Radius eines Atoms?


11.04.2023, 22:05

Meine erste Frage hat such geklärt, in der Realität gibt es keine echten Schalen.

2 Antworten

Moin,

auch von mir noch eine Ergänzung zu deiner zweiten Frage (da sich die erste ja bereits geklärt hat):

Wenn ein Atom mit sieben Außenelektronen auf ein Atom mit zwei Außenelektronen trifft und beide miteinander reagieren, dann kann es tatsächlich passieren, dass das Atom mit den zwei Außenelektronen eines davon an das Atom mit den sieben Außenelektronen abgibt.
ABER: Das passiert nur, wenn das Atom, das zwei Außenelektronen hat(te), auch sein zweites Außenelektron abgeben darf. Da das Atom mit den (ursprünglich) sieben Außenelektronen aber nur eines braucht und das zweite nicht auch noch aufnehmen möchte, brauchst du für eine Reaktion zwei Atome mit sieben Außenelektronen für ein Atom mit zwei Außenelektronen!

Dann gibt das Atom mit den zwei Außenelektronen ein Elektron an das eine Atom mit den sieben Außenelektronen ab und das zweite Außenelektron an das andere Atom mit den sieben Außenelektronen. Dadurch erreichen nämlich alle drei Atome eine mit Elektronen voll gefüllte Außenschale und damit einen Edelgaszustand (eine Edelgaskonfiguration). Allerdings werden durch die Übergabe der Elektronen aus den bis dahin ungeladenen Atomen danach geladene Ionen...

Ein Beispiel:

Ein Calciumatom (Ca) mit insgesamt 20 Elektronen, wovon zwei Elektronen Außenelektronen sind, trifft auf zwei Chloratome, die jeweils 17 Elektronen insgesamt und davon sieben Außenelektronen haben.
Bei einer Reaktion dieser drei Atome miteinander gibt das Calciumatom eins seiner Außenelektronen an das eine Chloratom ab und das andere Außenelektron an das andere Chloratom.
Die beiden Chloratome nehmen also jedes ein Elektron auf und haben danach insgesamt 18 Elektronen in der Hülle (wie die Atome des Edelgases Argon). Außerdem haben die Chlorteilchen danach acht Außenelektronen... Aber weil sie nun 18 Elektronen insgesamt haben, aber im Kern nur 17 Protonen haben sie eine negative Ladung mehr (18 Minusladungen in der Hülle stehen nur 17 Plusladungen im Kern gegenüber). Darum sind das dann keine ungeladenen Chloratome mehr, sondern einfach negativ geladene Chlorid-Ionen (oder Chlorid-Anionen).
Das Calciumatom, das ursprünglich 20 Elektronen insgesamt besaß, hat nach der Abgabe seiner beiden Außenelektronen dann auch nur noch 18 Elektronen insgesamt (wie die Atome des Edelgases Argon). Und auch hier haben die neu entstandenen Calciumteilchen acht Elektronen in der nun äußeren Schale. Aber weil den 18 Elektronen in der Hülle nun 20 Protonen im Kern gegenüberstehen, haben die Calciumteilchen nach der Abgabe der Elektronen zwei positive Ladungen mehr. Darum sind auch sie keine ungeladenen Calciumatome mehr, sondern zweifach positiv geladene Calcium-Ionen (oder Calcium-Kationen).

Die entgegengesetzt geladenen Ionen (Kationen und Anionen) ziehen sich gegenseitig an und bilden Ionenbindungen aus.

Alles klar?

LG von der Waterkant

ViDa1111 
Fragesteller
 12.04.2023, 08:45

Danke, ist nur bisschen schwer manchmal, da ich entscheiden können muss, wer was abgibt. Aber eigentlich bekommt oder gibt der ab, bei dem es am wenigsten aufwendig ist, aber da stellt sich wieder ein anderes Problem. Ich meine ein Atom kann 6AE haben und sehr stark angezogen werden, während eins 5 hat aber 6/7 Schalen hat und somit die Anziehungskräfte schwächer sind und es dort vielleicht einfacher wärem

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Kleine Ergänzung zur ersten Frage noch. Es gibt zwar keine Schalen so wie du dir das vorgestellt hast, aber das Atom bzw sein Radius wird innerhalb einer Periode mit zunehmender Ordnungszahl trotzdem kleiner.

Und zum Thema "die Elektronen sind wahrscheinlich nicht sehr weit außen". Ich würde sagen die sind schon verhältnismäßig weit weg, ich mein, ein Atom ist zu 99% leer. Meine mich an eine Analogie zu den Größenverhältnissen zu erinnern: Ein Reiskorn liegt auf dem Mittelpunkt des Anstoßkreises in einem Fußballstadion. Wenn ein Atomkern so groß wäre wie das Reiskorn, würde das erste Elektron irgendwo in den Zuschauerrängen herumflitzen. Das ist schon relativ weit weg.

Und zur zweiten Frage: Vorausgesetzt sie reagieren miteinander (was nicht unbedingt sein muss), dann ja.

ViDa1111 
Fragesteller
 12.04.2023, 08:47

Verstehe, habe mir einfach nur Gedacht dass es wirklich, wie im Modell Bereiche gibt, in denen sich Elektronen befinden und wenn halt eine stärkere Anziehungslraft herrscht, dass diese näher angezogen werden.

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