PayPal Käuferschutz bei digitalen Waren?
Hallo liebe Community!
Ich habe einen Online-Shop, in dem ich ein selbst entwickeltes, digitales Spiel verkaufe. Jetzt haben meine Kunden bei PayPal aber Käuferschutz (und ich keinen Verkäuferschutz). Falls jetzt jemand auf die Idee kommt, mich zu betrügen, und behauptet, das Spiel nie erhalten zu haben, wie kann ich dann nachweisen, dass er oder sie es doch bekommen hat? Im Prinzip ist ja alles nur eine Datenbank, in der eben ein Wert gesetzt ist, sodass der/die Spieler/in dann Zugriff auf das Spiel erhält.
Ich würde ja bei PayPal anrufen, aber zur Zeit ist es da eh zu voll und man wartet ewig, da Weihnachtszeit ist...
Wenn ich nicht weiß, wie ich das nachweisen kann, dann kann ja einfach jeder das Spiel 180 Tage lang spielen und dann zurückgeben... Das wäre ja auch irgendwie dämlich, vor allem, wenn sich das rumspricht...
3 Antworten
Es steht doch klar auf der Paypal-Seite, Dir @Tobko bereits verlinkt, wie gewerbliche Verkäufer Verkäuferschutz haben und den Nachweis erbringen können:
Verkäufe dokumentieren.
Wenn Sie als Shop-Betreiber nachweisen können, dass Sie die digitale Ware an den Käufer übergeben haben (z.B. per E-Mail oder Download) oder dass der Artikel wie beschrieben ist, hat sich der Fall natürlich im Nu für Sie erledigt.
Verkaufsnachweise einreichen.
Dokumentieren Sie den Verkauf, um diesen gegebenenfalls nachweisen zu können. Wenn Sie beispielsweise einem Käufer einen Link für einen Download geschickt haben, benötigen wir einen Nachweis darüber, dass und wann der Käufer den Artikel heruntergeladen hat.
Und Du hast doch in deiner Frage geschrieben, dass Du einen Shop betreibst: "Ich habe einen Online-Shop".
Dein Kommentar: "Meine eigenen AGBs helfen mir da wenig" lässt mich allerdings zweifeln, ob Du korrekt ein Gewerbe angemeldet hast. Denn dann benötigst Du zwingend AGB und weitere gesetzliche Angaben für gewerbliche Verkäufer.
Solltest Du als privater Verkäufer meinen, dass eine Gewerbeanmeldung nicht notwendig ist, wird Dich das Finanzamt bald eines Besseren belehren.
Ich habe das Gewerbe korrekt angemeldet und auch AGB etc.
Das Problem ist, dass alles, was ich als Nachweis über den Download habe, auf meiner eigenen Aussage basiert. Es gibt keine unabhängige Stelle und nicht einmal eine Drittanbieter-Shopsoftware, von der ich Screenshots machen könnte, da ich die Shopsoftware aus Kompatibilitätsgründen selbst schreiben musste.
Ich weiß auch nicht, ob jemand das Spiel wirklich heruntergeladen hat. Ich sehe nur, dass in der Datenbank der Eintrag vorhanden ist, sodass der Käufer das Spiel jederzeit herunterladen kann.
entwickele glasklare, eigene AGBs, die du in deinem online-shop als vertragsbedingung mit deinen kunden deklarierst.
nenne auch die konsequenzen für den fall, dass kunden dich mit dieser masche betrügen wollen, d.h. drohe mit juristischen mitteln.
käuferschutz wird in der regel von PP nur gewährt, wenn es nachweise über versand oder rückversand mangelhafter ware gibt. da bei software oder lizenzen keine ware versandt wird, hat es ein käufer schwer, die nichtlieferung oder die mangelhafte software zu beweisen.
eine möglichkeit wäre z.b. dass du die keys zur aktivierung per einschreiben verschickst, ggf. inkl. einer software auf einem datenträger.
paypal glaubt nur handfesten beweisen und wenn du eine ausgedruckte kopie deiner email mit anlage vorweisen kannst, kann dir der betrüger nur vorhalten, dass es eine fälschung wäre. aber das glaubt kein richter.
es ist deine entscheidung, ob du ein risiko eingehen oder lieber aufwand betreiben willst, dass dir sowas nicht passieren kann.
Es gibt da einen Fachbegriff, den Du als Gewerbetreibender kennen und verinnerlicht haben solltest, der nennt sich Unternehmerrisiko.
Ja, aber das beantwortet meine Frage nicht. Ich will ja mein Risiko minimieren, indem ich das Problem schon einmal ausschließe. Es kann ja nicht sein, dass Leute mich einfach ohne Konsequenzen betrügen können. Klar, ein paar gibt es immer, aber man muss es den Leuten ja nicht noch einfacher machen als nötig.
Du bietest PayPal an, also hast Du Dich mit deren Nutzungsbedingungen einverstanden erklärt, Du hast sie sogar als gelesen und verstanden angeklickt.
Und PayPal verlangt nunmal einen Versand- und Zustellnachweis und wird wegen Dir da auch ganz bestimmt keine Ausnmahme machen.
Du kannst also entweder ganz sicher gehen und auf PayPal verzichten oder Du bietest PayPal zu den von Dir akzeptierten Bedingungen an uns nimmst das Risiko in Kauf, auch mal an unehrliche Käufer zu geraten.
Das ist nunmal eines der Risiken eines Unternehmers; Du kannst auch und gerade im Geschäftsleben nicht alles ausschließen, es gibt da keine "Vollkaskoversicherung".
Und nimm's mir nicht übel: Sowas weiß ich, bevor ich mich als Unternehmer selbständig mache und muss mich (eigentlich) nicht darüber in einem Laienforum informieren.
Wie auch immer, gute Geschäfte und dass Du nicht an allzuviele "Quotendeppen" gerätst.
PayPal verlangt aber eben keinen Zustellnachweis bei digitalen Waren. Sonst würde ja niemand mehr digitale Waren über PayPal verkaufen.
Selbst als Unternehmer habe ich leider nicht die Zeit, 100 Seiten an Nutzungsbedingungen zu lesen, die sich sowieso dauernd ändern und wahrscheinlich teilweise ungültig sind oder von PayPal selbst ignoriert werden. Und eine Wahl hab ich sowieso nicht, ich muss PayPal anbieten, sonst verliere ich 50% meines Umsatzes.
Ähm... Meine eigenen AGBs helfen mir da wenig und wegen 25 Euro gegen jemanden juristisch vorzugehen, lohnt sich auch nicht. Dazu brauche ich auch keine AGB, das ist Betrug und bereits gesetzlich verboten.
Ich versende keine Keys, das Spiel wird digital vertrieben und direkt nach Zahlung zum Account hinzugefügt.
Ich weiß nicht, wie ein Käufer z.B. eine nicht erhaltene E-Mail beweisen soll, deswegen gehe ich davon aus, dass PayPal dem Kunden erstmal glaubt und ich nachweisen muss, dass er das Spiel erhalten hat.