Sind die Mennoniten eine Freikirche oder eine sektenähnliche Gruppe?
Ein guter Freund von mir ist Mitglied bei den Mennoniten oder Alttäufern, wie sie je nach Land genannt werden. Nach meinen Informationen soll die Gruppe im 15. Jahrhundert entstanden sein, und nur erwachsene Menschen taufen. Ich möchte hier in keiner Weise jemanden verunglimpfen!
Kann mir jemand diese Frage religiös neutral beantworten (wenn jemand Experte dafür ist, umso besser)? Also an alle Religionsexperten, viel Spaß beim Antworten!
Danke vielmals !
7 Antworten
Die Mennoniten sind die älteste Freikirche überhaupt. Mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen, da gibt es sehr enge Gemeinden und stark friedenstheologische Richtungen. Warum man nicht automatisch von seiner Sekte sprechen kann. Sicherlich gibt es theologisch sehr gesetzestreue oder „Bibeltreue“. Ich selber war in 13 Jahren in zwei verschiedenen Gemeinden und kenne die Mennoniten von innen. Sie sind als harmlos einzustufen. Wenn es aber um Verbandfreie und rein russlanddeutsche Gemeinden geht. Gibt es sicherlich sektenähnliche Gruppen darunter. Aber die Mehrheit ist den Baptisten recht ähnlich. Man sollte sich die Gemeinde im einzelnen ansehen. Nach meiner Erfahrung, kann man als viel von ihnen lernen. Auch wenn die Friedenstheologie oder der enge Pietistismus, nicht für jeden ist. Die Mennoniten sind eine christliche Minderheit in Deutschland. Ich habe dort viel Gutes erfahren. In meiner Gemeinde gab es dann einen Leitungswechsel. Die Gemeinde ansich war ziemlich zerstritten. Enge oder starke Streitereien sind bei Mennoniten nicht so selten. Ich konnte ohne Probleme austreten.
Die Mennoniten sind (in Deutschland) eine protestantische Freikirche. Ihre Wurzeln liegen in der Täuferbewegeung der Reformationszeit, der "linke Flügel der Reformation" http://de.wikipedia.org/wiki/Radikale_Reformation
Gründer ist Menno Simons, der nach der Täuferkatastrophe 1535 in Münster die "Stillen im Lande" in den Niederlanden sammelte.
Kennzeichen sind: Pazifismus (die M. sind eine Friedenskirche), Verbot des Eides, Taufe ab einem bestimmten Alter (14 Jahre, m.W:), starker Familienverband. Ökumenisch offen. Theologisch eher konservativ.
Die M. wurden verfolgt, weil sie Pazifisten waren. Sie haben in Russland viel Kolonisationsarbeit geleistet, behielten ihre Sprache bei (das deutsche "Mennonitenplatt"), wanderten nach Kanada und Paraguay u.a. aus.
Sie sind ja auch in der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen). Gruß, q.
Hi, die Mennoniten sind die älteste protetantische Freikirche. Von Täufergruppen; Jörg Blaurock, Konrad Grebel im 16. Jhdt in der Schweiz weite Verbreitung fanden. Also eigener Strang der Reformation (neben Lutheraner, Calvinisten usw.). In Münster 1535 (Jan Matthys, Jan van Leiden) gabs Probleme. In BRD gibts ca, 13000 Mitglieder, etwa 850000 weltweit. Die Mennoniten sind Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen AG christl Kirchen in BRD. Gruß Osmond
Die Täufer in Münster waren keine Mennoniten. Erst nach Münster gründete Menno Simons (daher der Name) die Mennonitengemeinde(n).
Die Mennoniten sind eine von mehreren Freikirchen, insofern ist Ihre Aussage "In einer Freikirche sind keine Mennoniten" Unsinn.
Mennoniten sind eine evangelische Glaubensgemeinschaft, die aus den Täuferbewegungen der Reformationszeit hervorgegangen ist
Seit 2010 besteht Gemeinschaft zwischen Mennoniten und Ev. Kirche in Deutschland. Eindeutig keine Sekte.