Pärchen - Nettohaushaltsvermögen 4800€ - Max. Mietausgabe - Fallbeispiel - Entscheidungshilfe Umzug!?

4 Antworten

Mal ein Denkanstoß:

Wenn man eine Immobilie selbst besitzen möchte, dann ist es meiner Meinung nach am besten, so jung wie möglich eine Immobilie zu kaufen.

Denn:

  1. Je jünger du bist, desto mehr Zeit hast du noch bis zur Rente und somit hast du auch mehr Zeit eine Immobilie abzuzahlen.
  2. Immobilien (in guter Lage) werden immer teurer. Wenn ihr jetzt noch 10 Jahre wartet, dann sind Wohnungen vermutlich deutlich teurer als jetzt.
  3. Im Moment sind zwar die Zinsen sehr hoch. Dafür ist es jetzt deutlich einfacher eine Wohnung zu bekommen. Sobald die Zinsen fallen, wird es wieder deutlich schwieriger etwas zu ergattern. Außerdem werden mit sinkenden Zinsen die Preise wieder deutlich fallen.

Deshalb würde ich an eurer Stelle überlegen, ob ihr vielleicht auch gleich eine Immobilie kaufen wollt.

Was bei den aktuell sehr hohen Zinsen auch eine Überlegung wäre:
ist es vielleicht Sinnvoll für euch eine Immobilie zu kaufen und diese zu vermieten, während ihr weiterhin in Miete wohnt. Dadurch könnt ihr die Zinsen Steuerlich absetzen.


Klife1  16.08.2023, 15:54

Bei den meisten wird es wohl am Eigenkapital scheitern. Die Wohnung für 1370€ warm würde wahrscheinlich um die 330.000€ - 400.000€ kosten. Bei 20% EK + NK müsste man ca. 100.000€ locker machen. Die meisten 25-jährigen Pärchen haben schlicht noch nicht soviel angespart. Und die Zinsbelastung bei 300.000€ und 4% Zinsen ist auch nicht zu unterschätzen. Für viele ist somit der Traum von Eigenheim in jungen Jahren erstmal ausgeträumt.

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Squadgoal 
Fragesteller
 16.08.2023, 15:59
@Klife1

Da gebe ich dir Recht, das würde bei uns aktuell am Eigenkapital scheitern.

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Klife1  17.08.2023, 06:11
@Squadgoal

Und selbst, wenn das Eigenkapital da wäre würde man bei 300.000€ Kredit und 4% Zinsen im ersten Jahr schon alleine 1.000€ Zinsen zahlen. Wieviel bleibt dann noch für die Tilgung? Müsste man ja eigentlich nochmal 2.000€/Monat tilgen, damit man spürbar etwas abbezahlt und in den Folgejahren die Zinsbelastung sinkt. Aber wer kann schon 3.000€/Monat locker machen. Bei 4.800€ Haushaltsnetto bleibt nicht mehr viel übrig nachdem man auch noch die Nebenkosten, Betriebskosten, Kosten für ein Auto, Lebensmittel, etc. gezahlt hat. Dann lebt man halt die nächsten Jahrzehnte wie eine Kirchenmaus.

Ja, früher hat man das auch so gemacht. Ich habe ältere Arbeitskollegen, die jung gebaut haben (in Zeiten ähnlich hoher Zinsen) und dann Nebenjobs hatten, auf Urlaube verzichtet haben und weniger Zeit für ihre Kinder hatten. Sie sagen selbst, dass sie froh waren, als das Haus endlich abbezahlt war.

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hi1its1me  17.08.2023, 19:02
@Klife1

Also: dass man 20% EK braucht, ist quatsch. Ich habe selbst erst eine Immobilie finanziert. Wenn man genug EK hat, um die Kaufnebenkosten zu decken, dann sind die meisten Banken zufrieden und man bekommt die Finanzierung.

Das heißt bei einer Wohnung, die 300.000€ kostet, reichen ca 30.000€ EK aus.

Außerdem bekommt man aufgrund der hohen Zinsen Finanzierungen mit relativ niedrigen anfänglichen Tilgungsraten.
2% anfängliche Tilgung ist absolut in Ordnung.

Würde man nun mit 30.000€ EK eine Wohnung finanzieren und 4% Zinsen zahlen und 2% Tilgen, dann wäre das eine Rate von 1.500€ pro Monat. Das liegt zwar schon ein paar hundert euro über der Mietswohnung. Aber dafür gehört dir die Wohnung irgendwann. Außerdem werden Mieten vermutlich immer leicht weiter steigen. Während ich davon ausgehen würde, dass die Zinsen in 10 Jahren wieder fallen und dann die Rate vielleicht sogar etwas sinken kann.

