Ödipuskomplex

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ICh denke Ödipuss steht als Symbol für dieses Fehlverhalten obwohl er es nicht wußte.

Ausserdem (meine Hypothesen) dürfte er sich gar nicht in die Mutter verlieben auch wenn er es nicht wusste. Hatte mal gehört dass die Menschen genetisch bedingt ihre engen Verwandten nicht sexuell attraktiv finden das ist so "festgelegt" von der Natur damit es keinen Inzest gibt und behinderter Nachwuchs entsteht. Also sollten wir unsere Brüder Schwestern Väter Mütter nicht sexuell anziehend finden... wir können es uns ja kaum vorstellen oder wollen nicht darüber nachdenken wie unsere Eltern im Bett sind.

Also ist es wahrscheinlich nicht so wichtig,,, dass er es nicht wußte.

 

Fantho 
Fragesteller
 08.04.2011, 00:25

Das könnte eher möglich sein, dass er quasi als Symbolfigur herhalten muss, da ja seine Frau in Wirklichkeit seine Mutter gewesen war. Auch wenn das Freudsche 'Krankheitsbild' nicht auf den Namensgeber übertragbar ist.

Zu Deinen Hypothesen: Dies kann ich so nicht ganz stehen lassen. Es gibt Fälle von z.B. intimen Geschwisterbeziehungen, Geschwisterkinder-Beziehungen oder ähnlichen. Bei Ödipius kam ja hinzu, dass er nicht mit seinen Eltern zusammen lebte und somit von deren 'Existenz' nichts wusste. Die Attraktivität für und zu Menschen mit der Genetik in Verbindung zu bringen, halte ich für nicht wahrscheinlich.

MfG Fantho

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taigafee  21.05.2011, 08:48
@Fantho

Krishna fragte Yudhishtira: "fühlst du dich nicht hingezogen zu deiner mutter?" (.., die sehr jung und schön war) Yudhishtira erwiderte: "doch." Krishna fragte weiter:"und was tust du?" Yudhishtira: " nichts."

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Fantho 
Fragesteller
 10.04.2011, 01:52

Den Stern für die Begründung des Symbolcharakters

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Ödipus war der Sohn von Laios, dem König von Theben, und dessen Frau lokaste. Bei der Geburt wurde ihm prophezeit, er werde seinen Vater töten, weshalb er ausgesetzt wurde. Hirten fanden ihn und er überlebte. Als Jugendlicher erfuhr Ödipus von seiner Herkunft und befragte das Orakel in Delphi. Es sagte, er werde den eigenen Vater töten und seine Mutter heiraten. Unterwegs nach Theben tötete er bei einem Streit Laios, ohne zu wissen, dass das sein Vater war. Vor Theben löste Ödipus das Rätsel der Sphinx und befreite die Stadt. Zum Dank erhielt er die Hand der verwitweten Königin, seiner Mutter. Er zeugte mit ihr 4 Kinder. Jahre später befragte man erneut das Orakel. Es forderte die Bestrafung von Laios’ Mörder. Ödipus Täterschaft wurde aufgedeckt. lokaste erhängte sich daraufhin, Ödipus blendete sich selbst und lebte als Bettler.

Laut Freud entwickeln Jungen vor allem in der sogenannten phallischen oder ödipalen Phase, zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr, eine sexuelle Zuneigung zum gegengeschlechtlichen Elternteil. Und die 
Lustempfindung
 konzentriert
 sich
 auf
 die
 eigenen Genitalien. Der gleichgeschlechtliche Elternteil wird dabei als Rivale empfunden. Unbewusst, so Freud, will das Kind den gleichgeschlechtlichen Elternteil töten, um die sexuelle Neigung zum anderen Elternteil zu realisieren. Im Laufe der Entwicklung verdrängt das Kind die sexuelle Neigung und die Rivalität und beginnt, sich mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil zu identifizieren. Es lernt, die Unerreichbarkeit des anderen Elternteils zu akzeptieren. Passiert das nicht, spricht man vom Ödipuskomplex.

