Papa gestorben ich weine nicht mehr?
Hallo zusammen ich sage vorweg das ich jetzt nicht auf Rechtschreibung achten werde sondern meine Gefühle und Gedanken einfach rauslasse....
Ich habe am 12.05.2018 mein Vater nachdem er nicht an sein Telefon gegangen ist und wir zum Grillen verabredet waren, zusammen mit meiner Freundin und meiner großen Schwester in seiner Wohnung Tod aufgefunden.Denn ich besitze einen Wohnungsschlüssel von ihn und schaute weil
Ich hatte immer zu meinem vater eine sehr enge Beziehung und Verbindung..er war wie mein 2 Ich.Ich sehe Ihn sehr änhlich und bin Ihm auch von seiner Art und weise sehr ähnlich.
Wir waren nicht Vater und Sohn wir waren brüder,Beste Freunde Zwillinge..einfach alles :(
Meine Mama starb als ich 4 Jahre alt war im Alter von 27 Jahren.Seitdem hat mein Vater seine 4 Kinder alleine Großgezogen und nun im Alter von 24 Jahren bin ich Vollwaise...ich habe immer schon gesagt das ich ohne mein Vater nicht Leben kann.
Das er im Alter von 58 Jahren stibt damit hatte ich nicht gerechnet.Ich habe so sehr gehofft da ich sein einziger Sohn bin das ich ihn ein Enkel schenken kann das er mein Trauzeuge wird und wir noch sooo viel vor uns haben..all das haben wir uns so oft gesagt und gezeigt..das ich ihn selber gefunden habe und 7 Stunden warten musste neben ihn bis um 2 Uhr Morgens bis die Bestattung ihn abholt..habe ich natürlich dementsprechend die Bilder vor augen...(zur info er ist wohl im Schlaf an einem Herzinfakt gestorben). Ich bin so Stolz auf das was mein vater geleistet hat und auch erreicht hat im Leben.
Jetzt zu meinem "Problem" die ersten 2 Tage habe ich fast nur geweint und war nicht wirklich ansprechbar...doch seit Montag morgen habe ich keine Träne mehr vergossen..ob ich Musik höre und Bilder von uns anschaue oder nicht..ich habe angst das mein Papa mich sieht und denkt ich sei nicht Traurig..hatte das einfach jemand schonmal?? Das er eigentlich trauert und unglücklich ist das einfach nicht weint?
Vieleicht auch Tipps was ich nun machen sollte ?
Vielen dank schonmal für antworten
14 Antworten
Man trauert auf so viele verschiedene Weisen... Mache dir keine Vorwürfe. Ich denke, du hast dich momentan einfach ausgeweint. Solange du deinen Vater immer im Herzen behältst, ist alles in Ordnung.
Ich habe meinen Vater verloren, da war ich 5 Jahre alt. Ich habe immer viel geweint, bis ins Jugendalter hinein. Bis ich mir irgendwann gesagt habe, dass das ganze Weinen meinen Vater auch nicht zurückholt. Natürlich werde ich jetzt in gewissen Situationen (z.B. wenn ich mit meinem Freund am Vatertag bei ihm zuhause bin und die Beziehung sehe) traurig, dass ich so etwas nie erleben werde oder dass ich meinen Vater nie richtig kennengelernt habe oder mich kaum an die Zeit mit ihm erinnern kann.
Du hast Erinnerung und scheinbar sogar sehr gute :) Und das ist etwas Besonderes was du für immer in deinem Herzen so tragen solltest.
Ob du nun weinst oder nicht... Darauf kommt es beim Trauern und Erinnern nicht drauf an ♥
Vielen Dank, mit der Zeit lernt man mit der Trauer umzugehen, wobei du aber den Verlust natürlich niemals vergessen wirst. Das ist normal und auch gut so.
Ich habe vor einigen Jahren auch meine Uroma verloren, die in meiner Familie (in Sachen Familienzusammenhalt) eine größe Rolle gespielt hat. Als ich von ihrem Tod erfahren hatte (ein paar Tage vorher war ich noch bei ihr ein letztes Mal im Krankenhaus) habe ich kurz geweint, war aber eher erstarrt. Richtig realisiert habe ich das eines Abends ein halbes Jahr später. Ich verdränge solche Trauerfälle scheinbar gerne.
nirgendwo steht geschrieben das man trauer nur durch weinen ausdrücken kann. ich z.b. stürze mich bei einem sterbefall im engsten kreis erstmal in arbeit. ich informiere die familie, organisiere die gespräche mit dem beerdigunsistitut, sorge dafür das die anderen auch essen und trinken, tröste die anderen... meist kommt bei mir der heulflash - wenn überhaupt - erst monate später. das heisst aber nicht, dass ich nicht traurig bin und den verstorbenen nicht vermisse...
Ich schätze das ist normal. Nur weil du nicht weinst, bist du ja nicht weniger traurig.