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bwhoch2  16.08.2023, 17:54

Guter Tipp, aber der Satz kommt mir etwas komisch vor:

Außerdem werden mit sinkenden Zinsen die Preise wieder deutlich fallen.

Bei nahe 0 Zinsen sind die Immo-Preise in den letzten Jahren teilweise astronomisch gestiegen. Jetzt, wo die Zinsen deutlich gestiegen sind, fallen überall die Immo-Preise, weil die Nachfrage stark zurück gegangen ist.

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hi1its1me  17.08.2023, 19:02
@bwhoch2

Der Satz macht so natürlich keinen Sinn.
Ich meinte:

Außerdem werden mit sinkenden Zinsen die Preise wieder deutlich steigen.

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Wieviel Miete würdet ihr bei einem Nettohaushaltsvermögen von 4800€ maximal ausgeben?

So wenig wie möglich und so viel wie nötig.

Oder anders gesagt, habt ihr Bock die nächsten 10 Jahre (wo sowieso noch viel passieren wird) 365 Tage im Jahr ohne Büro auszukommen? Führt das vielleicht zu Stress/Streit wegen Platzmangel?

Es kann gut angelegtes Geld sein in eine größere Wohnung zu ziehen, wenn man dadurch an Lebensqualität gewinnt. Andersherum, was nützt es an jeder Ecke für ein Haus zu sparen, wenn man dafür lange Zeit unzufrieden ist und sich ggf. sogar trennt?

Ich würde es davon abhängig machen, wie dringend ihr das Arbeitszimmer braucht. Macht eienr regelmäßig Homeoffice ist das ja was anderes, als wenn man nur abends alle paar Tagemal ein zwei Stunden zocken möchte.

Ihr solltet euch daher überlegen, ob EUCH dieses extra Zimmer das mehr an Geld wert ist oder nicht. Das müsst ihr zu zweit für euch entscheiden, was wir darüber denken nicht nebensächlich, da es euer Leben und euer Geld ist.

Zudem solltet ihr zur Sicherheit immer dafür sorgen, dass im Notdfall einer alleine die Wohnung stemmen kann. Stell dir vor ihr trennt euch oder einer verliert den Job und das Geld vom Amt kommt erst nach 2 Monaten. Lieber solange alles gut ist vorsorgen, dass das dann unter Stress klären zu müssen.

Die Entscheidung, ob ihr in eine größere Wohnung umziehen solltet oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann eine persönliche und finanzielle Abwägung erfordern. Hier sind einige Überlegungen, die euch bei eurer Entscheidung helfen könnten:

  1. Aktueller Platzbedarf: Überlegt, wie dringend ihr das zusätzliche Zimmer als Büro benötigt. Ist es eine Notwendigkeit oder eher eine Bequemlichkeit? Wie stark würde sich eure Lebensqualität und Produktivität durch das zusätzliche Zimmer verbessern?
  2. Finanzielle Situation: Berücksichtigt eure aktuelle finanzielle Situation, euer Nettoeinkommen und euer Haushaltsvermögen. Stellt sicher, dass die höhere Miete in euer Budget passt, ohne euch finanziell zu überlasten.
  3. Langfristige Pläne: Denkt darüber nach, wie eure langfristigen Pläne aussehen. Wenn ihr in absehbarer Zukunft eine Immobilie erwerben möchtet, kann es sinnvoll sein, Geld zu sparen und Investitionsmöglichkeiten in Erwägung zu ziehen.
  4. Mögliche Mietpreissteigerungen: Berücksichtigt die Möglichkeit von Mietpreissteigerungen in eurer Region. Wenn die Mietpreise tendenziell steigen, könnte die aktuelle Miete vielleicht langfristig gesehen günstiger sein.
  5. Flexibilität: Bedenkt, wie flexibel ihr sein möchtet. Je nach euren beruflichen Plänen und Lebensumständen könnten größere Veränderungen eintreten, die eure Wohnsituation beeinflussen.
  6. Zukünftige Einnahmequellen: Denkt darüber nach, ob es in naher Zukunft Veränderungen in eurer finanziellen Situation geben wird, die euch mehr Spielraum bieten könnten.

Es könnte hilfreich sein, eine Pro-und-Contra-Liste für beide Optionen zu erstellen und die langfristigen Auswirkungen auf eure finanzielle Stabilität und eure Lebensqualität abzuwägen. Es ist auch eine gute Idee, mit einem Finanzberater zu sprechen, der euch bei eurer Entscheidung unterstützen kann. Letztendlich müsst ihr die Entscheidung treffen, die am besten zu euren individuellen Zielen und Bedürfnissen passt.

Liebe Grüße Winston