Fantho 
Fragesteller
 06.04.2013, 23:04

Das ist mir alles selbst schon bekannt gewesen; vielen Dank für Deine Ausführungen. Jedoch hast Du nicht den Kern meiner Frage getroffen. Man vergisst dabei immer sehr gerne, dass Ödipus auch nicht wusste, dass seine Ehefrau Iokaste seine Mutter war. Wie konnte dann Ödipus überhaupt einen 'Komplex' entwickeln, da er überhaupt keinen bewussten und gelebten Bezug zu seinen Eltern hatte bzw. wie konnte Freud dieses Fallbeispiel eines Irrtums (Ödipus wusste ja nicht, wer seine Mutter war) dies als sexuelle Neigung zu einem Elternteil heranziehen?

Aber seis drum, der Kas ist scho gbissn...

MfG Fantho

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Äpfel Birnen Allerlei ...

Warum heißt ein Pferd "Pferd", es fährt doch gar nicht ...^^

Fantho 
Fragesteller
 08.04.2011, 00:09

Wenn Ein Pferd in der Luft leben würde, würde es Pflüftl heißen. Aber es lebt auf der Erde, deswegen: Pferdl. Soviel zu Deinem Wissensbeitrag.

Ansonsten hast Du die Frage keineswegs verstanden - leider

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Zagdil  08.04.2011, 00:35
@Fantho

Wir nannten in meinem Schachverein die Springer immer "Pflüftl"

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Fantho 
Fragesteller
 08.04.2011, 00:47
@Zagdil

Dann musst Du auch aus Bayern kommen :-) 

Es stammt von Fredl Fesl (um einen Plagiatsverdacht zu entgehen)

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Eulenspiegel  08.04.2011, 00:50
@Fantho

Ich wage den Gegenbeweis zu "keineswegs verstanden" anzutreten.

Ein jedes Wort trägt die Bedeutung die ihm zugeweisen wird. Bsp. Pferd, wir "wissen", dass damit ein landlebendes Säugetier gemeint ist. Genauso könnte ein Pferd aber auch "Pflüfti" heißen, solange wir uns drauf geeinigt haben.

Und beim Ödipuskomplex ist es halt so, das damit eine Theorie der Psychoanalyse (nach Freud) gemeint ist, die die Beziehung von männlichem Kind zur eigenen Mutter beschreibt. Das ist sicher an die Sagengestalt Ödipus angelehnt, aber in ihrer Bedeutung genauso sicher "verschoben".

Also ist die Antwort auf deine Frage: "Genauso wie ein Pferd "Pferd" heißt, ist ein Ödipus-Komplex das was man darunter versteht."

Ich gebe ein weiteres Beispiel: Eine Sysiphos-Arbeit hat -im Allgemeinen- nichts damit zu tun, eine göttliche Strafe erhalten zu haben, so das man im Tartarus immer wieder einen Stein den Berg hochrollen muss.

Die Begriffe "Abstraktion" und "inhaltliche Verschiebung" erklär ich jetzt - aus Gründen meiner Zeitersparnis- aber nicht noch en Detail^^

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Fantho 
Fragesteller
 09.04.2011, 13:19
@Eulenspiegel

Vielen Dank für den Austausch.

Genau das meine ich. Es hat alles einen Bezug. Beim Pferd eben, weil es ein landlebiges Säugetier ist, und kein Tier der Lüfte (außer Pegasus). Ebenso Dein Beispiel des Sysiphus. Dieses Beispiel ist deswegen passend, weil nicht wegen der göttlichen Strafe, sondern wegen der mühevollen und ohne Aussicht auf Beendigung einer Tätigkeit. Hier ist der Bezug voll gegeben, und es liegt auch keine Abstraktion oder inhaltliche Verschiebung vor. Aber bei dem psychischen Fehlverhalten eines Ödipuskomplexes sehr wohl. Dieses 'Phänomen' besitzt in seiner Bedeutung (der Psychologie) keinen Bezug zum Namensgeber, ausser dem Namen selbst und der Tatsache, dass es zufällig und unwissentlich eine 'Mutter-Sohn'-Beziehung gegeben hat, aber keine unterbewusste und unterschwellige Neigung seitens Ödipus zu seiner Mutter bestand.

MfG Fantho

 

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Eulenspiegel  09.04.2011, 17:16
@Fantho

Zu allem anderen was man Dir erklärt hat, liegst Du auch noch falsch mit deiner Interpretation der Bedeutung des Wortes "Ödipus-Komplex". Was das EIGENTLICHE Problem hier ist.

