Ohne ausbinder/hilfszügel reiten?
Hallo,
Ich wollte fragen ob es schwer ist ohne Ausbilder oder Hilfsgüter zu reiten und was man beachten sollte .
Ich selber reite immer mit Ausbildern und manchmal mit martingal.
Die Frage ist auß Interesse gestellt
10 Antworten
Das schwierige dran, ist, dass sich das Pferd plötzlich "andersrum" bewegt. Mit dem Zeug macht die Hüfte eine nicht der Anatomie des Pferdes entsprechende Bewegung, sondern die Gegenbewegung. Das ist einer der Gründe, weshalb ich generell gegen die Verwendung bin. Denn UMlernen von der falschen Bewegung mit Ausbindern auf die korrekte ohne ist viel schwerer als gleich richtig lernen, weil sich Bewegungsabläufe in unserem Unterbewusstsein einnisten und wir dann ja bewusst was dran ändern müssten. Deshalb sieht ein geübtes Auge ja am fortgeschrittenen Reiter, wer es mit und wer es ohne gelernt hat. Der mit macht die auch seinen Rücken verschleißenderen Bewegungen, der ohne sitzt einfach entsprechend seiner anatomisch und trainingsbedingten Fähigkeiten auf dem Pferd, aber da kommt nicht noch der Faktor "komisch gelernt" dazu.
Ein korrekt verschnalltes Martingal merken ja Pferd und Reiter in gar keiner Situation. Ist es so verschnallt, dass es den Zügel "brechen" kann, dass er also wegen des Rings einen Knick macht, so ist dies reiner Missbrauch und hat mit Martingal so viel zu tun wie es mit Gartenarbeit zu tun hat, wenn man einem anderen die Schaufel drüber zieht.
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn du mit Martingal gut zurecht kommst, sollte es auf einem braven Pferd auch ohne dies klappen. Denn das Martingal wirkt ja nur, wenn das Pferd sich heftig der Zügeleinwirkung entziehen will.
In Deinem Fall fürchte ich aber, dass es schwierig sein könnte, ohne Ausbinder (ich hoffe, du meinst „Dreieckszügel“?) zurechtzukommen. Denn, wie du sicher schon mitbekommen hast, braucht man zur Verständigung mit dem Pferd Gewicht, Schenkel und Zügel. Als allerstes und hauptsächlich Gewicht, was eine gute Körperspannung vorraussetzt. Ebenso setzt der dosierte Einsatz von Schenkel und Zügel eine gute Körperkontrolle voraus. Ich bin mir nicht sicher, ob du mit deinem Untergewicht die nötige Fitness aufbringen kannst. Wenn dies abendlich gegeben ist, brauchst du nur noch ein entsprechend ausgebildetes Pferd und ordentlichen Unterricht.
Am besten fragst du deinen Reitlehrer, wie er die Sachlage einschätzt.
Doch sie hat recht. Es ist völliger Quatsch das es verhindern soll das die Zügel auf den Boden kommen. Falls das Pferd den Kopf extrem hoch reißt leistet das Martingall widerstand bei normalen Kopfhaltung hat es keine Einwirkung auf die Zügel.
Nein hat sie nicht. Ein richtig eingeschnalltes Martingall wirkt sogar nicht mal auf den Zügel ein wenn das Pferd wie eine Giraffe läuft.
Ein Pferd das den Kopf extrem hoch reißt sollte es sowieso nicht geben und das repariert man auch nicht mit Hilfszügel.
Bei allem Druck am Pferd entsteht Gegendruck, von daher ist es sehr unwahrscheinlich das irgend ein Hilfsmittel jemals wirklich funkt.
Nein, es ist leichter.
Das Pferd kann mit Hilfszügeln und Ausbindern niemals locker laufen und du kommst nicht wirklich zum guten sitzen.
Richtiges sitzen lernt der Reitschüler aber niemals bei einem zum Packet zusammeneschnürten Pferd, sondern immer erst wenn das Pferd sich frei bewegen kann.
Ein Martingall ist kein Hilfszügel, der ist dazu da das die Zügel nicht auf den Boden kommen wenn man mal unfreiwillig vom Pferd absteigt. Ein Martingall grieft (richtig verschnallt) nicht in die Zügelhilfen ein.
Das kommt auf den Reiter und Pferd an. Wenn du gut reitest und den Pferd gut ausgebildet ist, merkst du den Unterschied nicht. Ich hoffe ich konnte dir helfen.
Ich bin mir relativ sicher das ich recht gut reite und wenn ich einem Pferd einen Ausbinder reinschnallen würde würde ich den Unterschied sofort bemerken, der Gaul läuft dann ja gar nicht mehr richtig.
Das kommt auf das Pferd/den Reiter an ...
Reitest Du im Unterricht auf einem Schulpferd, hast eine Reitbeteiligung oder ein eigenes Pferd?
Nun, dann wird sich der Reitlehrer, der die Schulpferde ja gut kennt, normalerweise etwas dabei denken, warum er Dich verschiedene (?) Pferde mit verschiedenen Hilfszügeln reiten läßt.
Er sollte dafür sorgen, dass Du zuerst einen guten/sicheren Sitz lernst und beherrschst (wie lange und wie oft reitest Du denn überhaupt?).
Wenn dieser dann so weit gefestigt ist und Deine Hände & Körper das tun, was Du möchtest, ist das Reiten ohne Hilfszügel kein Hexenwerk mehr, weil Du ja dann dem Pferd die richtigen Signale gibst.
Ein richtig verschnalltes Martingal hat überhaupt nichts mit den Zügeln zu tun. Es ist einzig und allein dazu da die Zügel aufzufangen wenn der Reiter vom Pferd fällt.
Wer ein Martingall wie ein Stoßzügel einschnallt gehört bestraft.
Ich war in einer Reitschule wo kein einziges Pferd jemals Hilfszügel drin hatte und wir haben es alle viel besser und schneller gelernt, als andere Reitställe wo die Kinder mit diesen Hilfsmitteln angefangen haben.