Schwimmkurs für Erwachsene - Angst vor tiefem Wasser?

9 Antworten

Jetzt mal eine Frage im Voraus. Bist du schwindelfrei ? Wenn ja, dann sollten wir das schon in den Griff bekommen. Luft und Wasser haben viel Gemeinsamkeiten. Wenn du auf einem Berg oben stehst, dann kommen auch manchmal die Gedanken, wie schön es doch wäre, wie ein Vogel durch die Luft zu segeln. Das kannst du aber leider nicht. Trotzdem ist es schön, die Landschaften unter dir anzuschauen. Aber , wenn du oben auf einem Berg sitzt und ins Tal schaust, hast du auch keine Angst, weil du ja sicher auf dem Boden sitzt. Im Wasser ist es ein bisschen anderes. Da kannst du wie ein Vogel oder Fisch von oben in die Tiefe schauen und kannst dich trotzdem schwimmend fortbewegen. Schwimmen können alle Tiere. Wenn ein Mensch einmal das schwimmen erlernt hat, kann er es nicht mehr verlernen. Wenn er ruhig dahin schwimmt, kann er Kilometer zurücklegen, und ermüdet dabei kaum. Wie gesagt ganz ruhig und langsam schwimmen, dann verbraucht man nur ganz wenig Kräfte. Dadurch hast du natürlich auch ein Sicherheitsgefühl. Dieses Sicherheitsgefühl kommt aber nur beim langsamen und ruhigen schwimmen. Probier das einmal in einem Wasser, wo du noch drin stehen könntest. Und dann schwimmst du mindestens eine halbe Stunde so dahin. Besser wäre es wenn du eine Stunde zusammen bringst, weil sich dann alles im Körper darauf ein stellt. Und auf diese Art und Weise solltest du es schaffen, schön langsam in immer tieferen Gewässern zu schwimmen. Petri heil, glaube ich, sagt man dann - hmm.

Habe hier die Frage gelesen und obwohl sie doch schon ein paar tage älter ist hoffe ich dass ich trotzdem helfen kann...: Zunächst einmal bin ich sehr schockiert über einige der antworten hier. Alleine jemandem vom sprungbrett zu schubsen ist einer der größten gründe warum Menschen vor allen in kindertagen traumatisiert wurden und nie schwimmen gelernt haben...

Es gibt extra schwimmkurse für erwachsene. Ich selbst leite so einen kurs und zum schwimmen lernen ist man nie zu alt. Zuletzt hat ein 66 jähriger Mann, mein bis dato ältester teilnehmer schwimmen gelernt. Die Ängste vor dem Nass sind unterschiedlich. Einige haben negative Erfahrungen gemacht, andere haben nie die möglichkeit bekommen schwimmen zu lernen. Und doch muss sich niemand seiner angst schämen!

Vor allem die Dlrg ortsgruppen und bezirke bieten oftmals schwimmkurse an, bewusst kleine gruppen (meistens maximal 5 Teilnehmer) und abseits von öffentlichen schwimmzeiten. Hierbei werden die Teilnehmer eng begleitet und individuell gefördert und schritt für schritt das element wasser näher gebracht. Die angst kann hier nach und nach genommen werden. Vor allem brauch sich wie gesagt niemand schämen, da die meisten teilnehmer die gleichen schicksale ereilt haben.

Erkundige dich einfach mal im internet und in den schwimmbädern über solche schwimmkurse.

Gib die hoffnung nicht auf denn zuk schwimmen ist man nie zu alt. Vor allem werden erwachsene die schwimmen lernen meistens eher bewundert anstatt ausgelacht.

Ich hoffe ich konnte trotzdem helfen.

Liebe grüße

Hätte ich so eine Angst, würde ich mich mal in einem übersichtlichen Nichtschwimmerbecken ausprobieren.

Dort kannst Du Dich in knietiefem Wasser hinhocken und mal ausprobieren, was passiert, wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht. Vielleicht stellst Du dabei urplötzlich fest, was Deine Angst eigentlich "meint". Solche Aengste sind nämlich manchmal "verschoben". Wir verschieben Aengste vor Dingen, denen wir nicht ausweichen können, in andere Bereiche.

Und plötzlich hat man dann vor etwas völlig anderem Angst.

Wenn Du also im Wasser hockst und vor Dich hin sinnierst, stellst Du vielleicht fest, was Dir an der Situation eigentlich solche Angst macht. Damit kannst Du jetzt hergehen und diese - eigentliche - Angst anerkennen.

