Pirvatschule = abgehoben?
Wieso denken eigentlich alle (oder die meisten), dass Schüler in Privatschulen komplett abgehoben sind, so auch reden, sich anziehen usw..?
Als ich meiner Lehrerin vor 1½ Jahren vor der Klasse gesagt hab auf welche Schule ich gehen werde hat sie auch direkt sowas gesagt wie ,,Das ist eine hochangesehene Schule blablabla" und die anderen haben mich auch komisch angeschaut.
Sept2019 kam ich nun in die 11. Klasse auf ein Privatgymnasium und kann sagen: es sind stink normale Menschen, wie sie es auf anderen normalen Schulen auch gibt, also wieso?
8 Antworten
Mir geht es genauso wie dir. Ich bin auch auf einem Privatgymnasium, das aber gar nicht mal teuer ist...man muss wirklich nicht reich sein. Und ich komme ebenfalls in die 11. Klasse und kann bestätigen, dass wir ganz normale Menschen dort sind xD. Ich kenne die ganzen Vorurteile.
Bei uns im Umkreis haben wir aber den Ruf einer Streberschule... Stimmt auch :) Es gibt wirklich viele Streber.
Leider ist es nämlich so, dass die Schwierigkeit und der Leistungsdruck so so so viel höher ist als in anderen Gymnasien im Umkreis. Das macht keinen Spaß und ist auch frustrierend zu sehen, dass es andere um einiges einfacher haben. Bei uns sind mittlerweile in jeder Klasse nurnoch um die 20 Schüler. Am Anfang waren es 30. Aber es wechseln einfach so viel auf andere, einfachere Gymnasien, weil sie dem Druck nicht mehr standhalten. Meistens langweilen sich die dann aber auf anderen Schulen, weil wir das alles schon gefühlt ein Jahr früher gemacht haben.
Um Welten weniger Freizeit zu haben als andere Kinder, für das gleiche Abi im Endeffekt ist aber einfach nicht schön.
für das gleiche Abi
Klar, wenn man nur die Hochschulzugangsberechtigung sieht, dann erscheint das natürlich unnötiger Aufwand.
Wenn die Leute aber später in wesentlich besseren Jobs landen, dann relativiert sich das schon wieder.
Und ja, ist vielleicht nicht schön den Jugendlichen ihre Jugend ein Stück weit zu rauben und sie so stark zu fordern. Auf der anderen Seite ist das nun mal ein Konkurrenzkampf. Wer abgehängt wird hat halt den Rest seines Lebens das Nachsehen.
Gruß
Weil die meisten Leute keine Privatschulen in der Realität kennen.
Sie kennen die nur aus Film und Fernsehen und haben dadurch eine entsprechende Vorstellung davon. Dort werden Privatschulen nuneinmal meist so dargestellt, wie Du es beschreibst.
Privatschulen kosten richtig Geld. Also geht man davon aus, dass die Schüler aus reichen Familien kommen und entsprechende Ansprüche mitbringen. Kann sein, muss nicht. Einige Schulen pochen dermaßen pentrant auf ihrem elitären Status herum, dass man dann leider davon ausgeht, dass die Schüler genauso aufgeblasen herum laufen.
Ich weiß ja nich wie viel man bei anderen Schulen zahlen muss, aber bei mir muss ich monatlich 160€ zahlen, dazu kommen noch 20€ monatlich kosten für Adobe weil ich das Fach CT gewählt hab. 180€ pro Monat mehr nicht und dafür muss man nicht reich sein. Meine Mutter ist alleinerziehend, bekommt monatlich nur 1000€ und schafft trotzdem alles ohne Probleme
Hey anotyp,
ich denke mal das ist der mediale Einfluss. Privatschulen werden als elitär dargestellt.
Durch die Zugangsbeschränkung welche durch die Kosten aufgebaut werden ist das sicherlich auch ein Stück weit so.
Trotzdem müssen die Leute an diesen Schulen nicht total realitätsfern sein. Die Sicht auf die Welt ist dazu noch extrem subjektiv. Die allein erziehende Mutter mit drei Kindern und 1000 Euro im Monat denkt eben anders über Geld nach als der CTO von nem Tech-Riesen mit 300.000 Angestellten. Realitätsfern denken beide nicht. Ihr Denken ist geprägt durch ihre Umwelt die sie erleben.
Ich war zeitweise auf einer Privatschule, die hat 400€+ gekostet. Gar nicht mal wenig, aber im Vergleich zu dem was man sonst so verdient und zahlt? Wenn dann aber drei Kinder zur so einer Schule gehen liegt man bei 1200+€. Klar geht, aber wenn die Familie einkommensschwach ist, oder auch nur im Mittelfeld liegt, dann reicht das eben nicht. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass die Leute an der Schule ziemlich normal waren. Ein Unterschied war allerdings, dass es im Vergleich zur öffentlichen Gymnasium keinen einzigen Chaoten gab. Lag wohl auch daran, dass die Schule Beweber ablehnen konnte und zuvor die Eignung überprüft hat. Abgesehen davon war die Schule hervorragend ausgestattet. Alles auf dem neusten Stand. Wo man am öffentlichen Gymnasium zu zweit vor einem Uraltrechner saß, hatte man dort eben seinen eigenen und neuen Rechner. Auch waren die Lehrer wesentlich besser (ok, das ist subjektiv) und Lehrkräfte die nicht dem Standard entsprachen wurden zügig entfernt - man hatte ja einen Ruf zu verlieren.
Generell bin ich ein Fan davon mehr Ressourcen in die Ausbildung zu stecken. Das ist halt ziemlich blöd für die, die solche Ressourcen nicht haben. Die bekommen wieder eine "schlechtere" Bildung und haben wieder nicht die Möglichkeiten ihren eigenen Kindern eine bessere Bildung zu bieten.
Heutzutage ist der finanzielle Hintergrund noch immer der Maßstab für den Bildungsgrad der Kinder aus diesem Haushalt. Selbst wenn es nur um öffentliche Schulen und Universitäten geht. Es ist leider so.
Und wenn Menschen abgrenzen können, dann grenzen sie ab. Menschen mögen Gruppenbildung, Menschen mögen Schubladendenken.
Gruß
Manche Privatschulen sind sehr teuer. Manche Schüler dieser Schulen gelten (teilweise zurecht, teilweise nicht zurecht) als "arrogant". - Daher das Image.
Da kaum jemand viele Privatschüler kennt, kann das kaum einer richtig beurteilen.
Ich kannte allerdings mal einenm Privatschüler. - Der war sehr arrogant. Aber ohne nähere Info`s würde ich nicht auf die Idee kommen, dass zu verallgemeinern.
Als Schüler ist das natürlich noch schwer nachvollziehbar und der Spruch: "Man lernt für das Leben, nicht für die Schule." trifft zumindest in der Schulzeit nicht zu.
Wer dann später nen 5 stelliges Gehalt bekommt denkt evtl. etwas anders darüber nach. Leider wird das in der Schule nie so deutlich gesagt/erklärt.
Gruß