Kulturlandschaft. Durch die Jagd.
Du nennst keinerlei Argumente.
Alles was du sagst, entkräftet für mich die Notwendigkeit des Jagens. Die Tiere brauchen einfach ihre Freiheit zurück und ich finde die Tatsache des Tötens doch sehr grausam. Ich würde mir wünschen, dass Tiere nicht mehr als eine Sache vor Gericht gelten. Nur müssten dann ja alle Fleischesser bestraft werden..
Wenn sie aus Spaß am Töten die Tiere abschiessen - ja. Viele bezahlen ja Unsummen an Geld, um z. B. auf Großwildjagd zu gehen. Das finde ich fürchterlich.
Machst Du die Dinge die Du freiwillig in Deiner Freizeit machst, weil Du sie hasst? Oder eher, weil Du Freude daran empfindest? Ich glaube kaum, dass Du für viel Geld in einen Sportverein eintreten würdest, wenn das was Du da machst Dir keine Freude bereiten würde.
Warum sollte der Jäger dann nicht genauso Freude an seiner Aufgabe haben dürfen?
Wenn ich kein tiefergehendes Interesse an der Erhaltung und Hege des heimischen Wildbestandes hätte, dann hätte ich als Jäger ja wohl kaum die Motivation, über Jahre die Mühen, das (viele!) Geld und die ganze Zeit im Revier zu verbringen. Wenn es dabei nur "um die paar Rehe" gehen würde die ich dabei im Jahr erlege, dann hätte ich das Fleisch auch beim Wildschlachter kaufen können...
Bedenke:
Jagd ist nicht nur "mit dem Gewehr ein Tier erlegen". Da gehört noch eine Menge mehr dazu. Und wenn ich als Jäger z.B. 10 Rehe im Jahr in einem größeren Revierum erlege um den Bestand im Revier zu regeln, dann habe ich damit dafür gesorgt, dass dadurch etliche andere Rehe genug Lebensraum haben, genug Kräuter finden um gesund und so natürlich wie irgend möglich leben zu können (soweit das in der menschgemachten Kulturlandschaft in Deutschland überhaupt mögliche ist. - Aber für die kann ich als Jäger genauso wenig wie Du).
Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen dem fachgerechten Erlegen eines Tieres und dem sadistisch angehauchten abknallen eines Tieres, bloß, weil es Einem gute Gefühle beschert.
Genau. Und Jäger in Deutschland jagen nach genauen gesetzlichen Vorgaben und aus guten Gründen. Da ist für "bloßes Abknallen ohne Grund" nur zum "Spaß an der Freude" kein Paltz.
Danke.
"Hobby"-Jäger auf jeden Fall.
Was ist denn Deiner Definition nach ein "Hobbyjäger"?
Ich habe das hier schon einmal beschrieben: https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-eure-meinung-zu-den-leuten-die-aus-hobby-jagen#answer-347877979
So etwas wie einen inhaltlichen Unterschied zwischen "Hobbyjägern" und "Berufsjägern" gibt es in Deutschland nicht, abgesehen davon, dass der Eine davon jemaden gefunden hat, der ihn für die Jagd bezahlt.
Aber sie machen beide das Gleiche, halten sich an die gleichen Regeln und gesetzlichen Vorgaben.
Ich meine damit die, die sich nicht um das Wohl der Tiere sorgen oder auf den Bestand achten, sondern die, die nach Afrika reisen, um eine spezielle Antilopenart oder ein anderes Tier - womöglich noch in einem Ei gezäunten Arial - zu schießen, ausstopfen zu lassen und bei sich als Trophäe aufhängen.
OK, ich verstehe. Du kernnst Dich mit der Jagd in Afrika aus, weisst was da im Allgemeinen passiert und welche Regeln es da gibt, welche Vor- und Nachteile der Verkauf der Wildabschüsse an (viel zahlende) ausländische Jäger dort für das heimische Wild hat?
