Reihen- oder Parallelschaltung?

2 Antworten

Wieso wird bei Teilaufgabe 1 die Schaltungs als Parallelschaltung interpretiert

Die Schaltung ist grundsätzlich eine Reihenschaltung. Denk dir dazu die offenen Abgriffe weg, damit es klarer wird.

Allerdings sollst du in TA1 nun den Widerstand ermitteln, den man über die o.g. Klemmen messen würde. Aus der Sicht dieser Klemmen handelt es sich dann aber um eine Parallelschaltung. Gedanklich kannst du dir das so vorstellen, als würdest du an die offenen Klemmen eine fiktive Spannungsquelle anschließen und dann den Strom verfolgen. Dieser Strom würde sich in zwei Wege aufteilen, einmal durch den Pfad mit R1 und einmal durch den Pfad mit R2. Stromteiler -> Parallelschaltung.

bei Teilaufgabe 2 plötzlich als Reihenschaltung?

Wäre bei TA2 ebenfalls nach dem Klemmenwiderstand gefragt, wäre es auch dann wie bei TA1 aus Sicht der Klemmen eine Parallelschaltung. Allerdings geht es hier diesmal über die Spannung. Das ist in etwa so, als würde man dich in einer Reihenschaltung nach der Spannung über einen Widerstand fragen.

Und wieso hat man bei der Berechnung für Teilaufgabe 3 den Widerstand R1 ignoriert? Wenn Uq1 deaktiviert bleibt, ist doch R1 noch in der Schaltung drin?

In TA3 werden die offenen Klemmen widerstandslos miteinander verbunden. Das nennt man Kurzschluss. In solch einem Fall (idealisiert) fließt der gesamte Strom nur durch den Kurzschlussstromkreis. Deshalb wird R1, obwohl es noch in der Schaltung ist, nicht berücksichtigt.

Bei Teilaufgabe 1 schaut bzw. misst man doch von der Ausgangsklemme rechts oben in die Schaltug hinein. Und von da gesehen liegen natürlich beide Widerstände parallel.

Bei Teilaufgabe 2 ist das anders. Jetzt wird die Quelle Q2 zu Null gemacht und es wird nach der Sapnnung an der Ausgangsklemme gefragt. Jetzt treibt die Quelle Q1 einen Strom - der Reihe nach (!) - durch die beiden Widerstände - und nach der Spannungsteiler-Regel ergibt sich so die Ausgangsspannung im Leerlauf (ohne angeschlossenen Last).

Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass man zwischen Reihenschaltung und Parallelschaltung erst dann unterscheiden kann, wenn man weiß, an welcher Stelle eine strom-treibende Spannung angeschlossen werden soll.

Deshalb bilden zwei Widerstände, die an einer Stelle x miteinander verbunden sind. nicht unbedingt eine Reihenschaltung. Sie liegen nämlich parallel, wenn bei x ´(gegen Masse) eingespeist wird und die beiden anderen Enden auf Massepotettial gelegt werden.


Enis67 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 10:59

Und bei Teilaufgabe 3 werden die Klemmen kurzgeschlossen oder? Ich habe Schwierigkeiten die Ausgangssituation genau zu erkennen…

Lutz28213  12.12.2024, 14:58
@Enis67

Q1 wird zu Null gemacht und es ist der Kurzschluss-Strom gesucht - also de Strom. der durch den Kurzschluss am Ausgang fließt und durch Q2 erzeugt wird.
Da bleibt doch nur der Widerstand R2 übrig.
Es fließt zwar auch ein Strom durch R1 - aber das ist ein Parallelzweig, der den Kurzschluss-Strom nicht beeinflusst.

Enis67 
Beitragsersteller
 12.12.2024, 10:21

Wenn bei Teilaufgabe 2 die Quelle Q2 nicht deaktiviert, also zu Null gemacht würde und es würde nach der Spannung an der Ausgangsklemme gefragt, hätte man dann noch eine Reihenschaltung?

Lutz28213  12.12.2024, 14:54
@Enis67

Hab ich doch beantwortet - Reihenschaltung mit Spannungsteilung.