Räumliche Trennung sinnvoll?

1 Antwort

Von Experte DianaValesko bestätigt

Ganz ehrlich: Ich halte davon nicht das Geringste. Meistens ist das der Anfang vom Ende und es wird nie mehr so sein, wie es vorher war. Auch stellt so ein "Hin und Her" die Kiddies emotional auf eine ganz harte Probe, zumal 10 und 12 ein aus meiner Sicht schon nicht unkritisches Alter ist - gerade der/die Zwölfjährige dürfte da schon einiges mitnehmen, was problematisch sein kann. In dem Alter trifft es die Kinder besonders hart - die Folgen können weitreichend sein.

Ich sage es mal so: Ganz oder gar nicht. Wenn man sich trennen sollte, dann wirklich ganz und in Würde - aber nicht so halb und halb oder auf Zeit oder "wie es grad passt". Das ist letzten Endes meiner Meinung nach auch Selbstbetrug - man gaukelt sich vor, es könnte vielleicht wieder was werden, aber am Ende ist es meist anders. Man entwöhnt sich voneinander, stellt fest dass es auch ohne den Anderen ganz ordentlich klappt, lernt vielleicht jemanden anders kennen oder merkt, man ist allein viel organisierter. Gibt es alles und ist leider Usus.

Ich kann, will und darf euch nicht vorschreiben, was zu tun ist, aber ich würde erst noch versuchen, ob man nicht doch was ändern kann an der Beziehung und es versuchen kann, ob es doch besser läuft und jeder mal an sich arbeitet. Dieses "sich trennen" ist eine Art Unsitte geworden, weil viele in Wahrheit nur zu bequem sind Probleme anzugehen und die Zeit sowie den Aufwand scheuen. Oft könnte man mit verhältnismäßig wenig Aufwand vieles noch retten --------> wirklich trennen sollte man sich dann nur, wenn gar nichts mehr geht und man alles versucht hat. Soweit meine Ansicht.

Vielleicht ist euer Alltag einfach zu eintönig geworden, dann werden menschliche und ggf. sexuelle Bedürfnisse nicht mehr befriedigt, man fühlt sich einsam ... ich kenne die Litanei. Aber daran kann man arbeiten.

Redet vielleicht mal unter euch sachlich und ehrlich oder geht zu einem Therapeuten oder nehmt Paarberatung, bezieht auch die Kiddies mit ein und werft die gemeinsamen JAhre nicht weg.. ich sage immer, Liebe heißt nicht, dass es immer leicht ist, aber dass es sich lohnt. Auch in unserer Ehe (wir sind 35 und 31) läuft's nicht immer optimal, aber deswegen trennen wir uns nciht gleich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
1986Kiki 
Fragesteller
 14.11.2021, 17:35

Danke erstmal für deine Antwort. Wir reden wirklich sehr viel miteinander. Ehrlich. Über alles mögliche. Das finden wir auch beide ziemlich besonders an uns. Das sexuelle ist auch ein Thema , jetzt wo du es ansprichst. Er würde am liebsten immernpch jeden Tag, ich allerdings gar nicht mehr. Was heisst gar nicht mehr. Aber so gut wie. Mir fehlt es einfach nicht. Darüber reden wir auch viel. Ich würde mir selber wünschen, ich würde anders fühlen. Ist leider nicht so.

Ich hab auch bedenken darüber. Aber so wie es jetzt ist ist es schon lange und langfristig ändert sich da leider nichts...:( deswegen ist das unsere letzte Hoffnung

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rotesand  15.11.2021, 10:21
@1986Kiki

Gerne doch - ich freue mich, wenn ich helfen kann.

Ihr solltet aus meiner Sicht eine Lösung bzw. einen Kompromiss finden, wenn es "nur" ums Sexuelle geht oder das der primäre Faktor ist. Ich sage es mal so: Menschen werden mit den JAhren oft ruhiger - auch in der Hinsicht - oder haben einfach andere Interessen. Das hat er zu akzeptieren oder man kann sich ja viel mehr irgendwo entgegen kommen. Bei uns ist auch nicht immer alles offen nach dem Motto "mehr geht nicht" - aber das ist in Ordnung für alle. Es gibt in einer Beziehung so viel mehr als Sexualität ....... ganz ehrlich.

