Problem mit Leica Summitar (ausziehen/zusammenschieben)?
Hey Leute,
Ich habe mir gerade ein Leica Summitar zu einem relativ günstigen Preis zugelegt.
Jetzt habe ich aber das Problem, dass sich das Objektiv ab und zu weder zusammenschieben, noch auseinander ziehen lässt.
Meiner Meinung nach liegt das am unteren Teil des Objektivs, der sich beim einhaken (also beim ausziehen des Objektivs) verdreht. Es kommt mir vor, als hätte dort ein Gewinde den Geist aufgegeben…
Hab ihr sowas schonmal gesehen? Kann man das selber reparieren, oder sollte ich das Objektiv zurückgeben?
Hier das Video mit dem Problem:
http://Leica Summitar 50mm f/2 Problem beim einschieben/ausziehen https://youtu.be/2quqKjEYKAg
1 Antwort
Hallo
daher der günstige Preis,,,,
Irgendjemand muss denn Sockel teilzerlegen reinigen und frisch fetten. Darin sind Spannfederbänder und Gleitstücke.
Das Summitar hat eine U förmige Kulissenrille eingerässt darin läuft eine etwas grössere Lagerkugel quasi nur auf denn "Schultern" und im Grund der Rille. Das hat denn Vorteil das Dreck in der Rille von der Kugel überrollt und nach aussen in denn Radius der Rille gequetscht wird, denoch sammelt sich trotzdem mit der Zeit Dreck im Sockel wenn die Kulisse denn 90° Knick macht wird immer etwas Dreck aus der Rille mitgewälzt. Die L förmige Kulisse steuert das Spannband für die Gleitstücke der "Stopfbuchse". Das heisst die Optik ist in der Einschubrille bewegt etwas locker sobald man die Optik dreht spannt man die "Gleitstücke" fest. Man kann die Optik aber nur klemmen wenn man genau auf dem Auflagemass angekommen ist.
Die frühe 10 Blendendlamellen Version war eine eher filligrane Optik mit hohem Pflegeaufwand und nach 1940 wurde nur noch Sparvernickelt bzw es gab auch Aluversionen.
Nach dem Krieg wurde wieder hartvernicklet und die "einfachere" 6 Lamellenblende vom Summar Vorgänger verbaut, mit denn bekannten "Problemen" damit weil diese Blende beim schliessen "Tulpenförmig" wird. Dadurch ändert sich Schärfeleistung und Bokeh der Optik aber dieser Blendentyp braucht genau dosiertes Spezialöl auf Waltranbasis (Wachsöl).
Den Wartungsaufwand hatten aber fast alle Optiken. Erst die Takumare wurden als Wartungsfei entwickelt wenn auch zb der Schacht, Enna, Schneider, Angenieux, Zoomar und Killfit schon lange vor Pentax "wartungsfreie" Optiken bauten weil die Firma Klüber die systematische Material Forschungen der 30er Jahre nach dem Krieg in Produkte wie Syntheseöle umsetzte. Bis in die 60er musste man Optiken abhängig von der Einsatztemperatur schmieren/fetten bis dahin gab es Arktis (-100 bis 20°C), Normal (-20-50°C) und Tropen (0°C - Sauna mit 100% Luftfeuchte) und Spezialfettung für Wüsteneinsätze (trockene Luft mit Sandstaub) oder hochfliegende Flugzeuge (Arktis mit Vibrationslast und Motorverstellung).
Danke für die Antwort, das ist sehr interessant! Ich habe das Objektiv allerdings inzwischen zurückgegeben und mir eines in sehr gutem Zustand für ein paar Euro mehr gekauft ;)