Teilweise.
Damit, dass ich Bi und auf dem asexuellen Spektrum bin, gehe ich offen um. Mein Umfeld ist links und aufgeklärt, da zuckt niemand auch nur mit der Wimper wenn ich es im Nebensatz erwähne, weil es das Normalste von der Welt ist.
Was ich wohl mit ins Grab nehmen werde, ist, dass ich auch pädophil bin. Die linke und queere Szene hat große Berührungsängste bei dem Thema - aus Sorge dem eigenen Ruf zu schaden, wenn man bei der Stigmatisierung pädophiler Menschen nicht genau so mit macht wie alle anderen auch.
Wen ich anziehend finde, habe ich mir nicht ausgesucht. Weder wenn es andere Männer betrifft, noch wenn es um Mädchen und Jungen geht.
Leider setzen viele Menschen Pädophilie mit Kindesmissbrauch gleich. Natürlich ist sexuelle Interaktion zwischen einem Erwachsenen und einem Kind immer Kindesmissbrauch, aber ich muss doch nicht direkt ein Kind missbrauchen, nur weil ich sie anziehend finde.
Ich weiß nicht, was die Leute sich vorstellen. Dass ich ohne Moral und Empathie geboren bin? Ich will doch nicht die, die ich gern habe, leiden sehen.
Jedenfalls habe ich zu viel Angst davor, mich zu outen. Davor, nur noch missverstanden zu werden, dass das was Leute vorher an mir mochten plötzlich nicht mehr zählt - oder sogar fremdgeoutet und öffentlich bloßgestellt zu werden.
Irgendwie ist sich die Gesellschaft bei keiner Personengruppe so einig, dass es angebracht sei sie zu verabscheuen, wie bei Pädophilen.