Reich Gottes?

4 Antworten

In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

"Die Zeit ist erfüllt. Nicht Zeit im chronologischen Sinn, sondern die Zeit für das entscheidende Handeln Gottes. Mit der Ankunft des Königs war eine neue Ära im Handeln Gottes mit den Menschen angebrochen. das Reich Gottes. Gottes souveräne Herrschaft im Bereich der Errettung; gegenwärtig in den Herzen seiner Kinder (Lk 17,21), und in Zukunft in dem eigentlichen irdischen Königreich (Offb 20,4-6).
nahe. Da der König anwesend war. Tut Buße und glaubt. Buße und Glauben sind die Reaktionen, die Gott vom Menschen auf sein Gnadenangebot der Errettung verlangt (vgl. Apg 20,21)."

Und im Walvoord-Bibelkommentar:

"Jesus fasste seine Botschaft in zwei Aussagen und zwei Geboten zusammen. Die erste Aussage, die Zeit ist erfüllt, unterstrich den Beiklang des Endgültigen, der Jesu Verkündigung eigen war (vgl. Lk 4,16-21). Die von Gott festgesetzte Zeit der Vorbereitung und Erwartung, die Zeit des Alten Testaments, war nun, dem göttlichen Plan entsprechend, erfüllt (vgl. Gal 4,4; Hebr 1,2; 9,11-15).

Die zweite Aussage, das Reich Gottes ist herbeigekommen, war eine Schlüsselaussage in Jesu Botschaft. "Reich" (basileia) bedeutet soviel wie "Königtum" oder "königliche Herrschaft". Der Terminus steht für die souveräne Autorität eines Herrschers, die Tätigkeit des Herrschens selbst und den Herrschaftsbereich einschließlich seiner Vorzüge (vgl. Theological Dictionary of the New Testament [von nun an TDNT]; Grand Rapids: "basileia", 1,579-80; und den Kommentar zu Mk 3,23-27). "Reich Gottes" ist also kein statischer, sondern ein dynamischer Begriff, der sich auf Gottes souveränes Handeln oder Herrschen über die Schöpfung bezieht.

Das Bild des Gottesreiches war den Juden zur Zeit Jesu durchaus vertraut. Angeregt durch die Prophezeiungen des Alten Testaments (vgl. 1Sam 7,8-17; Jes 11,1-10;24,23; Jer 23,4-6; Mi 4,6-7; Sach 9,9-10;14,9) erwarteten sie in der Zukunft ein messianisches davidisches Reich auf Erden (vgl. Mt 20,21; Mk 10,37;11,10;12,35-37;15,43; Lk 1,31-33;2,25.38; Apg 1,6). Jesus musste also nicht erst Interesse für seine Botschaft wecken - seine Hörer bezogen seine Verweise auf das Gottesreich ganz selbstverständlich auf das langerwartete Reich des Messias, das im Alten Testament vorhergesagt worden war.

Die Zeit der Entscheidung war nun gekommen; daher die doppelte Aufforderung Jesu an seine Hörer: "Tut Buße und glaubt an das Evangelium!" Buße und Glaube gehören zusammen; sie sind eins und folgen nicht zeitlich aufeinander. "Buße tun" (metanoeO; vgl. Mk 1,4) heißt, sich von einem existierenden, konkret erfahrbaren Gegenstand des eigenen Vertrauens (z. B. von sich selbst) abzuwenden. "Glauben" (pisteuO, hier pisteuete en, diese Wendung kommt so nur einmal im Neuen Testament vor) heißt, sich von ganzem Herzen einem Gegenstand des Glaubens anzuvertrauen. An das Evangelium, die "gute Nachricht", zu glauben bedeutete daher, an Jesus selbst als den Messias, den Sohn Gottes, zu glauben. Er ist der "Inhalt" des Evangeliums (vgl. V. 1); nur wer an ihn glaubt, kann in das Reich Gottes kommen oder es - als ein Geschenk - empfangen (vgl. Mk 10,15).

Das Volk Israel lehnte diese Aufforderung jedoch ab (vgl. Mk 3,6;12,1-12;14,1-2.64-65;15,31-32), und Jesus lehrte deshalb, daß er seine davidische Herrschaft auf Erden nicht sofort antreten werde (vgl. Lk 19,11). Erst nachdem Gott seinen Plan, Juden und Heiden zu retten und seine Kirche zu bauen, vollendet haben wird (vgl. Röm 16,25-27; Eph 3,2-12), wird Jesus zurückkehren und sein Reich auf Erden errichten (Mt 25,31.34; Apg 15,14-18; Offb 19,15;20,4-6). Dann wird das Volk Israel wiederhergestellt und erlöst werden (Röm 11,25-29) und die Erfüllungen der Verheißungen des Gottesreiches erleben."

Es war eine Zeit, in der die Juden Jesus noch als Messias und König vom Himmel her anerkennen konnten. 3 1/2 Jahre nach seiner Hinrichtung verlor Israel den "alten Bund", weil der neue bereits in Kraft war. - Eine Parallele zu heute gibt es auch, das ist aber ein anderes Thema.

Friedliebender  09.09.2022, 22:47
3 1/2 Jahre nach seiner Hinrichtung verlor Israel den "alten Bund", weil der neue bereits in Kraft war.

Nach seiner Hinrichtung oder nach seiner Taufe, als er starb?

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Johannes17Vers3  09.09.2022, 22:52
@Friedliebender

Nach der Hinrichtung. Es war die Jahrwoche, wo in der Hälfte Tieropfer abgeschafft wurden und durch Jesu Tod ersetzt wurde.

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Das heißt:

Jesu starb (Mt.1,21)

und hat uns von der Sünde befreit (Joh.14,6; Röm.6,23; Offb.14,1-3).

Woher ich das weiß:Recherche

Weil in alten Schriften für uns unverständliches Zeugs drinsteht: Zeit ist - gem. aktuellen Regeln der Semantik - nicht erfüllbar!