Dass ihr viel redet, ist schon mal gut und zeigt, dass ihm auch nicht alles egal ist und ihr euch noch viel zu sagen habt. Trennen würde ich mich nicht vorschnell, auch der Kinder wegen. Die Kiddies sollen nicht Herr über eine suboptimale Ehe spielen, klar - ihr habt auch ein Recht auf "seelische Gesundheit". Aber die Kinder sind auch wichtig und leiden wahrscheinlich viel intensiver und zudem viel stiller als ihr, weil niemand gern über so etwas spricht und so intime Probleme wie die Trennung der Eltern stark schambehaftet sind, ggf. auch Minderwertigkeitskomplexe auslösen oder Verhaltensauffälligkeiten. Nicht selten machen sich die Kleinen auch Vorwürfe, ob nicht sie an der Trennung schuld seien... der Bogen wird weit gespannt, es ist ein ganz eigenes und heftiges Thema.

Meine Eltern trennten sich auch, aber da standen notorische Fremdgeherei meines Vaters und sein selbstsüchtiger Auftritt sowie seine körperliche Aggressivität im Vordergrund. Ich sage es mal so: Wenn ich nicht sowieso bei meinem Opa gewohnt hätte (lange Geschichte), wäre das viel schlimmer gekommen; mein jüngerer Bruder hat das in voller Breitseite miterlebt und sagt mit 28, er habe da einen Schatten abgekriegt. Stimmt schon, der hatte auch viel Ärger und Stress, war polizeibekannt usw., vermutlich mit deswegen.

Eine ganz undankbare Frage hätte ich noch (auf die musst du jedoch nicht antworten): Hast du schon einen anderen Mann "im Visier"?

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1986Kiki 
Fragesteller
 15.11.2021, 18:39
@rotesand

Am Donnerstag zieht er aus. Den kindern haben wir es heute gesagt. Die gingen recht gut damit um. Erstmal. Der Papa wohnt ja nicht weit weg und so extrem viel ändert sich für die Kinder jetzt nichts. Da der Papa eh viel arbeitet.

Ich bin aber total traurig und muss mich si zusammen reißen vor dem Kindern. Ich war aber jetzt auch dafür das er geht. Da ich mir meinen Gefühlen such nicht ganz sicher bin. Wie gesagt schon lange nicht mehr. Nichts destotrotz geht es mir verdammt nah und ich weine viel.mein Mann kommt mir recht emotional rüber. Seine Antwort darauf war, daß er jetzt nicht zusammen brechen darf. Er war immer dafür zu kämpfen. Ich nicht. Ich glaube dadurch hab ich es kaputt gemacht. Sodass er jetzt keinen anderen Ausweg mehr sieht.

Ich würde jetzt auch nicht zu ihm gehen und flehen das er bleibt. Dann stehn wir in 3 Monaten am gleichen Punkt wie jetzt. Und das fände ich jetzt noch schlimmer. Ich muss jetzt schauen das ich mal allein klar komm. Ich habe ein Gespräch mit meinem Chef das ich nun wieder mehr Stunden haben möchte. Hatte jetzt 40 Stunden / Monat. Nun will ich wieder 100 haben. Erstens geht's nicht anders, 2. Muss ich hier raus! Sonst grübel ich mir den Kopf kaputt.

Ich denke nur grade nur an die schönen Zeiten:( und alle was mich all die Jahre störte , finde ich jetzzt so bescheuert.

Er ist sich sicher das ich schnell über ihn hinweg wär. Und ob er mich noch liebt konnte er genauso schlecht beantworten, wie ich. Denke es ist alles nur noch Alltag.

Nun zu deiner Frage. Ich habe keinen anderen Mann in Aussicht. Wirklich überhaupt keinen. Ich frag mich ob ich überhaupt jemals eine anderen Mann haben werde. Ich kann mich null vorstellen mit einem anderen Mann.

Ich habe solche Angst das er bald eine neue hat:( laut seiner Aussage hätte er darauf zZ überhaupt keine Lust. Und er glaubt er findet eh auch keine die aif ihn steht.

Ich glaube allerdings nicht das er lange allein bleibt. Er war wirklich ein guter Ehemann. Ich glaube ich hab es zerstört. Mit meinem ständigen gemaule, genörgel, Unzufriedenheit. Er hat sich oft nicht geliebt gefühlt. Ach ich bin schon ganz schön fertig.

Ich glaube das wird nichts mehr. Ich hab do im Gefühl das er am abschließen ist.

Ich muss einfach ganz schnell lernen allein klar zu kommen.

Wir haben aber kein Streit oder so. Und wollen das für die Kinder auch so bei behalten

Wir sind übrigens beide 36 Jahre alt.

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