Transgender Outing Tipps?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,

vielleicht fängst du mit denen an, wo du entweder ein sehr vertrautes Verhältnis hast oder bereits weißt/vermutest, dass sie positiv reagieren werden. Wenn du also beispielsweise weißt, dass deine Schwester da sehr tolerant ist, dann sprichst du mit ihr vielleicht als erstes. Das hat den Vorteil, dass du dann schon ein wenig Unterstützung hast. So würde ich dann nach und nach die Personen „abarbeiten“.

Dann kannst du dir noch überlegen, ob du es persönlich machen möchtest, oder auf eine andere Art.

Wenn du es persönlich machst, dann solltest du einen Moment bzw. Tag auswählen, an dem du es Ihnen in Ruhe mitteilen kannst, vielleicht beim gemeinsamen Kaffeetrinken oder nach dem Abendessen? Ich würde einfach erzählen wie du empfindest, was das bedeutet und am Ende vielleicht auch, was du für Wünsche hast (z.B. andere Pronomen, etc.). Es kann gut sein, dass besonders die Familie erst mal einen Moment braucht um diese Information zu verstehen und einzuordnen, diese Zeit sollte man ihnen auch geben. Vermutlich werden sie auch Fragen stellen, oder ihr werdet öfter darüber sprechen. Gerade ältere Menschen haben vielleicht wenig Wissen über dieses Thema, oder hegen vielleicht Sorgen und Vorurteile. Da wäre eine nette Idee, vielleicht einen Beitrag oder eine Doku mit ihnen zu teilen, das kann oft ein wenig helfen.

Wer sich das nicht persönlich im Gespräch traut, kann auch einen Brief schreiben. Das hat den Vorteil, dass du dir in Ruhe überlegen kannst, was genau du sagen möchtest.

Alles Gute!

Ja, ich habe einen Tipp, den ich sehr gut finde:

Wenn du dich outest, dann benutze nicht das Wort "transgender" oder ähnliche Begriffe. Sage nicht "Mama, Papa: Ich bin transgender!". Denn dann wird deine Familie direkt erstmal Vorurteile im Kopf haben.
Stattdessen ist es besser, einfach nur zu beschreiben wie du dich fühlst und dabei immer konkreter zu werden. Dann verstehen sie auch gleich, was in dir vorgeht. Zum beispiel so. "Manchmal verstehe ich einfach nicht, dass ich eine Frau sein soll. Ich konnte noch nie etwas damit anfangen. Eigentlich fühle ich mich wie ein Junge, ich weiß auch nicht was da schief gelaufen ist, dass mein Körper weiblich ist!"
Oder so in der Art. Natürlich sollte es ehrlich sein und auf dich zutreffen.

Und vielleicht auch nicht zu provokant.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

ich würde als erstes mit der Person anfangen, der du am meisten vertraust, bzw. schon vermutest dass sie gut reagiert. Danach kannst du es dann nach und nach den anderen erzählen. Wenn es dir schwer fällt mit der Person persönlich zu reden, kannst du ja auch einen Brief schreiben. Erzähle/schreibe einfach deine Gefühle ganz offen und ehrlich, damit sie dich verstehen können und gib ihnen und dir auf jeden Fall Zeit. Die wenigsten Eltern reagieren leider von Anfang an so wie man es sich wünscht. Einige brauchen einfach etwas Zeit und dann wird das schon.

Ich habe mich zwar nicht als Transgender geoutet, habe aber kürzlich meiner Mutter erzählt, dass ich lesbisch bin und siehe da, sie hat gesagt dass sie es bereits vermutet hat. Eltern wissen oft mehr als du denkst. Vielleicht ist es bei dir ja auch so.

Egal wie viele Gedanken du dir im Vorraum machst, es wird die Reaktion deiner Eltern nicht wirklich verändern, also probier es einfach aus und dann weißt du es. Natürlich nur wenn du dich bereit fühlst, denn wenn du unsicher bist, ist es auch schwerer für die Eltern, dir zu helfen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem Outing und auf deinem weiteren Weg.

Viele Grüße

Ich habe mich noch nicht vor meinen Großeltern geoutet, aber vor meiner Mutter habe ich es mit einem Video gemacht. Es war erstmal ein Erklärvideo was Non-binary bedeutet. Du könntest aber auch einen Brief schreiben oder eine Art Text, den du Auswendig lernen kannst. Wenn du dich nicht traust ein Gespräch mit ihnenbzu führen. Ansonsten rede mit ihnen. Ein einfaches Gespräch unter 4 oder 6 oder wie viel auch immer Augen. Sag ihnen wie es dir geht. Sie werden es verstehen.

Ganz viel Glück🍀🌈

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – LGBTQ/Transgender/Non-Binary/Pansexuell