Pädagogische Schulnote sinnvoll und fair?
Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen
7 Antworten
Ich halte das für ungerecht und "gemein".
Sooo tolle Pädagogen sind die Lehrer im allgemeinen nicht, dass sie genau wissen, wie welche "pädagogische" (also real falsche) Note auf den Schüler wirkt.
Die einen strengen sich bei schlechten Noten mehr an, die anderen erkennen, dass sie sowieso nichts reißen können und verzweifeln still und leise.
Schlechte Noten wirken sehr unterschiedlich auf verschiedene Menschen - da muss man den Schüler schon sehr genau kennen und auch mal privat ohne Druck mit ihm geredet haben, um das einschätzen zu können. Dafür haben die Lehrer doch gar keine Zeit, bzw nehmen sie sich auch gar nicht.
Und bessere Noten, als wirklich verdient, sind unfair allen anderen Schülern gegenüber.
Dann sollten sie doch besser objektiv bleiben und allein die Leistung bewerten!
Es handelt sich um reine Schikane einem Schüler in böser Absicht eine schlechtere Note zu geben als die, die er sich erarbeitet hat.
Nur weil der Lehrer meint, er könne noch besser sein...
Solche Lehrer sind üble Hundsfötte, die nicht zum Lehren zugelassen sein sollten.
Nein, Schüler sind nicht demotiviert, wenn sie nur eine 1- haben.
Sie sind demotiviert, wenn sie statt einer 1- eine 2+ bekommen.
Wozu sollten sie noch leisten wollen, wenn die Leistung doch eh nicht gewürdigt wird?
Was ist an einer 1- so schlecht?
Warum muss es denn eine glatte 1 sein?
Mit einer 2- bekommt man doch auch keine 3.
...was auch immer das sein soll, aber das klingt nach etwas, über das Dein Ausbildungsbetrieb auch von vornherein im Bilde sein sollte. Danach wird sich niemals wieder jemand für dieses Zeugnis interessieren.
Hi👋
Aber nur, wenn bei Motivation des Schülers die nächste Note dann auch wirklich besser ist!
Weil ich sonst auch den bemühten meiner Schüler reihenweise Fünfen reindrücken müsste. So kann ich bei 4,7 wenigstens bei denen, die's echt probiert haben, noch die Anstrengungen würdigen.
Wieso sollte das frecher sein anstatt einer 4 eine 5 zu geben? Und wie geschrieben: bei mir geht's meist eher nach oben. Ist's dann auch noch frech?
Nebenbei: einer von uns sollte seinen Namen ändern, wenn wir im gleichen Thema sind. Dachte eben kurz, ich hätte mir selbst geantwortet ;-)
Ähm, das wäre ja noch nett....
Pädagogische Noten sind aber in der Regel niedriger als die tatsächlich verdiente Note.
"Tatsächlich verdient"... Du meinst als die rechnerische Note ohne Beachtung der Gesamtumstände.
Mal ein zugegebenermaßen krasses Beispiel, das mir passiert ist: Erwachsenenbildung, Abschlussprojekt. Angehender Techniker baut ein Kranmodell mit der Vorgabe "Bedingungen, als wenn das eine echte Maschinenhalle ist". Bei der Übergabe fiel beim betätigen des Notaus die Last in die Anlage. Wenn da real einer gestanden hätte, läge er unter einem tonnenschweren Betonblock.
Da in diese Arbeiten sehr viele Aspekte eingehen - unter anderem die optische Gestaltung der Ausarbeitung und ein abschließendes Gespräch, das 40% zählt - landete er am Ende rechnerisch bei 4,1. Hätte ich den allen Ernstes bestehen lassen sollen? Damit er rausgeht und bei einem Projekt im Betrieb jemanden umbringt? Nee, unter sowas setz ich nicht meinen Namen.
BEARBEITUNG: Im Übrigen ist es bei uns ausdrücklich verboten, das rechnerische Mittel der Einzelnoten zu nehmen und kaufmännisch zu runden. Wir MÜSSEN offiziell pädagogische Noten geben.
Das ist schon ein extremes Beispiel.
Bei mir und meinen Kindern ging es in der Regel um eine 1, die nicht gegeben wurde.
Bei mir persönlich, weil ich es ja "noch besser" könne und mir "nicht genug Mühe" gebe.
Mit bald 40 wurde dann bei mir ADHS festgestellt. Nach jahrelangen Depressionen, weil ich für nichts gut genug war.
Das ist natürlich ärgerlich. Heute wäre es eher andersrum: ADHS wird wohl heute früher diagnostiziert (gab's das als Diagnose vor 20 Jahren überhaupt schon?), und es gäbe dann die bessere Note, auch wenn es rechnerisch die schlechtere geben "müsste" (wie gesagt, bei uns nicht).
Ich glaube ehrlich gesagt, man hat als Nicht-Lehrer wenig Vorstellungen, was wirklich hinter so einer Notengebung steckt. Es gibt stundenlange Konferenzen, die sich genau um solche Fragen drehen.
Anderes Beispiel, das deutlich häufiger vorkommt als das ganz extreme oben: Geben wir dem fast 30-jährigen Handwerksprüfling mit zu versorgender Familie, der jetzt nach einem schwierigen Lebensweg endlich was gefunden hat, wo er zurecht kommt, in der Abschlussprüfung einen "Gnadenpunkt", obwohl er ihn nach dem, was auf dem Blatt steht nicht verdient hat? Oder lassen wir ihn durchfallen, wie er es formal verdient hätte? Da sind doch pädagogische Entscheidungen - oder zumindest die Möglichkeit dazu - auch auf einmal nicht mehr soooo schlecht.
Dass die Noten von einigen KollegInnen nicht richtig kommuniziert werden, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Ja stimmt, aber will eigentlich der Lehrer damit nicht, dass der Schüler nächstes mal die 1 bekommt. Weil viele Schüler sind demotiviert wenn sie positiv benotet werden obwohl noch schlechte Tendenzen vorliegen.
Solche Lehrer sollen nicht unterrichten, aber die lernen ja das an der Uni um so zu benoten