Hallo Derya,
ich kann gut verstehen, dass du durcheinander bist. Ich bin seit vielen Jahren mit einem Scientologen befreundet und ich kenne die Verhaltensweisen recht gut. Man fühlt sich hin und her gerissen. Allerdings sind auch schlechte Erfahrungen ein wichtiger Bestandteil im Leben und oft erkennt man das erst später im Leben. Sie geben Dir eine Richtung vor und nur du selbst solltest darüber entscheiden, wie du damit umgehst. In Scientology wird dir vorgeschrieben, wie du damit umzugehen hast.
Es gibt für alles eine "Technik" und vor allem für alles eine Lösung.
Ich habe an diese Menschen meine große Liebe verloren, wenngleich ich auch immer noch (seit über 30 Jahren) versuche regelmäßig Kontakt zu halten.
Kritische Fragen versuche ich immer zu vermeiden, schon alleine aus dem Grund, weil ich weiß, dass ich dann auch den letzten Rest der Verbindung kappen würde.
Viele Berichte, die du liest, sind hetzerisch und treffen nicht auf alle Scientologen zu.
Das ändert aber nichts am System, das alles andere als demokratisch ist.
Solltest du das Buch lesen wollen, würde ich dir empfehlen dich immer mit "neutralen" Menschen darüber zu unterhalten. In den Schriften werden oft bekannte psychologische Zusammenhänge benannt und angewandt. Das ist nichts, was nicht schon an anderer Stelle erkannt worden wäre. Viel Hochglanz und Selbstbeweihräucherung. Ich persönlich habe ein Problem damit, wenn ich bemerke, dass ich eingeengt werde und mir nicht der Raum gelassen wird, mir eine eigene Meinung zu bilden.
Ich habe durch die Freundschaft einige Scientologen kennengelernt, die tatsächlich sehr erfolgreich sind. Nur mein Freund, den ich nun wirklich lange begleite, ist alles andere als glücklich und es tut mir unendlich leid, dass ich ihm nicht helfen kann.