Plötzlich schlechtes Bauchgefühl in der Beziehung?
Hallo an alle,
Vor kurzem sind ich und mein Freund von unseren Eltern in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Wir sind jetzt 1 Jahr zusammen, und hatten es vorher relativ lang in Betracht gezogen, diesen Schritt zu machen. Ich bin 21, er ist 24.
Wir verstehen uns sonst echt sehr gut, wir können uns vertrauen und haben uns vorher eigentlich auch 24/7 gesehen, und hatten keine Probleme damit. Ich liebe ihn echt sehr und weiß, dass er es genauso tut, und dass wir lange zusammen bleiben wollen.
Bloß leider war das Timing des Umzugs echt ungünstig, da wir genau an dem Tag die Schlüssel für die Wohnung bekamen, an dem ich mit meinen Eltern einen Urlaub geplant habe. Er ist also eher eingezogen, und ich war 10 Tage im Urlaub.
Wir waren eigentlich noch nie so lang ohne den anderen, und ich hab ihn den ganzen Urlaub echt sehr vermisst und über das alles nachgedacht. Am letzten Tag wurde ich dann auch noch krank, und lag dann nochmal 1 Woche platt bei meinen Eltern. Hatten uns demnach fast 3 Wochen nicht mehr gesehen.
Aber als ich dann endlich in der neuen Wohnung mit ihm stand, hatte ich aufeinmal nur noch Angst. Ich hab mich sehr gefreut ihn zu sehen und konnte es kaum erwarten, mit ihm hier zu leben... Aber irgendwie spürte ich eine starke Distanz zwischen ihm und mir, die jetzt nach einer Woche immer noch nicht weg ist. Sowas hatte ich mit ihm noch nie gehabt. Aufeinmal wird mir das alles zu viel und ich spüre diese starke Anziehung zurzeit nicht mehr, die ich mit ihm sonst immer hatte.
Und jetzt sind wir hier, in unserer eigenen Wohnung, und aufeinmal geht es mir nur noch schlecht. Ich habe Angst, ihn deswegen zu verlieren. Gestern waren wir was zusammen essen, und bei dem Gedanken, jetzt wirklich meine Gefühle verloren zu haben und ihn somit zu verletzen, wurde mir extrem schlecht.
Ich habe ihm gesagt, dass das alles grade eine große Umstellung für mich ist, und ich da einfach sehr krass drauf reagiere. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm sagen soll, dass ich gerade keine Gefühle habe.
Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass ich so lange weg war. Vielleicht habe ich auch aufeinmal plötzlich starke Bindungsängste, ich weiss es nicht.
Ich warte derzeit noch auf einen Therapieplatz, da ich sowieso schon lange mit verschiedenen Ängsten zu kämpfen habe.
Sollte ich mir Sorgen um meine Beziehung machen? Ich hoffe einfach nur, dass es grade tatsächlich nur die Umstellung ist, und ich mich einfach nur gewöhnen muss...
5 Antworten
Bei manchen ist das normal, dass sie erstmal nichts oder Distanz fühlen, nachdem sie den Partner länger nicht gesehen haben.
So, wie wenn man bei einem Film auf Pause drückt, um aufs Klo zu gehen. Nachher ist es dann zunächst nicht mehr so spannend wie davor und man muss erst wieder reinfinden.
Nachdem das also kein außergewöhnliches Phänomen ist, würde ich das offen ansprechen. Wenn du jetzt versuchst, normal zu tun und dein wahres Empfinden zu vertuschen, bringst du auch noch Stress und Druck hinein und das ist dann erst recht kontraproduktiv.
Sag es ihm, vielleicht fällt euch dann sogar etwas ein, um der Verbundenheit etwas auf die Sprünge zu helfen (ein Lied, ein Film oder gemeinsam alte Fotos anschauen z.B.)
Also sowas habe ich auch mal gefühlt, wir haben uns echt lange nicht mehr gesehen, ich habe mich so komisch und unangenehm gefühlt neben ihm, aber nach ner Zeit wurde es wieder. Ich habe mir Zeit gegeben ich bin wieder auf kleinere Dates eingegangen, reden wird jetzt nichts bringen, und reden bringt nichts da dein Partner des eh nicht verstehen wird, weil er das Gefühl nicht kennt. Lass dir einfach Zeit gewöhnt dich erstmal daran und wenn das auch nicht hilft, dann darfst du dich nicht selbst zwingen dann musst du mit ihm reden.
Ich denke das liegt an der Umstellung auf die eigene Wohnung. Es gibt jetzt viel zu regeln und da ist es normal, dass du dich unsicher fühlst. Ich denke wenn du dich wohler fühlst und entspannst, dann kommt das zurück. Gib dir was Zeit.
BItte rede doch endlich mal mit ihm anstatt dich mehr und mehr in so einen Blödsinn reinzusteigern.
3 Wochen ist nicht lang außer man ist gerade mal 3 Jahre alt.
Ich verstehe Dich sehr gut. Als ich mein Abitur in der Tasche hatte, habe ich meine älteste Schwester in Canada besucht. Dort bekam ich das Angebot in Canada zu studieren. Dabei hatte ich 2 wesentliche Dinge, einmal habe ich mir nicht zugetraut, ein Studium in einer fremden Sprache zu bewältigen und dazu hatte ich den Eindruck, daß meine Schwester sehr streng sein würde. Toronto war wunderschön, aber das kleine vertraute Europa lag mir deutlich mehr am Herzen.
Du hast vor diesem Schritt zurückgezuckt, weil es so endgültig zu sein scheint. Versuche eine befristete Zeit dort zu leben und schreibe auf, was Dir gut gefällt und was Dir nicht gut gefällt.
Bedenke, Dein Verstand ist langsam und Deine Gefühle sehr schnell. Versuche Dich nicht selbst unter Druck zu setzen. Wenn Du eingezogen wärest und dann hätten sich massive Schwierigkeiten gezeigt, dann wäre der Umgang damit keinesfalls leichter. Versuche Dir Visionen zu gestalten, wie es für Dich am Besten ist, nicht wie für Deinen Freund oder Deine Eltern. Denke an Rabeneltern, die ihre Kücken aus dem Nest schubsen.😉