Sind homosexuelle Handlungen im Buddhismus und Hinduismus verboten?

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Buddhismus

Im Buddhismus gibt es keine einheitliche Meinung, aber auch keinen Streit über das Thema Homosexualität. Viele Buddhistinnen und Buddhisten gehen damit locker um. Die allermeisten akzeptieren auch gleichgeschlechtliche Liebe. Für buddhistische Mönche und Nonnen ist homosexueller, aber auch heterosexueller Sex generell verboten. Aber nicht jedes buddhistische Kloster hat dieselben Regeln dafür, wenn Mönche und Nonnen gegen das Verbot verstoßen.

Wie in den meisten Religionen galt auch im Buddhismus ursprünglich die Gründung einer Familie als Sinn der Sexualität. Heute glauben viele Buddhistinnen und Buddhisten auch an eine starke seelische Verbindung zu ihrem Partner mit dem sie Sex haben. Sie sind auch davon überzeugt, dass sie sich nach dem Tod in einem neuen Leben wieder ineinander verlieben könnten. Wenn die Seele dann in einem Körper mit einem anderen Geschlecht wiedergeboren wird, dann kommt es zu einer gleichgeschlechtlichen Liebe. So denken aber nicht alle Buddhistinnen und Buddhisten.

Hinduismus

Die Geschichte der Homosexualität in Indien ist vielseitig. Nachdem die gleichgeschlechtliche Liebe lange streng bestraft wurde, werden Schwule und Lesben heute allmählich wieder akzeptiert.

In den Veden, den heiligen Schriften der Hindus, sind alle Formen der Sexualität erlaubt. Auch die Götter kennen kaum Tabus. Erst nach dem Einzug anderer Religionen und Kulturen – vor allem aus arabischen Ländern – begannen die Menschen in Indien, die gleichgeschlechtliche Liebe abzulehnen, zu verpönen und schließlich sogar gesetzlich zu verbieten und streng zu bestrafen. 2009 wurde dieses Verbotsgesetz aufgehoben. Seither streiten die Menschen in Indien darüber, ob es weiter gelten soll oder nicht. Immer mehr Hindus und andere Inderinnen und Inder haben aber heute kein Problem mehr mit den verschiedenen Formen der Sexualität.

Quelle: religionen-entdecken.de

Im Hinduismus gibt es eine nonduale Form Shivas, Ardhanarishvara genannt

Symbolismus des Ardhanarishvara

Ardhanarishvara symbolisiert, dass männliche und weibliche Eigenschaften nicht voneinander getrennt werden können. Es vermittelt die Einheit von Gegensätzlichem im Universum. Die männliche Hälfte steht für Purusha und die weibliche Hälfte ist Prakriti. Die Vereinigung von Purusha (Shiva) und Prakriti (Shivas Energie, Shakti) schaffen das Universum. Das Mahabharata lobpreist das als die Quelle der Schöpfung. Ardhanarishvara harmonisiert die im Konflikt stehenden Lebenswege: Der spirituelle Weg des Asketen wird von Shiva repräsentiert und der materialistische Weg des Besitzers wird durch Parvati repräsentiert. Es vermittelt, das Shiva und Shakti ein und dasselbe sind.

Quelle: wiki.yoga-vidya.de

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Gruß

 - (Religion, Homosexualität, Bisexualität)

Die buddhistischen Strömungen, die ICH kenne, verbieten homosexuelle Handlungen allesamt nicht!

Die einzige mir bekannte "Ermahnung" an die gläubigen Buddhisten seitens Buddha war, dass man die Sexualität nicht "missbrauchen" sollte.

I. Wstl. läuft es darauf hinaus, dass alles erlaubt ist, was niemandem schadet - Also natürlich auch Homosexualität.

In der buddhistischen Vereinigung, der ICH angehöre, gibt es viele Homosexuelle auch in wichtigen Ämtern.

Sowohl der Buddhismus, als auch der Hinduismus hat eine riesige theologische Bandbreite mit zig unterschiedlichen Strömungen. Eine generelle Antwort ist somit nicht möglich.

Die vedischen Sanskrit-Schriften (Hinduismus) haben kein Problem mit Homosexualität:

... vedischen Sanskrit-Schriften. Die dort gezeichnete reine vedische Gesellschaft akzeptiert das Vorhandensein von Nicht-Heterosexualität ausdrücklich und weist diesem Teil der Bevölkerung besondere Aufgaben und Funktionen innerhalb der Gesellschaft zu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_und_Religion#Hinduismus_und_Vedismus

Im Buddhismus ist der westliche Buddhismus für gewöhnlich LGBT-freundlich:

western Buddhism is often relatively gay-friendly, especially since the 1990s.

https://en.wikipedia.org/wiki/Buddhism_and_sexual_orientation#LGBTQ+_people_in_later_traditions

Aber zB der Dalai Lama sieht das anders. Bei einer Pressekonferenz in San Francisco meinte er: vom buddhistischen Standpunkt aus, ist Homosexualität sexuelles Fehlverhalten.

"We have to make a distinction between believers and unbelievers," the exiled Tibetan leader said at a press conference yesterday in San Francisco. "From a Buddhist point of view, men-to-men and women-to-women is generally considered sexual misconduct.

https://www.sfgate.com/news/article/Dalai-Lama-Speaks-on-Gay-Sex-He-says-it-s-wrong-2836591.php

Wobei ein Dalai Lama nur für seine Strömung des tibetischen Buddhismus sprechen kann.