Auch der Ödipus-Komplex ist keine wissentliche/willentliche "Störung", es geht dabei ausdrücklich um einen unterbewussten Prozess. Insofern "passt" das mit dem Namensgeber dann auch wieder, der ja auch "ohne wissen" seinen Vater erschlägt, und seine Mutter heiratet.

Und um das mal auf den Punkt zu bringen: Wenn man keinen Plan hat, sollte man lieber zuhören, statt zu widersprechen. Ansonsten blamiert man sich quasi zwangläufig so gut man eben kann ...

Jaja, Eulenspiegel^^

P.S.: Auch das "erd" in Pferd, hat nichts mit "Erde" und somit auch nichts mit "landbewohnend" zu tun^^

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Fantho 
Fragesteller
 10.04.2011, 01:50
@Eulenspiegel

Hallo Eulenspiegel,

das mit dem Pferd hast jetzt doch nicht so gut verstanden, aber lassen wir das.

Wenn man keinen Plan hat, sollte man lieber zuhören, statt zu widersprechen. Ansonsten blamiert man sich quasi zwangläufig so gut man eben kann ... War jetzt wohl auf Dich bezogen? Dann ist es in Ordnung, denn ich blamiere mich überhaupt nicht, da ich eine andere Auffassung zu besitzen scheine, als Du und andere. Was ist daran so verkehrt? Man kann sich nie blamieren, wenn man fragt, oder eine bestimmte und auch andere Sichtweise besitzt. Es liegt dann an den Erklärungsversuchen des Anderen ;-)

Der psychologische Terminus 'Ödipiuskomplex' basiert nach Freud auf eine psychische Störung, die sich im Unterbewusstsein abläuft. Auf was wollte er denn sonst hinaus mit seiner Feststellung, der gute Freud? Das 'Krankheitsbild' tritt dementsprechend bei den betroffenen Personen nicht wissentlich auf, aber sie sind sich der Bezugspersonen bewusst, für die sie dieses Fehlverhalten 'ausleben'. Das Fehlverhalten liegt in der (unbewussten) starken Liebesneigung zu einem Elternteil, der als Person bewusst wahrgenommen wird. Was bei Ödipus nicht der Fall gewesen war.

Verharre Dich dabei nicht zu sehr auf die Mutter (bei Ödipus), denn sie gab es während der Ehe für ihn wissentlich nicht. Als Ödipus die Wahrheit erkannte, trennte er sich mit Abscheu von ihr und blendete sich. Hier war ganz eindeutig dieses psychische Fehlverhalten (kein Ödipuskomplex) nicht vorhanden gewesen. Freud hätte für diese 'psychische Störung' einen anderen Terminus wählen müssen.

Aber schließen wir das Thema ab. Ich habe für mich bereits einiges feststellen dürfen.

MfG Fantho

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Zagdil  10.04.2011, 08:26
@Eulenspiegel

Lass es gut sein Eulenspiegel^^ Es führt ja doch zu nichts.

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Eulenspiegel  12.04.2011, 02:04
@Zagdil

*gähn* Du hast recht zagdil, er will nicht wissen, er will auf seiner Meinung bestehen^^

Und er weiß es ja schließlich auch besser als der Erfinder der Psychoanalyse, wer bin ich da, ihm Starrsinn vorzuwerfen^^

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Fantho 
Fragesteller
 26.06.2012, 16:26
@arabella70

Jetzt hättest mit dieser Antwort auch hinter dem Berg bleiben können.

MfG Fantho

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Also auf Freud kann man heute wirklich verzichten, Lies mal das Buch Persönlichkeitspsychologie von Jens Asendorpf, da wird Freud genüsslich in seine Einzelteile zerlegt... was übrig bleibt, d.h. , was sich belegen lässt, ist ganz nett - der ganze Rest ist ein wunderbares, sehr einträgliches System, mit dem man alles und sein Gegenteil erklären kann- funktioniert genauso gut wie die Esoterik ;)

Ja und? Er ist ja nur Namenspate für die Situation. Er hatte ja Hass auf seinen Vater und liebte seine Mutter.

