Sind die drei punischen Kriege gerechte Kriege?
Hallo zusammen,
ich brauche dringend eure Hilfe.
In ein paar Tagen halte ich meine Präsentationsleistung im Fach Latein.
In der Präsentation gehe ich auf die Themen ,,bellum iustum“ (gerechter Krieg) und punische Kriege genauer ein und die Leitfrage ist, ob die drei punischen Kriege gerechte Kriege sind.
Jetzt seid ihr gefragt…
Könnt ihr mir da irgendwie weiterhelfen?? Ich muss in Bezug auf beide Themen ein Fazit erschließen und ich bin ehrlich ratlos. Kriege sind ja eigentlich nie gerecht und wenn dann nur einseitig.
Was sagt ihr dazu? Ihr würdet mir echt weiterhelfen. Ich bedanke mich schonmal im Voraus.
Liebe grüße
4 Antworten
a) wie sahen die Römer das?
als Einstieg siehe hier
Cicero behandelte den Krieg in De officiis (I, 11, 34 ff.) und De re publica (III, 34, 35).
Damit formulierte Cicero fünf Grundbedingungen: Krieg muss
- auf erlittenes Unrecht reagieren,
- auf gescheiterte Verhandlungsversuche folgen,
- von der politischen Zentralmacht geführt werden,
- von sakralen Autoritäten formal legitimiert werden,
- den verletzten Rechtszustand wiederherstellen (restitutio) und Schäden wiedergutmachen (repetitio).
Krieg war also für ihn eine Art vollstrecktes Strafrecht (executio iuris) des römischen Staates gegen Angreifer von außen. Recht setzte er mit der Erhaltung des römischen Weltreichs im Sinne der Pax Romana gleich.[13] Die Kriegsparteien waren für ihn also nicht gleichberechtigt, sondern standen sich wie Verbrecher und Richter gegenüber.
Somit waren alle drei Kriege aus Sicht Roms rückblickend gerechte Kriege.
Man kann auch noch auf die Rolle der Fetialen eingehen.
b) Aus heutiger Sicht war
der erste Krieg eine Machtprobe zweier Grossmächte, den in dieser Form keine von beiden geplant hatte.
der zweite Krieg von Hamilkar und Hannibal Barkas und somit von Karthago vorbereitet und geplant.
der dritte Krieg ein reiner Eroberungs- und unnötiger Vernichtungsfeldzug Roms gegen Karthago, angetrieben aus Hass gegen den einstigen Gegner. Karthago stellte zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr mehr für Rom dar.
Da es um den Lateinunterricht geht, kannst du mit dem Zitieren von Cicero nicht viel falsch machen. Beide Werke sollten im Netz zugängig sein.
Gerade die punischen Kriege sind weder gerecht noch ungerecht. Es ging beiden Seiten allein um die Vorherrschaft im Mittelmeer-Raum; da bleibt für Gerechtigkeit kein Platz.
Krieg ist eigentlich nie gerecht, da immer diejenigen darunter leiden, die nichts dafür können.
Aus Sicht der Römer ist es aber so: Ein Krieg galt als gerecht, wenn er aus legitimen Gründen geführt und vorher offiziell erklärt wurde.
Rom sah die Kriege als gerecht, besonders zur Verteidigung oder Machtsicherung. Aus heutiger Sicht wirken viele Handlungen aber machtgierig und unverhältnismäßig.
Nein. Es gibt keine Gerechtigkeit
vielen Dank! Das hat mir sehr weitergeholfen!