Porzellan Mokka-Tässchen mit Wappen Wernigerode handbemalt mit Prägung J und Davistern - Bedeutung?
Habe durch Erbschaft ein typisches Mokka-Tässchen aus Porzellen erhalten, wohl aus einem Andenken/Souvenir-Shop in Wernigerode, da Stadtwappen. Unten steht handbemalt. Was mich jedoch wundert ist eine blaue Prägung mit dem Majuskel ''J'' und da drüber einem Davidstern - bin im Internet nicht fündig geworden. Vermute mal, dass es sich um requiriertes Gut aus der Nat.soz. Zeit stammt...
Für sachdienliche Hinweise bedanke ich mich bereits im Voraus :)
2 Antworten
Wenn du ein Foto hochladen würdest, täten sich hier alle etwas leichter. Oder meinst du, der 'Bilder'-Button dient nur zur Verschönerung der Webseite?
Das Foto ist ziemlich unscharft. Was steht da eigentlich unter der Krone nach 'Carl Wilhelm'?
Die Krone selbst entspricht dem heraldischen Zeichen des untitulierten Niederadels.
Das gab es in der Porzellanmanufaktur Meißen ab 1814 einen Direktor namens Carl Wilhelm Oppel, aber ich kann die letzten Buchstaben einfach nicht lesen.
Im Gegensatz zum Rest sind das 'J' und der Davidstern in kobaltblau gehalten.
Mir ging gerade auf, dass es natürlich, wenn es so ein Lager gab, wie ein Mitbeantworter meinte, sehr gut sein kann, dass die dort internierten Juden als Zwangsarbeit Porzellane bemalen mussten, aber dies als "minderwertige" Arbeit kennzeichnen mussten, also mit Davidstern und "J". Dann bezogen sich diese Kennzeichnungen aber auf den (Teil-) Herstellungsprozess (vermutlich nur auf die Malerei, dies würde auch gut mit dem Wappen von Wernigerode zusammenpassen, da sozusagen die Arbeit dann "vor Ort" verkauft wurde, und das Motiv eben ansprechend für mögliche, nahe Käufer war). Dann waren diese Porzellane aber nicht das Eigentum der Juden, sondern wurden möglicherweise in "Manufakturmanier" von ebendiesen unter Zwang bemalt, vermutlich von begabten Künstlern, da Porzellanmalerei nicht ganz einfach ist. Aber vermuten lässt sich vieles. Gibt es denn kein Archiv zu dem Außenlager von Buchenwald? Oder mal bei der Gedenkstätte Buchenwald anfragen, ob die jüdischen Insassen in der Außenstelle teilweise solche Arbeit verrichten mussten.
Foto: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/10859777102058j4nxqsctb1.jpg