Fantho 
Fragesteller
 08.04.2011, 00:14

Hast Du die Frage wirklich gelesen? Er hat nicht die Mutter geliebt, sonder seine Frau, von der er nicht wusste, dass sie seine Mutter war. Er hate auch keinen Hass auf seinen Vater, sondern auf einen Rivalen, von dem er nicht wusste, dass er sein Vater war. Ich verstünde den Technicus Terminus von Freud , wenn Ödipus wissentlich seine Mutter geliebt hätte.

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Zagdil  08.04.2011, 00:34
@Fantho

Hast du die Antwort gelesen? Es ist egal, faktisch hat er Mutter geliebt und Vater getötet. Bei dem Begriff geht es nicht darum, dass Ödipus selbst einen Ödipuskomplex hatte, sondern dass die Konstellation die gleiche ist. Es geht rein um die Bezeichnung der Personen.

Hast du die Ödipusgeschichte gelesen? Ödipus hat auch nicht seinen Rivalen gehasst, sondern einen Fremden samt Gefolge auf der Landstraße totgeschlagen.

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Fantho 
Fragesteller
 09.04.2011, 12:32
@Zagdil

Dann wäre eine umfassendere Antwort, als jene erste von Dir (Ja und? Er ist ja nur Namenspate für die Situation. Er hatte ja Hass auf seinen Vater und liebte seine Mutter) zum Verständnis Deiner Aussage besser gewesen.

Umso weniger hatte er auch Hass auf seinen Vater gehabt, nach Deiner ersten Antwort, und aus Liebe hatte er den 'Fremden' ja auch nicht umgebracht. Ja, ich kenne die 'Geschichte'. Und trotzdem hatte er nicht die Mutter geliebt, weil er es gar wusste, dass es seine Mutter war. Egal, ob die Konstellation sich so ergibt für die Wissenschaft, oder nicht. Ödipus selbst hatte dieses Freudsche psychische Fehlverhalten nicht aufgezeigt. Und noch einmal: Er hatte nicht wissentlich die Mutter, sondern eine in seinem Wissen nicht verwandtschaftliche 'Frau' geliebt. Dies ist ein gravierender Unterschied gegenüber der Lehrmeinung der Psychologie, bei der die Personen sehr wohl wissen, wer Mutter und Vater ist, auch wenn diese ödipale Liebe zu einem Elternteil unterbewusst vorhanden sind.

Danke für den Austausch.

MfG Fantho

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Zagdil  11.04.2011, 13:58
@Fantho

Die Schlüsselaussage war "nur Namenspate". Leider hast du die anscheinend immernoch nicht begriffen und bist immernoch ganz mit deiner Haarspalterei beschäftigt.

Fassen wir doch mal zusammen:

- Ödipus liebte eine Frau, die seine Mutter war.

- Ödipus erschlug im Zorn einen Mann, der sein Vater war.

- Der Ödipus-Komplex bezeichnet die frühkindliche unterbewusste sexuelle Zuneigung zur Mutter und Ablehnung gegenüber dem Vater.

Was also ganz klar vorliegt ist, dass Ödipus eine Paralellität zum nach ihm benannten Krankheitsbild aufweist. Niemand, auch nicht Freud, hat je behauptet, dass Ödipus das hatte. Könnte er seinen leiblichen Eltern gegenüber ja auch gar nicht, denn die kannte er als Kind nicht. Ödipus ist wie gesagt lediglich Namenspate, seine Geschichte weist lediglich eine Ähnlichkeit auf und das reicht. Es Ödipuskomplex zu nennen ist insofern sogar klug gewesen, weil es ein prägnanter Name war, den jeder sofort mit dem Ausspruch des Delphi Orakels verbindet: "Du wirst deinen Vater töten und deine Mutter heiraten". Dabei ist es egal, ob er wusste, dass es seine Mutter ist oder nicht, denn daraus ergibt sich ja die Tragik der Geschichte. Er hat seine Mutter geliebt.

Dein Spruch, nachdem ich dich aufgeklärt habe, dass Laios nicht Ödipus' Rivale war, wirkt dann auch wie das Maulen eines Kleinkindes.

Es wäre also wirklich angebracht einmal wirklich zu lesen, was Eulenspiegel und ich dir hier schreiben, statt dich weiter in deine Kleinlichkeiten zu steigern.

Weil du aber so ein sympathischer Kerl bist, schreib ich dir noch die Musterantwort, die du hier vermutlich hören wolltest.

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