OSB-3 Platten im rechten Winkel verbinden?
Hallo Community,
ich planer mittels OSB-Platten eine Werkbank zu bauen.
Der Rahmen besteht dabei aus 3 Schichten 15mm starken OSB-Streifen die aufeinander planar verleimt werden, so dass dabei eine Strebe (z.b. 750x60x45mm) entsteht. Diese sind so verleimt, dass der mittlere Streifen an den Stirnseiten je 60mm herausragt. So werden die verleimten Streben zur Montage zusammengesteckt und verleimt und die Verbindung zusätzlich noch mit je 2x 10mm Holzdübel versteift.
Das funktioniert 2-Dimensional hervorragend, doch nun kommt die Komplikation:
Ich möchte diese Elemente ebenfalls für die Seitenteile verwenden - also im 90° Winkel zur Strebe montiert. Das würde bedeuten, dass ich stirnseitig in die 3 Schichten bohren müsste und das erscheint mir angesichts der zu erwartenden Belastung zu instabil. Es dürfen jedoch auch keine Metallwinkel verbaut sein und der 90° Stoß an dem die beiden Module zusammentreffen kann auch nicht mit zusätzlichem Holz versteift werden.
Welche Möglichkeiten gibt es noch, eine stabile, zuverlässige und vibrationsunempfindliche Verbindung herzustellen?
2 Antworten
Ich würde das grundsätzlich lassen.
OSB ist dafür ein ungeeigneter Werkstoff.
Verwende besser Bretter, Kanthölzer und dergleichen.
https://www.youtube.com/watch?v=7rOHuC_yuV4
https://www.youtube.com/c/RexKrueger/search?query=workbench
Ganz besonders wenn du auf der Werkbank den (Hand-)Hobel schwingen willst, was ich dringend für angeraten halte, seit ich endlich hobeln und den Hobel einzustellen gelernt habe.
Oder du kannst aber auch ein tschechisches Work Top von Pinie nehmen und einfach mit Zwingen auf einen ganz normalen Tisch klemmen. Super sexy, habe ich gestern erst "entdeckt."
Da wird man fast traurig, dass man nicht mehr in einer winzigen Mietwohnung haust und also keinen Vorwand hat, dieses schnuckelige kleine Ding zu beschaffen.
https://www.pinie.cz/de/produkt/hobelbank-work-top-mit-zangenschluessel/
Da würde ich mir ein einfaches Werkbank-/Packtisch-Untergestell aus Stahl-Vierkantrohr kaufen (beziehungsweise habe ich bereits, zwei Stück)
und das OSB allenfalls als Unterbau für die Tischplatte verwenden, eindecken mit einer Multiplex-Platte obendrauf. Wenn man die verschraubt, kann man die ja dann auswechseln, wenn sie mal "auf" ist.
Die kost 40 Euro beim Obi, da ist man noch sehr lange nicht bei über 900 Euro für den Dictum-Tisch. (Allerdings ist man schon recht nah an den 259 für die günstigste Küpper-Werkbank vom Obi, aber hey.)
OSB ist einfach nicht plan genug und man konstruiert sich einen Wolf. Und im Betrieb ist es dann zu empfindlich für die ganze Zeit, die man da reingesteckt hat.
Wo es Sinn macht, bin ich durchaus nicht abgeneigt, ich hab schon meterweise Regale aus dem Zeug gemacht oder es auch in Streifen geschnitten und als Verlattung unter eine French-Cleat-Wand geschraubt. Man kann sogar lustige Dinge daraus drechseln.
Was für eine Maschine soll da überhaupt drauf?
(oder 180 Flocken für eine Ikea Werkbank <duck> https://www.ikea.com/de/de/p/bror-werkbank-schwarz-kiefersperrholz-30333286/)
Naja, die Herausforderung liegt ja eben darin, OHNE weitere finanzielle Ausgaben diesen Tisch zu bauen. Die OSB-3 Platten habe ich bereits und die sollen auch verwandt werden. Und ein Stahlgestell passt nicht wegen der TKS (Tischkreissäge), der Kapp-Zu-Gehrungssäge und der Oberfräse, die darin versenkbar eingebaut werden sollen.
Bei OSB-Platten, die gegen aufspleißen durch in Faserrichtung liegende Schrauben oder Dübel empfindlich sind, bietet sich einen Schwalbenschwanz-Fügung an. da werden alle Kräfte als Zugkräfte eingeleitet. Aber wirklich stabil bekommst du das Ganze nur mit Kopfbändern.
Gute Idee. Ich hatte zunächst an eine Überblattung gedacht, aber dafür ist zuwenig "Fleisch" an den Elementen und eine Zapfenverbindung war mit diesem Konstrukt auch nicht wirklich sinnvoll. Je ein Kopfband in die Ecken ist zwar wegen der weiteren Konstruktion (es wird u.A. eine versenkbare Kapp-Zug-Säge eingebaut) eine Herausforderung, aber ich denke ich sollte das hinbekommen. Die Kopfbänder werden mit insges. 4 Holzdübel in die Stoßecken verleimt - das sollte halten
Das hört sich echt interessant an, stell mal ein Foto ein, wenn's fertig ist!
Ja so eine Mini Werkbank mit Vorderzange ist nett, aber liegt derzeit nicht im Fokus. Bei Youtube gibt's etliche Bauanleitungen für sowas (bspw. Let's Bastel, falls es dich interessiert).
Ans Hobeln (von Hand) denke ich noch nicht, diese Werkbank wird im Grunde ein Multifunktions-Maschinentisch. Da ich nur wenig Platz verfügbar habe bin ich gezwungen diesen möglichst kreativ und sinnvoll einzusetzen.
Wieso OSB-3 - einfach weil günstig!
Die Preise für Multiplex sind viel zu hoch - da kann ich mir auch gleich den MuFu-Tisch von Dictum kaufen. Und KVH kommt wegen der Winkel- und Maßhaltigkeit auch nicht in Frage. Ich habe in der Werkstatt auch mal kälteres, wärmeres oder feuchteres Klima.
Da die meissten Kräfte konstruktionsbedingt nur in Längsrichtung (Stauchung) und Seitwärts- sowie Scherkräfte nur sehr gering auftreten, halte ich OSB-3 für durchaus geeignet.