Blickwechsel 12. April 2024
Christlicher Glaube: Eine Christin, ein Atheist und ein Satanist beantworten Deine Fragen
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Reflexion von Göttern durch gläubige Menschen?

annie80  13.04.2024, 20:32

Hast du für deinen letzten Absatz Beispiele?

stescope 
Fragesteller
 13.04.2024, 21:30

Haben Könige Krieg betrieben?

Hat Gott Kriege gefordert?

Such dir eine Partei aus, die Krieg betrieben hat :)

1 Antwort

Ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe. Wenn nicht, dann kannst du das gern per Kommentar oder Ergänzung direkt in der Frage richtigstellen. Auf den letzten Absatz gehe ich ein, wenn du meine Nachfrage beantwortet hast.*

Gott ist ja ein Gott für alle Menschen. Für Kinder und Wissenschaftler, für geistig behinderte und für Menschen aller Kulturen. Somit will er für alle erfahrbar, nahbar sein.

Um einen menschlichen Vergleich zu machen: Auch ein Professor kann sich auf das Niveau seines Kindes herunterlassen und mit ihm herumalbern, weil er sein Kind liebt und damit die Vater-Kind-Beziehung gut ist. Und das würde ich jetzt wirklich nicht als Unterwerfung bezeichnen.

*Ich beziehe das mal auf das Christentum. Ja, Könige (im AT) haben Krieg betrieben, auch / besonders im Auftrag Gottes. Damals galt "fressen oder gefressen werden. Man musste Stärke beweisen, um nicht überrannt zu werden.

Es haben aber auch Könige Kriege geführt im Namen Gottes, wo ich ausschliesse, dass sie tatsächlich einen Auftrag von Gott hatten. Da denke ich vor allem an die Kreuzzüge.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
stescope 
Fragesteller
 13.04.2024, 21:46
Gott ist ja ein Gott für alle Menschen. Für Kinder und Wissenschaftler, für geistig behinderte und für Menschen aller Kulturen. Somit will er für alle erfahrbar, nahbar sein.

Ja, damit unterwirft er sich ja der Vorstellungskraft des Menschen. Warum ist er auf die Wahrnehmung des Menschen ausgerichtet?

Um einen menschlichen Vergleich zu machen: Auch ein Professor kann sich auf das Niveau seines Kindes herunterlassen und mit ihm herumalbern, weil er sein Kind liebt und damit die Vater-Kind-Beziehung gut ist. Und das würde ich jetzt wirklich nicht als Unterwerfung bezeichnen.

Naja der Vergleich hinkt. Du müsstest vielleicht am ehesten einen Menschen mit einem Bakterium vergleichen - und selbst da wäre ja die Distanz nciht gegeben, da beide auf einem Planeten leben. Ein Wesen, dass das Universum erschaffen hat, hätte eine noch viel höhere Distanz zum Menschen, als der Mensch zu einem Bakterium.

Warum also passt dieser Gott in die Vorstellung des menschlichen Wesens?

Es hat den Charakter, als würde er erfunden werden, da eine Erfindung hingegen auf der gleichen Vorstellungskraft basieren würde.

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annie80  13.04.2024, 21:57
@stescope
Ja, damit unterwirft er sich ja der Vorstellungskraft des Menschen. Warum ist er auf die Wahrnehmung des Menschen ausgerichtet?

Weil er mit uns Gemeinschaft, eine Beziehung haben will. Und wie sollen wir ihn sonst erkennen?

Und ja, mein Vergleich hinkt - aber Gott ist auch hier, auf diesem Planten. Er ist gewissermassen omnipräsent. Und er ist uns auch insofern nahegekommen, indem er in Jesus Christus Mensch geworden ist.

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stescope 
Fragesteller
 13.04.2024, 22:40
@annie80
Und wie sollen wir ihn sonst erkennen?

Ja das ist es ja, gar nicht.

Er ist gewissermassen omnipräsent. Und er ist uns auch insofern nahegekommen, indem er in Jesus Christus Mensch geworden ist.

Würde ein Mensch versuchen einem Bakterium nahe zu kommen?

Wieso steht der Mensch im Mittelpunkt?

Warum richtet sich dieses Wesen auf den Menschen aus?

Wenn es für ein Lebewesen selbstverständlich ist, im Mittelpunkt zu stehen, dann ist es logisch, von einem allmächtigen Lebwesen beachtet zu werden.

Doch worin liegt die Logik, sich als Mensch in den Mittelpunkt zu drängen, nur um vor sich selbst rechtfertigen zu können, für ein allmächtiges Lebewesen relevant zu sein?

Welche Relevanz hätte der Mensch, wenn es wirklich der Gott wäre, der im Mittelpunkt steht? Und nicht anders herum?

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annie80  13.04.2024, 22:53
@stescope

Du hast offenbar ein komplett anderes Gottesbild als ich, einen anderen Denkrahmen.

Stell dir mal folgendes vor: Gott will Gemeinschaft mit uns haben, eine Beziehung. So wie es laut der Bibel im Garten Eden der Fall war. Er hat Jesus Christus auf die Erde geschickt, damit dies wieder möglich sein kann.

