Piercing (Helix) Abszess? Wildfleisch?
Hallo,
ich habe mir vor ca. 2-3 Monaten ein Piercing stechen lassen.
Ich habe es die ersten 6 Wochen am Morgen und am Abend abgespült, desinfiziert und Tyrosul draufgeschmiert. Seit ein paar Wochen durfte ich die Pflege absetzen (laut Piercer). Jetzt hat sich aber auf beiden Piercingseiten (Helix) Beulen gebildet. Dies war zuvor auch der Fall, aber es ging wieder weg. Jetzt ist es auf beiden Seiten und auf der einen Seite tut es leicht weh, wenn ich es berühre. Der Schmerz ist nicht schlimm, aber mir bereitet das Sorgen und der Piercer hat jetzt zu wegen der Pandemie...
Weiß jemand, was man dagegen machen kann?
Ich habe die Pfelege wieder aufgenommen, aber reicht das auch?
3 Antworten
Tyrosur darf man zur "normalen" Pflege nicht einfach draufschmieren!! Das ist nur für Entzündungen!! Reinige es mit Kochsalzlösung, dann sollte es sich wieder beruhigen :)
Möchte mir im Sommer auch eins machen lassen :-)
Du hast es 6 Wochen grundlos mit antibiotischer Salbe (=Tyrosur) bearbeitet und nach dem Absetzen dann eine Entzündung eingefangen, die wahrscheinlich nicht auf dieses Antibiotikum reagieren wird, da sich deine Bakterien längst dadran gewöhnt haben...
Die Abheilzeit bei gestochenen Knorpelpiercings beträgt ca 6 - 12 Monate, deswegen soll man die Pflege auch nicht nach nur 6 Wochen einfach einstellen...
Besorg dir erstmal ein brauchbares Pflegemittel - also Kochsalzlösung.
Übrigens: Octenisept ist, genau wie Prontolind, gar nicht für den Knorpel geeignet da knorpeltoxisch - es sollte deswegen auch nicht für Knorpelpiercings empfohlen oder angewendet werden, sterile Salzlösung ist die richtige Pflege..
https://de.wikipedia.org/wiki/Octenidin#Nachteile
Falls es mit korrekter Pflege alleine nicht besser werden sollte kann man auch Betaisodona Salbe als Verband machen.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin im Deep Metal seit 1989)
PS: viele gute Piercer sind auch jetzt während der Coronakrise noch telefonisch oder per Mail/Messenger zu erreichen :)
Vielen Dank, das wusste ich nicht. Sollte ich mir lieber selbst die Kochsalzlösung machen oder sollte ich mir eine kaufen?
Und ich nehme an, desinfizieren ist dann auch nicht mehr nötig, da die Salzlösung das infizieren und heilen mit abdeckt?
Und wie lang schätzt du, kann es dauern, bis es abgeheilt ist?
Leztlich muß sich das mal ein professioneller Piercer ansehen und abklären, ob es eine Entzündung oder doch eher Wildfleisch ist - und dementsprechend muß man dann vorgehen...
Bei der Salzlösung ist es egal ob selbstgemacht oder gekauft. Als Pflege reicht das aus.
In welchem Tempo sind diese "Beulen" entstanden?
Die Beulen sind vor circa zwei Wochen entstanden, aber das war fast nicht zu bemerken, deshalb hab ich es nicht wirklich aktiv wahrgenommen, erst vor einer Woche ungefähr.
Ich werde es trotz allem erstmal mit der Kochsalzspülung probieren (2 mal täglich) und wenn es nicht besser wird, dann wende ich mich zum Hausarzt, da die Piercingstudios erstmal zubleiben werden.
Dein Hausarzt wird dir kaum sagen können, wie und vor allem womit man Wildfleisch erfolgreich und unkompliziert behandelt - das ist ja auch nicht sein Job.
Besser du fragst mal deinen Piercer...viele gute Piercer sind auch jetzt während der Coronakrise noch telefonisch oder per Mail/Messenger zu erreichen :)
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin im Deep Metal seit 1989)
PS: Wildfleisch behandelt man nämlich recht einfach mit dem richtigen Schmuck und den Anti-Wildfleisch-Discs :)
Wenn da Beulen sind die schmerzen würde ich es riskieren das Piercing raus zu machen und es neu stechen zu lassen dann wenn die Wunden verheilt sind😬LG
Ich gebe da cookie recht, ich möchte die Wunde nicht schließen lassen, wenn die Entzündung nicht weg ist.
Aber vielen Dank für die Antwort.
Wenn man es einfach zulassen lässt, kann sich eine mögliche Entzündung darin einkapseln...
Okay, vielen Dank!