Problem introvertiert zu sein?
In meiner Klasse gibt es mehrere introvertierte Mitschüler in der Ausbildung.
Fast alle wurden jetzt in der Praxisphase eher schlecht bewertet, während andere besser beurteilt wurden.
Hängt das mit ihrem Verhalten zusammen?
7 Stimmen
5 Antworten
Es ist auf jeden Fall so, dass die Menschen, die nach vorne preschen und ihr Können selbstbewusst zeigen, mehr Beachtung bekommen als die Menschen, die sich zurückhalten.
Da vorrangig die introvertierten Schüler schlecht bewertet wurden, sehe ich einen direkten Zusammenhang. Sie werden sich entsprechend Ihrem Wesen etwas unsicher verhalten haben und nicht alles gezeigt haben, was sie eigentlich drauf haben.
Menschen die sich zurückhalten, denen traut man u.U. weniger zu. Die Unsicherheit die sie unbewusst ausstrahlen, wirkt sich ebenfalls ungünstig aus.
Es ist wie in dem alten Spruch: "Klappern gehört zum Handwerk". Um sich gut zu verkaufen, gehört es dazu.
Dazu müsste man offener werden und überzeugen. Ist aber leichter gesagt als getan.
Danke für den Stern
Ja, das ist in der Tat nicht einfach. Vielleicht verhält man sich unbewusst auch so, weil es von einem indirekt vermittelt wird? Es gab mal so eine Studie, da wurde eine Person von oben herab behandelt und es wurde ihr vermittelt, dass sie zu dumm für alles mögliche ist. Dementsprechend verhielt sie sich auch und war selbst mit einfachen Aufgaben überfordert.
Das stimmt. Wenn man sich selber schon nIchs zutraut und andere das mit ihrem Verhalten noch bestätigen, dann ist es ganz aus.
Das hängt höchstwahrscheinlich damit zusammen in welcher Ausbildung ihr euch befindet, davon erwähnst du ja kein Wort.
Es gibt etliche Berufe in denen zwischenmenschliche Konversation vollkommen nebensächlich ist, bei anderen Berufen kommt jemand der den Mund vor lauter Schüchternheit nicht aufgekommt, nicht voran.
Das ist ein Problem in der Gesellschaft. Wer nicht auf sich aufmerksam macht, dessen Leistung wird gerne übersehen oder er wird als schlechter empfunden.
Es kann natürlich auch sein, dass sie praktisch einfach nicht so gut waren. Es gibt ja auch einen riesen Unterschied zwischen theoretisch in der Shcule und praktisch am Arbeiten.
Die macht man um eigentlich was zu lernen und das man deine Fähigkeiten einschätzen kann. Nicht um extrovertiert zu sein.
Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass negative Dinge eher in Erinnerung bleiben als gute. Man kann gute Noten schreiben, aber was bleibt haften? Genau, dass man 1,2 zu spät kam. :) So ging es mir jedenfalls.
Ich kenne es sowohl von der Schulzeit als auch von der Arbeitswelt. Meine mündlichen Noten vielen immer deutlich schlechter aus, war auch dann oft im Zeugnis hinterlegt mit so viel wie: "Hätte sich mündlich mehr beteiligen können".
In der Arbeit habe ich dann oft festgestellt, das Kollegen die ihre Erfolge laut stark feierten deutlich beliebter waren, obwohl sie schlechtere Ergebnisse geliefert haben.
Wenn sie nicht so viel richtig hatten ist das normal, dass sie schlechter beurteilt wurden.
Kommt man deiner Meinung nach aus so einer Schublade wieder heraus, wenn man da einmal einsortiert ist?