Gott richtet sich auf uns aus, weil er uns geschaffen hat. Wir, jeder einzelne Mensch, ist ihm wichtig. Jeder einzelne Mensch ist relevant für Gott.

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stescope 
Fragesteller
 13.04.2024, 23:49
@annie80

Dein ganzer Kommentar stellt den Menschen, seine Vorstellung, seine Welt, sein soziales Umfeld in den Mittelpunkt. Nicht nur das, es stellt sogar den Menschen so sehr in dem Mittelpunkt, dass sich selbst ein Gott danach zu richten scheint.

Meine Frage richtete sich urpsürnglich danach, ob Gläubige Menschen genau das reflektieren können.

Gott scheint sehr viele menschliche Bedürfnisse zu haben... fragt sich nur, ob dadurch der Mensch göttlich oder ein Gott menschlich wird. Auf alle fälle bliebe der Mensch nicht menschlich und ein Gott nicht göttlich.

Aber von der Schaffenskraft und dem Umfang eines ganzen Universums ist das alles weit entfernt.

Gott will Gemeinschaft mit uns haben, eine Beziehung. So wie es laut der Bibel im Garten Eden der Fall war. Er hat Jesus Christus auf die Erde geschickt, damit dies wieder möglich sein kann.
Gott richtet sich auf uns aus, weil er uns geschaffen hat. Wir, jeder einzelne Mensch, ist ihm wichtig. Jeder einzelne Mensch ist relevant für Gott.

Ziemlich viele menschliche Bedürfnisse für einen Gott. Welche göttlichen Bedürfnisse gibt es denn, nach denen sich ein Mensch richten könnte?

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annie80  14.04.2024, 07:55
@stescope
Dein ganzer Kommentar stellt den Menschen, seine Vorstellung, seine Welt, sein soziales Umfeld in den Mittelpunkt. Nicht nur das, es stellt sogar den Menschen so sehr in dem Mittelpunkt, dass sich selbst ein Gott danach zu richten scheint.

Ja, das stimmt. Und ja, ich denke, dass zumindest ein Grossteil der gläubigen Menschen (jedenfalls die, welche eine Beziehung zu diesem Gott haben) das reflektieren können. Ich verstehe auch die Bibel unter anderem dahingehend, dass sie den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Gott hat menschliche Bedürfnisse, weil der den Menschen "nach seinem Bilde" geschaffen hat. Und trotzdem ist er weit grösser als wir Menschen - aber das hast du ja schon selbst festgestellt, so wie ich das verstanden habe.

Als göttliche Bedürfnisse würde ich es bezeichnen, dass Gott angebetet und geehrt werden will.

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stescope 
Fragesteller
 14.04.2024, 09:52
@annie80
Ja, das stimmt. Und ja, ich denke, dass zumindest ein Grossteil der gläubigen Menschen (jedenfalls die, welche eine Beziehung zu diesem Gott haben) das reflektieren können. Ich verstehe auch die Bibel unter anderem dahingehend, dass sie den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

In wie fern hat denn ein Mensch diesen Sachverhalt reflektiert, wenn er seine eigene Spezies gegenüber seinem eigenen Gott in den Mittelpunkt stellt? Für den Menschen dreht sich alles um Gott, aber für Gott alles um den Menschen?

Da steht doch in keinem Verhältnis zu Größe des Universums, zur Gesamtheit aller Planeten und Sonnen/Sterne, zu den Gesetzmäßigkeiten, die die Wissenschaft nur angekrazt hat.

Auch folgt es keiner Logik, sondern ausschließlich dem Interesse und der Selbstüberschätzung des Menschen, der sich als was besonderes sehen möchte.

Auch müsste der Gläubige doch reflektiert haben, dass fast alle Religionen genau die gleichen Geschichten über die "besondere Stellung" des Menschen erzählen, auch die, die definitiv erfunden wurden (Sekten; Religionen, die sich gegenseitig ausschließen etc.).

Gott hat menschliche Bedürfnisse, weil der den Menschen "nach seinem Bilde" geschaffen hat. Und trotzdem ist er weit grösser als wir Menschen - aber das hast du ja schon selbst festgestellt, so wie ich das verstanden habe.

Die Bedürfnisse "nach seinem Bilde" sind aber keine Göttlichen Bedürfnisse, da menschliche Bedürfnisse gänzlich auf Mängeln beruhen - und das per Definition des Begriffs.

Als göttliche Bedürfnisse würde ich es bezeichnen, dass Gott angebetet und geehrt werden will.

Das ist in soweit richtig, dass der Erfinder des Gottes genau dieses Verhalten zu instrumentalisieren suchte - was sich ja auch in dem Verhalten der Herrscher und bspw. der religiösen Anreicherung der Kriegsführung zeigte oder der auf Fortpflanzung und Familienstabilität ausgerichteten Sexualmoral.

Aber durch ein solches Bedürfnis einem Gott ein mangelndes Selbstwertgefühl zu unterstellen, das er befriedigt haben möchte, spricht doch gegen einen Gott(?)