... (trauriger) Fakt ist nämlich:
Seit dank Corona ein Großteil der Jagdtouristen ausbleibt, geht es vielen Wildtieren in Afrika deutlich schlechter!
Der Grund dafür:
Auch in Afrike findet (genau wie beim einheimischen Wild bei uns) eine Populationskontrolle statt. Auch da müssen also bestimmte Mengen an Tieren erlegt werden. Und da man diese Abschüsse oft an gut zahlende ausländische Jäger verkauft hat, hatte man so das Geld um die Wildhüter zu bezahlen, die sich einerseits um die Tiere dort vor Ort kümmern und sie auch vor einheimischen Wilderern beschptzen. Ohne dieses Geld sind viele dieser Stellen jetzt nicht mehr besetzt, da man die Wildhüter schlicht nicht mehr bezahlen kann.
Die Folge: Die einheimischen Wilderer haben wieder freies Spiel und die ehemaligen Wildhüter werden leider teils selber zu Wilderern, da sie jetzt ja kein Geld mehr haben und ihre Familien auch irgendwie ernähren müssen. Denn in weiten Teilen Afrikas gibt es so ein soziales Auffangnetz wie hier in Deutschland nicht.
Quelle: Ein afrikanischer Jagdaufseher in einem Interview.
Wir diskutieren hier nicht über Vor- und Nachteile den der Verkauf der Wildabschüsse an ausländische Jäger dort für das heimische Wild etc hat, sondern die SUBJEKTIVE Meinung, ob Jäger Mörder sind oder nicht. Meine SUBJEKTIVE Meinung dazu ist und bleibt, dass solche Hobbyjäger, die nur um des "Adrenalinkicks"-Willen und einer Trophäe, Tiere töten Mörder sind.
Wir diskutieren hier nicht über Vor- und Nachteile den der Verkauf der Wildabschüsse an ausländische Jäger dort für das heimische Wild etc hat, sondern die SUBJEKTIVE Meinung, ob Jäger Mörder sind oder nicht.
Dann hast Du die Definition von "Mord" offensichtlich nicht verstanden. Ich empfehle, den §211 Strafgesetzbuch zu lesen in dem definiert ist, was "Mord" überhaupt bedeutet.
Alles anderes ist postfaktisches Geschwurbel, da es die Realität (also die offizielle Definition des Wortes) durch "subjektive Gefühle" ersetzt.
Außerdem hast Du die Beispiele mit Aftrika in den Raum gworfen, dann kann ich Dich ja auch auf die Denkfehler hinweisen, die das Argument enthält.
Hier geht es nicht um die juristische Definition des Begriffs, diese ist mir durchaus bekannt.
Du hast much gefragt was ich unter einem Hobbyjäger verstehe und genau das habe ich beantwortet, das war kein Beispiel, sondern meine Ansicht eines Hobbyjägers.
Hier geht es nicht um die juristische Definition des Begriffs
Wo steht das in der Frage?
Dort wird nur gefragt, ob Jagd "Mord" ist. Und darauf gibt es eine klare, faktische Antwort. Und die lautet: Nein.
Du hast much gefragt was ich unter einem Hobbyjäger verstehe und genau das habe ich beantwortet, das war kein Beispiel, sondern meine Ansicht eines Hobbyjägers.
Ja, da hatten wir uns ja beide bereits von der eigentlichen Frage entfernt. Du hattest Da in Deiner Antwort schon eine unklare ("gefühlsmäßige"?) Definitionn verwendet, worauf ich mit meinem Kommentar nachgehakt habe und Dir ein paar Fakten genannt habe zu dem, was ein Jäger in Deutschalnd macht, der nicht von einem Dritten für die Jagd bezahlt wird..
Aber lass' es gut sein, ich will mich hier auch nicht mit Dir anlegen.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend.
Klar wird man als Jäger nichts anderes sagen, als das Jagd gut und richtig ist. Aber kein Tierschützer, der sich nicht speziezistisch nur um Haustiere kümmert, würde die Jagd befürworten