Seinen oder seinem?
Hallo, was ist in dem Fall denn richtig?
„Leute sagen mir wie verrückt es ist seinen/seinem Hund einen Pulli anzuziehen.“
3 Antworten
Verben mit Dativ und Akkusativ
- sich/jemanden anziehen: Wen ziehe ich an? (wen = Akkusativ /direktes Objekt)
- etwas anziehen: Was ziehe ich an? (was = Akkusativ /direktes Objekt)
- sich/jemandem etwas anziehen: Was ziehe ich jemandem an? (was = Akkusativ / direktes Objekt)
- sich/jemandem etwas anziehen: Wem ziehe ich etwas an? (wem = Dativ / indirektes Objekt)
- Wen? Ich ziehe mich an. (= komplett)
- Wen? Ich ziehe meinen kleinen Sohn an. (komplett)
- Was? Ich ziehe einen Pullover an.
- Wem und was? Ich ziehe mir einen Pullover an.
- Wem und was? Ich ziehe meiner kleinen Tochter einen Mantel an.
- Wem und was? Herr Schulz zieht sich einen Anzug an.
- Wem und was? Die Mutter zieht ihren Kindern warme Sachen an.
- Wem und was? Leute sagen mir, wie verrückt es sei, wenn man seinem Hund einen Pulli anziehe.
- Wem und was? Leute sagen mir, wie verrückt es sei, seinem Hund einen Pulli anzuziehen.
genauso:
- Ich wasche mich. (komplett)
- Ich wasche mir die Haare. = Ich wasche meine Haare.
- Ich wasche meinem Sohn nicht mehr die Haare. Er kann das selbst.
- Mein Sohn wäscht sich die Haare. = Mein Sohn wäscht seine Haare.
- Ich kaufe mir ein Eis. Dir kaufe ich einen Lutscher.
- Wir putzen uns die Zähne. Ich putze meiner Mutter die Küche und mein Vater putzt ihr die Schuhe. Sie putzt ihm dafür die Brillengläser.
- Brätst du mir einen Storch?
Dieser Satz hier ist korrekt:
Leute sagen mir, wie verrückt es ist, seinem Hund einen Pulli anzuziehen.
Deutsche Verben sind sehr komplex.
„Leute sagen mir, wie verrückt es sei, seinem Hund einen Pulli anzuziehen.“
Kommas nicht vergessen + "sei" statt "ist".
Hier ist es ja auch keine Wiedergabe der Rede (= Report dessen, was ein anderer gesagt hat), sondern eine indirekte Frage an irgendjemanden. Die steht selbstverständlich im Indikativ.
Die indirekte Rede ist nur in formalem (Schrift-)Deutsch nötig. Leute von der "schreibenden Zunft" wie z. B. Zeitungsredakteure sollten sie beherrschen, damit dem Leser klar ist, ob sie irgendeine Aussage nur wiedergeben oder ob es sich um ihre Meinung handelt. Auch Juristen sollten mit der deutschen Grammatik nicht auf Kriegsfuß stehen. Aber Otto Normalverbraucher kann in der Umgangssprache gut auf die indirekte Rede verzichten. Hier auf GF wäre ich ja schon froh, wenn die Leute zumindest den Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ kennen würden.
Danke!
Bei "Dativ und Akkusativ" fällt mir als nur noch das Zitat des seligen Heinrich Heine ein: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht."
Oder: "Quo vadis, Deutschland?"
Ja, mich packt manchmal das kalte Grausen. Aber sobald ich dann aus GF wieder auftauche und in mein übliches sprachliches Umfeld wieder eintauche, merke ich, dass es doch gar nicht so schlimm ist. Jedenfalls treffe ich in meinem Alltag nicht so viele Leute, die derart viele Fehler machen.
Ich könnte es nachvollziehen, wenn der Satz lauten würde: "Leute sagen mir, es sei verrückt, seinem Hund einen Pulli anzuziehen."
Aber hier bin ich mir ziemlich unsicher.
Ja, jetzt ist der Satz auch vom Ausdruck her in Ordnung. Aber der FS hat uns ja nun mal diesen Holpersatz angeboten, und in der Fragestellung ging es ja um Dativ/Akkusativ, nicht aber um Schreibmodus und Ausdruck.
Ist mir alles bewusst. Die Frage richtete sich ja an die Person, die meinte, ein Konjunktiv sei hier zwingend erforderlich. Meine eigentliche Antwort auf den Fragesteller beinhaltet ja eh den Indikativ. :-)
Hallo! Ich hätte diesbezüglich zwei kurze Rückfragen: Ist "sei" hier wirklich nötig. Handelt es sich hierbei um eine indirekte Rede?
In Sätzen wie: "Tom sagt, er sei krank", brauche ich - da es sich um eine indirekte Rede handelt - den Konjunktiv, ja, aber in Sätzen wie: "Kann mir jemand sagen, wie spät es ist?", handelt es sich ja um keine indirekte Rede.
Daher vermerke ich nochmal auf meine oben gestellten Fragen.