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annie80  15.04.2024, 21:10
@stescope

Wie gesagt, du hast ein anderes Gottesbild als ich. Und ich bin mir nicht sicher, ob wir da mal zu einem Ende kommen.

Wenn du wirklich ernsthafte Antworten suchst, dann schau doch mal, ob es in deiner Nähe einen sog. Alphakurs gibt. Das ist ein Kurs, in dem man etwas über den christlichen Glauben lernt und ungeniert Fragen dazu stellen kann. Ich kann das nur empfehlen.

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stescope 
Fragesteller
 15.04.2024, 21:39
@annie80

Die Frage richtete sich nur auf die kritische Reflexion eben dieser Gottesvorstellung.

Für eine Religion selbst interessiere ich mich nicht - die funktionieren ja immer gleich -, nur dafür, warum Menschen daran glauben - also Psychologie.

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annie80  15.04.2024, 21:43
@stescope

Ziehst du dann denn überhaupt in Betracht, dass es einen Gott gibt, der alles geschaffen hat?

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stescope 
Fragesteller
 15.04.2024, 21:49
@annie80

Das halte ich für unwahrscheinlich.

Das Gottesbild ist nach dem Menschen personifiziert und setzt damit ein Lebewesen, dass erst knapp 14 Milliarden Jahre nach dem Urknall angefangen hat zu exisiteren, an den Anfang eben dieses Zeitraumes.

Auf der anderen Seite wurden Menschen immer schon Dinge erzählt, um ihr Denken und Handeln zu steuern. Und das Missbrauchspotenzial war über alle Zeitepochen hinweg präsenter als die jeweiligen Götter selbst.

Zudem schließen sich alle Religionen, die den alleinigen Wahrheitsanspruch erheben, gegenseitig aus.

Das heißt: es gibt definitiv falsche und erfundene Religionen. Und hier wird es interessant, denn damit ist der Nachweis erbracht, dass ein Mensch etwas erfinden kann, das von anderen Menschen nicht von etwas Göttlichem unterschieden werden kann.

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annie80  15.04.2024, 21:53
@stescope

Okay, teilweise gebe ich dir da recht - und weiter kann ich da nix dazu sagen, weil du dir ja nicht vorstellen kannst, dass es anders ist, als du denkst. Wir würden uns da nur im Kreis drehen.

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stescope 
Fragesteller
 15.04.2024, 22:02
@annie80

Einen Gedankengang noch: Wie konnte der Mensch Götter VOR einer göttlichen Offenbarung erfinden (bspw. vor 3000 Jahren+), wenn doch erst durch die Offenbarung das Konstrukt eines Gottes offenbar wurde?

Das würde ja bedeuten (wenn es denn den Gott gibt), dass Betrüger unterschiedlichster Zeitepochen durch Zufall und Fantasie das Grundlagenkonzept des Universums erraten, aber es selbst als so unsinnig betrachteten, dass sie es lieber als Betrugsmasche verwendeten...

So, da bin ich auch am Ende :)

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annie80  15.04.2024, 22:14
@stescope

Ich gehe davon aus: Gott hat sich schon immer offenbart 😀 Die Frage ist eher, was die Menschen daraus machen. Für mich ist Gott ja kein Konstrukt, sondern real existent.

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stescope 
Fragesteller
 15.04.2024, 22:33
@annie80
Ich gehe davon aus: Gott hat sich schon immer offenbart

Mit Offenbarung meine ich zugängliche und/oder schriftliche Informationen, auf die ein Betrüger hätte zugreifen können, um sie zu kopieren. Wenn du die Story von einem Gott in 10 Büchern nachlesen kannst, dann kannst du da ja eine Ordnung und Struktur herauslesen, die du in deiner eigenen Religion verwenden kannst. Du sähest auch den kulturellen und politischen Einfluss, könntest das Potenzial abschätzen, weißt wo du ansetzen müsstest, um mit deiner Religion ein bestimmtes Ziel anzupeilen.

Derartige Schriften wurden aber erst von knapp 3.000 Jahren strukturiert "angefangen" und erst vor knapp 2.000 Jahren auch energisch und weltweit verbreitet.

Erfunden wurden Religionen aber schon vorher, aber dennoch mit Glaubenskonstrukten, die die gleichen Punkte aufgreifen, die erst Jahrhunderte/Jahrtausende später in den "heiligen Schriften" quasi "gefestigt" wurden.

Woher kannten diese "Göttererfinder" diese Strukturen?

Daraus leite ich für mich ab, dass bspw. das Christentum oder der Islam einfach nur die erfolgreichsten Göttererfinder hatten. In jeder Tätigkeit gibt es einen besten. Und bei Betrügern ist der beste der, der lügt und dennoch "in den Ohren" der Zuhörer die Wahrheit sagt. Diesen besten muss es so oder so geben...

Für mich ist Gott ja kein Konstrukt, sondern real existent.

Aber für den Erfinder muss es ja ein Konstrukt gewesen sein, da er ein eigenes durch "Geschichtenerfinden" aufbauen konnte. Und zwar aus dem Nichts, nur mit dem Wissen über seine Mitmenschen...

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