Reitbeteiligung zu früh?

6 Antworten

Hallo! Danke für deinen ehrlichen Text – du sprichst ganz viele Gedanken aus, die viele (gerade am Anfang oder Wiedereinstieg) so oder ganz ähnlich erleben. Ich versuche mal, dir ein bisschen Rückhalt zu geben:

Zuerst einmal: Es ist absolut okay, sich umentscheiden zu wollen.

Du hast etwas ausprobiert – das ist mutig und wichtig, um Erfahrungen zu sammeln. Und jetzt merkst du, dass es vielleicht doch (noch) nicht das Richtige für dich ist. Das bedeutet nicht, dass du versagt hast – im Gegenteil: Du nimmst deine Bedürfnisse und Ziele ernst. Und das ist reif und richtig.

Dein Gefühl, dass du dich verbessern willst, ist absolut nachvollziehbar.

Wenn du vor allem ausreitest, fehlt dir womöglich genau das strukturierte Training, um z.B. besser im Aussitzen zu werden, ein Pferd besser zu begrenzen oder deine Hilfengebung zu verfeinern. Eine Reitbeteiligung ersetzt keinen Unterricht – zumindest nicht, wenn man noch nicht super sattelfest ist.

Dass du dich überfordert fühlst, ist auch ein wichtiges Signal.

Manche Pferde brauchen erfahrene Reiter*innen. Wenn du selbst sagst, dass du manchmal noch unsicher bist oder dich verspannt fühlst, ist es nur logisch, dass dich schwierigere Pferde eher überfordern als fördern. Du musst nicht „funktionieren“. Es ist okay zu sagen: Ich möchte erstmal sicherer werden, dann schauen wir weiter.

Und zu dem Punkt mit dem „sich äußern“:

Das ist schwer, ja. Aber versuch mal, dir selbst vorzustellen, jemand würde dir das erzählen, was du gerade geschrieben hast. Würdest du es nicht total verstehen und dieser Person mit Respekt begegnen? Genau so wird man auch dir begegnen – du musst keine Angst davor haben, ehrlich zu sagen, dass du dich weiterentwickeln möchtest und erstmal wieder Unterricht suchst.

Wenn dir das Gespräch schwerfällt, kannst du das auch in einer netten Nachricht formulieren, z.B.:

„Ich habe gemerkt, dass ich im Moment noch mehr Reitunterricht brauche, um sicherer zu werden. Ich finde euch und die Pferde wirklich toll, aber ich denke, ich bin noch nicht ganz soweit für eine Reitbeteiligung. Ich danke euch sehr für die Zeit und die Möglichkeit, die ihr mir gegeben habt!“

Freunde findest du übrigens auch über Reitstunden wieder.

Neue Menschen, mit ähnlichen Zielen, die vielleicht auch unsicher sind. Und wer weiß – vielleicht kommst du später wieder zu einer Reitbeteiligung zurück, wenn du dich wohler fühlst.

Du machst das schon. Es ist kein Rückschritt – es ist ein bewusster Schritt in die richtige Richtung.

Wenn du magst, kann ich dir auch helfen, eine Nachricht an den Stall zu formulieren, oder überlegen, wie du das Gespräch führen könntest?

Ganz liebe Grüße zurück!

Solange du WIRKLICH ehrlich bist bei deiner Bewerbung und deine Fähigkeiten nicht beschönigst, spricht nichts dagegen mal eine Anzeige aufzugeben und einfach zu schauen ob dich wer haben will.

Und ja, Reitunterricht ist ein MUSS wenn du irgendwie weiterkommen willst. Wobei ich bei dir noch nicht von weiterkommen reden würde sondern erstmal davon, dich sicher für die Allgemeinheit zu bekommen.

Ja, mit nur einem Jahr Reiterfahrung solltest du nicht ohne regelmäßigen Unterricht reiten. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass ein mobiler Reitlehrer zu dir und der Reitbeteiligung kommt und dir auf diesen Pferden Unterricht gibt, falls es direkt am Stall keinen Reitunterricht gibt?

Btw, „fetzen“ ist etwas, worauf man nicht hinarbeiten sollte. Gute Reiter machen das nicht.

Kommt drauf an. Entweder du gehst an einen Stall und nimmst auf Schulpferden Unterricht. Oder du machst es wie ich und suchst dir eine RB welche sehr gut ausgebildet ist und auch gerne mal Fehler verzeiht und nimmst mit dem Pferd viel Unterricht.

So hab ich's gemacht. Ich habe euch die Nadel im Heuhaufen gefunden! Als U18 und dann noch ein so tolles Pferd! Und jetzt plötzlich dafür da das Jungpferd an Reitergewicht zu gewöhnen und von oben auf bissi aufzumuskeln 🤩

Man kann alles schaffen. Aber man muss sich entscheiden welcher der beiden Wege man einschlägt. Ich für mich bin froh den Weg der RB Gegangen zu sein

Du hast dir den Platz als Reitbeteiligung gesucht, weil dein bisheriger Reitbetrieb aufhört - gibt es denn eine andere Reitschule , wo du weiterhin Unterrichten nehmen könntest? Denn zurück zum vorherigen ginge ja kaum mehr, wenn der Betrieb doch aufhört.

Viel gibt es aber auch die Möglichkeit, als Reitbeteiligung Unterricht zu bekommen, indem du zum Beispiel einen mobilen Trainer kommen läßt.
Andenfalls würde ich an deiner Stelle hier etwas reduziertes , und zusätzlich woanders Unterricht nehmen. So eine Konstellation erpicht immer als Ideal. Regelmäßiger Unterricht hilft dir, weiter zu kommen, und auch mehr Sicherheit im Gelände zu finden. Zwischendurch immer wieder entspannt ins Gelände zu reiten, ist wiederum ein guter Ausgleich zu den konzentrierten Dressurstunden.

Allein reiten ist ohnehin nicht empfohlen, und auf „Fetzen“ sollte man ohnehin verzichten, denn das zählt eigentlich unter kindische Dummheiten.

In wie fern sind denn die Pferde schwierig ? Haben sie gefährliche Unarten? Und gibt es vielleicht eines, mit dem du ganz gut zurecht kommst - dann reite dort nur noch dieses, und sag den Leuten, dass das im Moment genug für dich ist.