Sammelbestattung Sternenkind (Fehlgeburt 21. SSW) - Ist es ok, wenn ich keine Familie dabei haben möchte?
Hallo zusammen,
mein Mann und ich mussten vor einer Woche unser Baby in der 21. SSW, aufgrund eines Fruchtblasenprolaps, gehen lassen. Wir haben uns für eine Sammelbestattung entschieden, weil ich den Gedanken ganz schön finde, dass unser Emil nicht alleine beigesetzt wird, sondern mit anderen Sternenkindern der vergangenen 3 Monate. Die Sammelbestattung wird von der Klinik organisiert und alle 3 Monate abgehalten.
Jetzt kam die Frage seitens der Familie väterlicherseits, wann denn die Beisetzung wäre. Ich kenne den Termin, habe aber mitgeteilt, dass ich diesen noch nicht kennen würde. Meine Schwiegermutter rief dann bei der Seelsorge aus der Klinik an, um den Termin zu erfragen. Diesen erhielt sie natürlich. Dieser Weg ist schon schwer genug mich (für meinen Mann natürlich auch). Ich möchte diesen Weg mit meinem Mann alleine bestreiten. Mein Mann ist allerdings der Ansicht, dass alle ein Recht darauf haben, sich zu verabschieden, weil die ganze Familie sich auf Emil gefreut hat. Beisetzungen sind generell ein schwieriges Thema für mich, da ich sehr emotional bin. Ich bin wirklich so weit zu sagen, dass die anderen gerne zur Beisetzung gehen können und ich fern bleibe und erst im Nachgang der Beisetzung die Grabstätte aufsuche. Ich möchte gerne alleine trauern, abschließen und mit meinen Gedanken alleine sein.
Wie seht ihr das? Kann ich das von der Familie verlangen? Sehe ich das zu eng? Manchmal tut ein Blick von außerhalb ja ganz gut.
Vielen Dank im Voraus. - Crangelos
5 Antworten
Mein Beileid 🖤
Ja, ich finde, jeder sollte so trauern können, wie es sich für ihn oder sie richtig anfühlt.
Tatsächlich ist es in eurem Fall schwierig, da ihr als Eltern unterschiedlicher Meinung seid.
Sprich mit deinem Mann und erkläre ihm deine Gedanken und bitte um Verständnis und überlegt zusammen, wie alle die Möglichkeit bekommen individuell zu trauern.
Euer Emil wird immer einen Platz in eurem Herzen behalten.
Erstmal: Mein Beileid.
Zweitens: Es ist völlig legitim und ok, bei solch einem Moment alleine mit deinem Mann sein zu wollen – es ist ein persönlicher Moment, in dem familiärer Druck, wie der, der dir gemacht wird, total unpassend ist. Hier geht es ja nicht wirklich darum, dass du jemanden etwas verwehren willst, sondern einfach Raum für dich möchtest, um es verarbeiten zu können.
Es ist schön, dass sich andere auch verabschieden wollen, aber du bist die Mutter von Emil, und dein Wunsch, alleine zu sein, hat in dem Fall höchste Priorität. Du musst in dieser schweren Zeit nicht auf andere Erwartungen Rücksicht nehmen oder dich unter Druck setzen lassen.
Entschuldigung für das Missverständnis. Mit „alleine sein“ meinte ich, dass sie den Moment nur mit ihrem Mann erleben möchte – nicht, dass sie oder das Kind ganz ohne andere Menschen oder Anteilnahme sind. Und mit den „anderen“ waren die Angehörigen von Crangelos gemeint, nicht die anderen Familien der Sammelbestattung.
Kein Problem. Das ist natürlich ein ganz sensibles Thema und ich würde Der FS keine Vorwürfe machen, egal wie sie sich entscheiden wird. Ich bin aber der Meinung, daß es nicht auf die Grosseltern ankommt, wenn sowieso viele Menschen dabei sein werden. Wenn ich mit meiner Trauer ganz alleine sein möchte, hätte ich vermutlich eine traditionelle Bestattung gewählt. Ist halt schwierig.
Erstmal mein herzliches Beileid. Eine Sammelbeststtung wäre nicht mein Favorit gewesen, aber ist natürlich eure alleinige Entscheidung.
Kann es sein,dass das Verhältnis zu deinen Schwiegereltern nicht das beste ist? Für mich liest es sich so.
Sind bei einer Sammelbestattung nicht sowieso viele Leute vor Ort?Da seid ihr ja nicht alleine mit eurer Trauer. Es werden ja auch die Angehörigen der anderen Sternenkinder dort sein.
Ich würde es wahrscheinlich niemanden verweigern, aber auch das ist eure Entscheidung.
Dein Mann sollte akzeptieren, dass du sonst niemanden dabeihaben willst.
Ich würde ein separates Gedenk- oder Verabschiedungstreffen vorschlagen.
Hallo
es tut mir leid, dass ihr euer Kind verloren habt.
Jeder trauert auf seine Art und es ist so, wie du es empfindest, in Ordnung! Wenn du gerne mit deinem Mann alleine Abschied nehmen möchtest, solltest du das auch so tun können!
Dein Partner nimmt hoffentlich auf dein Bedürfnis Rücksicht und unterstützt dich dabei.
Danach, seid ganz offen und transparent zu den Verwandten mit eurem Anliegen. Ihr könnt ihnen vorschlagen, nach der Abschiedsfeier auf das Grab zu gehen.
Sie werden es verstehen und euch deshalb nicht verurteilen…
Alles Gute und viel Kraft!
LG
Bei einer Sammelbestattung ist man ja nicht alleine.