Gleichzeitig wirst Du in ganz flachen Wasser - in einem klaren Schwimmbecken - dabei Vertrauen darin entwickeln, dass Du mit der Situation gut zurecht kommst.

Du könntest Dich scheibchenweise steigern und im flachen Wasser hin- und herschwimmen. Immerhin kannst Du dort jederzeit aufstehen. Irgendwann gelingt es Dir, in brusthohem Wasser zu schwimmen.

Du solltest bei all dem darauf achten, dass Du Dich von nichts und niemandem hetzen lässt. Du kannst nur allein entscheiden, wann Du Dich wie weit in tiefes Gewässer vorwagst. Du solltest also in Schwimmbad gehen, wenn es nicht all zu voll ist.

Ich hab mit 5 Jahren schwimmen gelernt, weil ich da zum Geburtstag eine Taucherbrille mit Schnorchel geschenkt bekommen habe. Ich "durfte" natürlich nur im Nichtschwimmerbecken damit auf Abenteuersuche unter Wasser gehen, aber ich fand das so spannend, mich am Rand entlang zu hangeln, dass ich heimlich, wenn mein Vater nicht hinguckte, unter dem Seil durch ins Schwimmerbecken weitergehangelt bin und irgendwann war ich unversehrt einmal am Beckenrand rundgetaucht.

Dann war das einige Tage lang mein Lieblingshobby, heimlich und unerlaubt auf Tour zu tauchen. Hab dann immer mal den Beckenrand losgelassen und mit beiden Armen, anstatt nur mit einem zu schwimmen und irgendwann war mein Vater dann auf der Suche nach mir bis unters 3-M-Brett gekommen - und ich war stolz wie Oskar, dass ich ihm beweisen konnte, dass ich längst frei schwimmend unterwegs war.

Vielleicht hilft dir ja auch eine Taucherbrille mit Schnorchel, dass du dich mit dem Kopf unter Wasser traust. Ich weiß zwar nicht, wie man sich als Erwachsener damit fühlt, - aber so zum üben würd ich es zumindest mal versuchen, denn es gibt dir die sichere Gewissheit, das Wasser doch trägt.

Und.... falls du es mal ausprobieren willst: Auf meinen Langstreckenschwimmübungen habe ich gelernt, dass man auch zwischendrin gut mal verschnaufen kann, indem man die Lungenflügel voll Luft macht, sich auf den Rücken dreht und nur mal ne Weile mit den Beinen strampelt. Ab und zu einfach ausatmen und schnell wieder einatmen. Jeder Mensch hat seine "Schwimmflügel" immer dabei: Die Lungen. Wenn die voll Luft sind, kannst du nicht untergehen, es sei denn, du willst nach unten tauchen.

Andererseits: Meine Kinder konnten alle sehr früh schwimmen; meine Jüngste mit knapp 3 Jahren. Ich weiß noch, wie sie einmal fast unbeabsichtigt einen Rettungseinsatz ausgelöst hat. Sie war mit 3 schon wie ein Fisch, - völlig sicher im Wasser und so kletterte das winzige Ding den Dreimeterturm rauf, geht nach vorne und hoppst da noch ein bisschen federnd auf dem Brett herum, als wir plötzlich den Bademeister mit der Trillerpfeife und der Flüstertüte durch das ganze Freibad schallen hörten:

"Bitte ganz langsam zur Treppe zurückgehen, NICHT SPRINGEN! Ich komm hoch und hol dich runter!" Die Kleine hatte das überhaupt nicht auf sich bezogen, und während wir alle im Chor dem Bademeister zubrüllten "SIE KANN SCHWIMMEN; KEINE SORGE!" springt sie federnd ab und der Bademeister in voller Montur vom Beckenrand per Köpper hinterher, um sie zu "retten" Die hat ihn angeguckt, als er sie am Wickel hatte, wie einen Sittenstrolch und sich schleunigst kraulend zum Beckenrand und in meine Arme geflüchtet.

Und heute, mit 30, hat sie einen Lebensgefährten, der als Baby fast mal in der Badewann ertrunken wäre und sich jetzt ums verrecken weigert, in tieferes Wasser zu gehen. Zwei Handbreit überm Knie ist schon fast zu viel für ihn. Wir lieben ihn trotzdem. Es gibt schlimmere Charakterfehler, als nicht schwimmen lernen zu wollen. Vielleicht hilft dir das ja in schweren Stunden, wenn es dir unwohl ist mit Wasser bis zum Hals.

Ganz einfach du schwimmst immer am Beckenrand so ist die Gefahr das du versinkst ausgeschlossen