Septum unter Atemschutz bei der Feuerwehr?
Hallo Community,
ich möchte in den Antworten keine Kritik oder besserwisserische Aussagen.
Ich bin bei der freiwilligen Feuerwehr und trage häufig Atemschutz. Momentan habe ich nur Ohrringe und einen Helix. Damit hatte ich bis jetzt keinerlei Probleme (sei es hängen zu bleiben oder bei Hitze). Ich spiele jedoch schon seit längerem mit dem Gedanken mir ein Septum stechen zu lassen. Hat jemand von euch Erfahrung hiermit beim PA tragen? Das Septum ist ja in der Maske vor Hitze geschützt, sonst würde das Gesicht ja sonst auch selbst sehr heiß werden.
Danke fürs Antworten und schöne Weihnachten :D
4 Antworten
Ohne es genauer zu wissen, kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein Bullenring deine Atemschutztauglichkeit beeinträchtigt. Da wären Ohrringe & Helixpiercing wahrscheinlich problematischer.
By the way: Im normalen Innenangriff wirst du auch kein echtes Hitzeproblem bekommen. Du trägst die Hitzeschutzkleidung für den Fall, dass ein Flashover oder eine Rauchgasdurchzündung über dich hinweg rollt. Damit du dann die nötigen Sekunden hast, um die Flucht anzutreten. In diesem Fall würde ich an deiner Stelle damit rechnen, dass die Piercings zu Verbrennungen führen. Es ist auch so damit zu rechnen, dass die Haut unter der Flammschutzhaube erstgradig verbrannt wird.
Nach zwei Antworten von Feuerwehrerfahrenen ohne Septum-Piercing, hier eine Masken-Erfahrung von jemandem mit Septum-Piercing ohne Feuerwehrerfahrung. Ich hoffe, das komplettiert das Bild:
Ich trage momentan FFP2-Masken, die recht viel Druck auf die Nase ausüben.
Ich habe ein recht groß gedehntes Septumpiercing. Da stört mich die Maske, ich bekomme Niesreiz. Bei kleineren Dehnstufen habe ich da keinerlei Probleme gehabt.
Jetzt wäre das für mich kein Problem, vor einem etwaigen Einsatz das Piercing rauszunehmen. In der Anfangszeit hätte ich einfach einen "Retainer" reingetan, der komplett in der Nase verschwindet. Da musst Du schon Schläge auf die Nase bekommen, damit das wehtut.
Ich verweise mal auf die unten angeführten Links der HFUK Nord.
In Kurzfassung: Piercings bzw. allgemein (Körper-)schmuck sind dann verboten, wenn von ihnen eine Gefahr ausgeht. Die HFUK weist aber auch darauf hin, dass hier keine allgemeine Aussage getätigt werden kann, da es immer ganz individuell auf den Schmuck und auf die Umstände (hier z.B. Bauart der PA-Maske) ankommt. Ist eine Gefährdung durch den Schmuck nicht auszuschließen, ist dieser vor dem Einsatz zu entfernen. Interessanterweise spricht die HFUK hier das Thema Thermik gar nicht an (was die breite Meinung stützt, dass diese bei der Bewertung zu vernachlässigen ist), sondern vielmehr die Gefahr durch Hängenbleiben von Ausrüstung usw. an dem Schmuck bzw. Verletzungen durch Druckausüben von Außen auf den Schmuck) sowie eine eventuelle Undichtigkeit der Maske durch Schmuck im Dichtungsbereich.
Solange das Septumpiercing sich locker einklappen läßt ist es normalerweise kein Problem mit der PA oder anderen Masken - jedenfalls wenn ich nach Berichten aus meiner Kundschaft gehe die ein Septum haben und bei der FW sind :)
Da man das Septum in der Abheilzeit ja sowieso eingeklappt tragen sollte sind auch dabei keine Komplikationen zu erwarten.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin im Deep Metal Dortmund seit 1989)
PS: viele gute Piercer sind auch während des Lockdowns noch telefonisch oder per Mail/Messenger zu erreichen.