Outen als transgender ftm tipps?

4 Antworten

Hey,

grundlegend gibt es da zwei Optionen: entweder du sagst es ihr persönlich, oder beispielsweise über einen Brief.

Wenn du dich dazu entscheidest es ihr persönlich zu sagen, dann solltest du Wert auf den passenden Moment legen. Am besten an einem Ort in dem ihr in Ruhe und ungestört reden könnt und niemand von vornherein gestresst oder schlecht gelaunt ist. Das könnte beispielsweise ein Sonntagnachmittag sein, oder nach dem gemeinsamen Abendessen.

Du solltest deiner Mutter erzählen, wie du dich fühlst, und was das für dich bedeutet. Je nach dem wie aufgeklärt deine Mutter da ist, kann es gut sein, dass sie viele Fragen hat. Häufig ist es auch so, dass Eltern zunächst eine gewisse Zeit brauchen, diese Information zu verdauen um anschließend gut damit umzugehen. Du könntest auch deine Wünsche ansprechen, beispielsweise gemeinsam nach einem Therapeuten zu suchen, damit du Unterstützung erhältst (und Eltern gefällt meistens das Argument, dass der Therapeut dabei helfen kann festzustellen, ob man wirklich trans ist... auch wenn du dir selbst schon sicher bist, die hören das gerne).

Viele haben aber auch große Angst oder sind sehr nervös, was vollkommen verständlich ist. Hier kann es helfen, wenn du das in schriftlicher Form machst, bei nahestehenden Personen ist ein Brief schöner als beispielsweise eine WhatsApp Nachricht. Hier hast du die Möglichkeit dir in Ruhe zu überlegen, was du schreiben möchtest und anschließend den Brief entweder abzugeben, oder an einen Ort zu legen, wo er gefunden wird

Und wie läuft es bei einem therapeuten ab?

Der erste Termin ist erst mal zum kennenlernen da. Du erzählst wer du so bist, was du so machst (Schule etc), was dich herbringt.

Im weiteren Verlauf geht es dann viel um die Fragen wann man bemerkt hat, dass man trans ist, wie sich das äußert, wie die Kindheit war, ob man sich vielleicht schon geoutet hat, was man sich für die Zukunft wünscht, ob man sich eine Hormontherapie oder Operationen wünscht, usw.

Hallo,

Also ich habe einen Brief geschrieben. Einen an meine beste Freundin und einen an meine Mutter und einen an meinen Vater. Mir ist das leichter gefallen. Ich habe dort meinen Standpunkt genau beschrieben und gesagt, dass ich von nun an endlich als Mädchen leben will. Und über meine Gefühle geschrieben. Mir War das so sicherer, da ich wusste, dass ich so nichts wichtiges vergessen werde. Aber es gibt natürlich viele andere Methoden. Du kannst dich per Telefon oder mit einem Kuchen mit Transflage und neuem Namen outen. Da kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen, nur du musst dich wohlfühlen. Das ist das wichtigste!!!!!! Wenn du persönlich mit deinenr Mutter reden willst, solltest du das vorher ankündigen und um eine Gespräch bitten. Am besten fragst du wann ein geeigneter Zeitpunkt were und vielleicht sogar einen Termin ausmachen. Das klingt zwar doof, aber glaube mir das ist besser so, so kannst du dir sicher sein, deine Mutter ist entspannt und ist darauf vorbereitet.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Und mach dir keinen Stress. Du machst das für dich und niemandem sonst.

LG Mal

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey,

Bei der Therapie ist es so, dass du da Anrufst, dann bekommst du einen Probetermin und ihr schaut, ob alles passt. Dann redet ihr über das ganze Thema - warum glaubst du, dass du trans* bist? Wie geht es dir damit? Wie willst du transitionieren? Wie kommt dein Umfeld damit klar?

Für das Coming-out würde ich dir raten, das Thema in einem ruhigen Moment anzusprechen. Dann auch mit möglichst klären Worten: "Ich bin trans*." Oder "Ich bin ein Junge." Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, Erklärungen und Hilfestellungen zu bieten: "Das bedeutet für mich, dass...", "Ich möchte, dass du...", "ich würde mich freuen, wenn du...". Du hast nämlich mehr Ahnung von dem Thema als deine Eltern. Wenn ein Gespräch zu schwierig für dich ist, kannst du es auch anders machen - telefonieren, Wien Brief Schreiben, eine Sprachnachricht machen, ...

LG und alles Gute!

Du musst Dir einen Therapeuten suchen, der oder die für die entsprechenden Gutachten zugelassen ist. Bei dem hast Du etwa ein Jahr Psychotherapie, bis das Gutachten erstellt werden kann. Danach erst Hormontherapie und noch später Operationen. Und solange Du noch nicht erwachsen bist, müssen auch die Eltern einverstanden sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung