Selbstanalyse - Finger weg oder lesen?

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Es gibt einen einfachen Grundsatz: "Wenn Du willst, daß es ordentlich wird, mach es selbst!" Ich habe mich für Scientology interessiert. Schlichtweg, weil alle Menschen über Scientology reden. Alle reden darüber, ohne auch nur ansatzweise Grundlagenkenntnisse zu haben. Sie verlassen sich auf das, was andere darüber erzählen. Und das, was andere darüber erzählen, haben diese auch von anderen erzählt bekommen. Über den Wahrheitsgehalt dieser Weitererzählungen brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Diese Weitererzählungen treiben eigenartige Blüten. Scientology will die Weltherrschaft erringen. Das wollen die Juden und google übrigens auch, und die haben deutlich mehr Geld. Also mache ich mir da bei der Scientology keine Sorgen. Viele Menschen reden über Scientology. Wenn Du sie fragst, in welcher Scientology-Vertretung sie waren, bekommst Du immer die gleiche Antwort: "In gar keiner" Dann stellt sich mir die Frage, wie kann jemand etwas über Scientology sagen, der nie dort war. Das ist so wie der ehemalige Pabst, der die Harry Potter Bücher als Werk des Teufels angesehen hat, ohne je ein einzige Buch gelesen zu haben. Das ist das Problem unserer Zeit. Alle wissen ganz viel, nur eben nichts richtig. Und richtige, wahre Informationen bekommt man eben nur durch Abwägen aller bekannten Meinungen und Resourcen. Ich bin vollkommen unangekündigt in einer Scientology-Kirche gewesen. Ich habe mich umgeschaut, in Büchern geschmökert, unangenehme Fragen gestellt. Ich habe Antworten bekommen. Ich habe Informationen bekommen. Ich habe nach einem Buch gefragt, welches mir als Außenstehendem ermöglicht, mir mein ganz eigenes Bild der Scientology zu machen. Ich habe dieses Buch bekommen. Ich habe es gelesen. Es ist interessant. Nicht weltbewegend. Aber zumindest interessant. Interessanter als die Komentare einiger Leute hier, die offensichtlich keinen blassen Schimmer davon haben, wovon sie überhaupt reden. Das meistbenutzte Wort in Verbindung mit Scientology ist "Manipulation". Menschen kann man nicht manipulieren, tut mir leid. Man kann einen Menschen konditionieren, aber das ist ein Vorgang, den die Scientology nun wirklich nicht draufhat. Nach meinem Besuch bei der Scientology wurde ich nicht belästigt. Ich habe keine Werbung oder ähnlichen Schwachsinn bekommen. Keine schwarzgekleideten Männer haben versucht, mich in ihr Ufo zu zerren um mich zu entführen. Tut mir leid, daß ich die Argumente einiger User hier ins Lächerliche ziehe, mir fällt einfach nichts anderes dazu ein. Ob Scientology nun eine Religionsgemeinschaft ist oder eben nicht, sollte jeder für sich entscheiden. Diese Entscheidung sollte man nicht anderen überlassen. Als die Harry Potter Bücher populär wurden, hat man ihnen nachgesagt, sie würden ihre Leser in den Okkultismus verführen, satanische Praktiken würden gelehrt. Leute, die etwas derartiges über Bücher sagen, egal ob Dianetic oder Harry Potter, sollten sich mal an den Kopf fassen und überlegen, ob sie noch alle Nadeln an der Tanne haben. Ich wurde noch nie durch das Lesen eines Buches KONDITIONIERT!

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich habe mit einer geredet, die wohl mal bei Scientology war. Ob sie da noch ist oder nicht konnte (oder wollte) sie mir nicht wirklich sagen. Ob man das Buch lesen kann ohne manipuliert zu werden, überlegte ich mir auch. Wobei ich schon denke, dass Menschen manipuliert werden können, gerade, wenn man kein selbstbewusster Mensch ist, und eher labil. Ich weiss in etwa was in Selbstanalyse drin steht. Es sind hauptsächlich Fragen drin, die man sich selber beantworten soll. Das sind so Sachen, wie zum Beispiel: Erinnere dich an ein Erlebnis, bei dem du das erste mal Freude verspürtest. Wo warst du da? Was für einen Geruch hast du wahrgenommen?. Was genau das einem letztendlich bringen soll, weiss ich auch nicht. Vielleicht bringt es etwas, wenn es einem einigermassen gut geht und sein Leben verbessern will. Wenn man jedoch in einer Krise steckt, sehe ich bis jetzt eher, dass man dann eben mit den Sachen alleine ist und nicht weiss was man mit dem Beantworten der Fragen anfangen soll. Mit der Erinnerung ist man dann ja quasi alleine oder man vertraut sich dann doch einem Scientologen an. Aber was soll der einem sagen? Ich las eine weitere Seite, da wird immer von "Kriminellen" geredet; das kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum man auf der Welt generell in einer kriminellen Umgebung ist.

Aber wie gesagt, ich habe nur diese kleinen Ausschnitte gelesen. Ich möchte noch zwei Gedanken einwerfen: Menschen die Dianetik leben und keine Scientologen sind - würden die dann automatish auch manipulieren (sprich liegt das Manipulieren eher bei Sc. oder Dianetik)? Kann jemand für Dianetik sprechen, gute Erfahrungen, wird aber von anderen, die das machen noch auf der unteren Tonskala (das ist so ein System, wo eigenschaften und Menchen eingeteilt werden, wie weit sie sich schon entwickelten) gesehen? Verspührt man dann eher, dass man weniger wert ist als die anderen?

Hallo Derya,

ich kann gut verstehen, dass du durcheinander bist. Ich bin seit vielen Jahren mit einem Scientologen befreundet und ich kenne die Verhaltensweisen recht gut. Man fühlt sich hin und her gerissen. Allerdings sind auch schlechte Erfahrungen ein wichtiger Bestandteil im Leben und oft erkennt man das erst später im Leben. Sie geben Dir eine Richtung vor und nur du selbst solltest darüber entscheiden, wie du damit umgehst. In Scientology wird dir vorgeschrieben, wie du damit umzugehen hast.

Es gibt für alles eine "Technik" und vor allem für alles eine Lösung.

Ich habe an diese Menschen meine große Liebe verloren, wenngleich ich auch immer noch (seit über 30 Jahren) versuche regelmäßig Kontakt zu halten.

Kritische Fragen versuche ich immer zu vermeiden, schon alleine aus dem Grund, weil ich weiß, dass ich dann auch den letzten Rest der Verbindung kappen würde.

Viele Berichte, die du liest, sind hetzerisch und treffen nicht auf alle Scientologen zu.

Das ändert aber nichts am System, das alles andere als demokratisch ist.

Solltest du das Buch lesen wollen, würde ich dir empfehlen dich immer mit "neutralen" Menschen darüber zu unterhalten. In den Schriften werden oft bekannte psychologische Zusammenhänge benannt und angewandt. Das ist nichts, was nicht schon an anderer Stelle erkannt worden wäre. Viel Hochglanz und Selbstbeweihräucherung. Ich persönlich habe ein Problem damit, wenn ich bemerke, dass ich eingeengt werde und mir nicht der Raum gelassen wird, mir eine eigene Meinung zu bilden.

Ich habe durch die Freundschaft einige Scientologen kennengelernt, die tatsächlich sehr erfolgreich sind. Nur mein Freund, den ich nun wirklich lange begleite, ist alles andere als glücklich und es tut mir unendlich leid, dass ich ihm nicht helfen kann.