Ich habe meinen Vater vor gut 5 Jahren, auch im Alter von 58, Jahren völlig unerwartet verloren.
Klar hab ich geweint als ich es erfahren habe. Aber so 2-3 Tage später konnte ich nicht mehr weinen. Ich war eher wie gelähmt. Dazwischen gabs auch Momente, in denen ich mit meinen Verwandten, die auch vor Ort waren, richtig Spaß hatte. Das war schon etwas schräg, aber sicher normal. Man weiß ja gar nicht so recht, wie man mit so einer Situation umgehen soll. Da kommen da auch mal etwas komische Verhaltensweisen bei raus.
Ich denke, wenn dein Vater dich sehen kann, würde er nicht wollen, dass du traurig bist. Mach dir also nicht so viele Gedanken darüber, dass du nicht ständig am Heulen bist.
Danke für deine Antwort...auch mein beileid an dich.. es beruhigt mich zu sehen das es anderen auch so geht
Hallo erst mal mein Tiefstes Beileid.
Mein Vater Starb auch relativ Jung im November letztes Jahr. Auch er war wie mein Bester Freund weswegen ich dich und deine Gefühle voll und ganz verstehe.
Du machst gerade deine eigenen Trauerphasen durch (ist bei jedem anders). Die einen Weinen sich jeden Tag in den Schlaf, andere versuchen sich mit allen Mitteln zum Lachen zu Bringen, wieder andere bekommen einen Putzzwang. Bei mir war es ähnlich wie bei dir was das Weinen angeht. Heute würde ich davon reden das ich zu dem Zeitpunkt als ich nicht Weinen konnte in eine Art Schockzustand kam. Bei dir könnte es auch so sein. Dein Vater würde sicher nicht wollen das du in deinen Eigenen Tränen Ertrinkst deshalb würde er dir auch keinen Vorwurf machen.
Gib dir selbst die Zeit die du brauchst um das ganze zu verarbeiten. Es wird Zeiten geben, an denen du nicht verstehen kannst das du nicht weinst und dann gibt es wieder Momente an denen du aus dem Weinen nicht mehr raus kommst. Der Schlimmste Moment wird die Bestattung sein. Am besten lässt du dich an dem Tag von deiner Freundin stützen.
Wenn mein Mann und meine Freundin mich nicht Links und Rechts gestützt hätte, wäre ich womöglich zusammengebrochen.
Letzten Monat habe ich komplett Aufgehört zu weinen und hatte Angst ihn jetzt zu Vergessen. Jetzt wo ich dir diese Zeilen Schreibe beginne ich zu zittern und die Tränen in den Augen machen mir das Schreiben schwer. Wenn ich dich aber mit meiner Erfahrung beruhigen kann, ist es mir wert weiter zu schreiben.
Ich wünsche dir aufjedenfall sehr viel kraft und das du die Zeit der Trauer gut überstehst.
LG Katalka
Heey vielen dank für deine Antwort und deine Worte...es ist schön zu hören das auch andere eine starke Verbindung zu ihren vater gehabt haben und das freut mich zu hören...danke für dein mitgefühl.Auch von mir an dich mein Beileid <3
Du willst Deinen Vater nie vergessen wollen. Darum wirst Du immer auch eine Form von Trauer mit dir herum tragen.
Aber Trauer ist nicht das einzige Gefühl, das Du mit Dir herum trägst. Und alle diese anderen Gefühle haben auch ihr Recht. Sie gehören zu Dir.
Dein Vater weiß das, wo immer er jetzt auch sein mag.
Und er würde Dich bei Deinen Gefühlen gerne unterstützen.
Er würde sich mit Dir freuen, wenn Du Dich über etwas freust.
Er würde sich gerne mit Dir ärgern, wenn Du Dich gerade über etwas ärgerst.
Er würde es genießen und Dir wünschen, wenn Du Dich verliebst.
Und er würde Dir sagen: Wenn die Trauer Dich zu stark belastet hat, musst Du auftanken, die Sonne genießen, ins Leben hinaus gehen. Du sollst nicht Dein restliches Leben in Trauer versinken. Alle Deine anderen Gefühle gehören auch dazu. Entdecke diese Gefühle! Lebe diese Gefühle.
Und nimm die Trauer nicht nur als Anlass für Tränen, sondern auch für ein Lächeln: Wie schön es mit Deinem Vater war. Was Du mit ihm erlebt hast!
Diese Tränen und dieses Lächeln werden Dich mit Deinem Vater verbinden, solange Du lebst. Genieß es und genieß Dein Trauer.
Und lebe.
Das ist es, was Dir auch Dein Vater wünscht.
Alles Gute und viel Kraft!
Hey schöner Text und vielen dank für deine Aufbauenden Worte <3
Vielen Dank und mein Beileid auch an dich...<3