Nur noch mit Anwalt zum Psychologen?

10 Antworten

Was bringt es denn, einen Anwalt mitzuschleppen? Glaubst du wirklich, es ist eine sinnvolle/heilsame Therapie möglich, wenn ein Anwalt daneben hockt? Wenn dir die Therapie nichts bringt/der Therapeut unsympatisch ist, brich sie ab uns such dir gegebenenfalls einen neuen Therapeuten.


abc93  07.06.2021, 16:23

Übrigens, die verwenden bestimmt nicht Alles gegen dich. Wenn du zum Beispiel deinem Therapeuten erzählst, dass du akute Suizidgedanken hast und darüber nachdenkst, dich in der nächsten Zeit umzubringen, ist er verpflichtet, dich sofort einzuweisen. Wenn ein Therapeut akute Selbst/Fremdgefährdung sieht, muss er sofort handeln. Das hat nichts mit gegen dich verwenden zu tun.

Kommt mir bekannt vor! Ein ehemaliger Mitbewohner hatte sich selber eingewiesen, weil er sich Gespräche erhofft hatte. Doch noch vor der ersten Diagnose gab es die ersten Medikamente und er wurde "ruhiggestellt". Nach einer Woche hatte er immer noch keine Gesprächtherapie, aber etliche Medikamente und einer Art Beschäftigungstherapie.

Er hat sich dann selbst entlassen. Denn man kann die Menschen nicht gegen ihren Willen dabehalten... jedenfalls solange sie nicht entmündigt sind.

Das kannst Du auch so machen! Auch ohne einen Anwalt. Es darf nichts mit Zwang oder gegen Deinen Willen geschehen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Positv456 
Beitragsersteller
 05.06.2021, 20:52

Ja leider werden so Probleme gelöst, mit Medikamenten vollstopfen und in irgendwelche Einrichtungen schicken. Entweder Beschäftigungstehrapie oder in Behindertenwerkstatt für den Rest des Lebens

Ich glaube nicht, dass der Psychologe unter der Aufsicht eines Anwalts noch zu einer therapeutischen Sitzung bereit ist. Die Wartezeiten beim Psychotherapeuten sind sehr lang.

P.S.: Als ich meine erste Antwort schrieb hatte ich Schwierigkeiten die Fragestellung überhaupt ernst zu nehmen. Es sieht aber jetzt für mich so aus als ob doch eine etwas weiter reichende Antwort sinnvoll wäre.

  1. Der Psychologe unterliegt der Schweigepflicht. Diese darf er nur brechen, wenn er keine andere Möglichkeit mehr sieht eine physische Gefahr für den Patienten (Selbstmordandrohung) oder für einen anderen (Verbrechen) abzuwenden.
  2. Ein Psychologe kann keine Medikamente verschreiben. Das kann nur ein Psychotherapeut.
  3. Um einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen muß mit einer Wartezeit von Monaten gerechnet werden.
  4. Meine Tochter war mehrere Jahre an einer Klinik als Psychologin tätig. Sie war dort praktisch ausnahmslos mit Fällen konfrontiert die von den niedergelassenen Psychologen nicht bewältigt worden sind. Natürlich war sie dabei auch mit Fehldiagnosen konfrontiert. Die Konsequenzen einer Fehldiagnose bei einem minderjährigem Kind waren grauenvoll. Nur macht so etwas niemand mit Absicht. Es gab in der Zeit, in der sie dort gearbeitet hatte nur einen Fall, bei dem deine Befürchtungen zugetroffen sind. Dem Patienten wurden jahrelang Psychopharmaka verordnet, ohne dass eine Diagnose gestellt worden war. Dies führte dann auch zu einer Anzeige der Klinik gegen den Arzt bei der Bundesärztekammer.

Überall wo Menschen tätig sind, werden manchmal Fehler gemacht. Auch wenn ich in einer Autowerkstatt die Bremsen meines Autos reparieren lassen, muß ich darauf vertrauen, dass die Arbeit richtig gemacht wird. Es ist erfreulich selten, dass dabei lebensgefährliche Fehler vorlkommen.Es ist zu vermuten, dass dies in anderen Bereichen auch nicht viel anders ist.

Du musst nicht unbedingt zum Psychologen ;).

Du kannst eine "Selbsttherapie" machen, da brauch man keinen Psychologen :).

Oder zum "Therapeuten" gehen.

Anwalt dahin mit zu schleppen, ist etwas sinnlos, entweder er ist ein guter "Psychologe" oder nicht.

Dich gleich in die "Klapse" zu schicken, bringt auch nix.

Was hast Du denn? (Musst Du nicht sagen)

- Sind es Panikattacken/Depressionen:

- Gedanken, Gefühle, Sorgen & Ängste aufschreiben.

- Ablenkung schaffen (Spazieren gehen, Brettspiele spielen etc.)

- Nicht alleine sein, sondern Gemeinsam (mit Freunden, Familie etc.)

- Haustier holen/ sich mit dem beschäftigen (Gut geeignet sind Hunde, Schnecken, Fische und ja..)

Falls es was anderes ist, okay es sind nur ein paar Ideen zur "Selbsttherapie".

Du musst dir eben auch überlegen was du dem Psychologen so erzählst und wie das ankommt. Wenn dir z. B. eine Frage gestellt wird bei der du ungefähr weißt worauf das abzielt, dann solltest du dir natürlich eine für dich günstige Antwort überlegen.

Du musst ja auch einen Grund haben weshalb du überhaupt einen Psychologen aufsuchst. Dann musst du auch die Antworten geben, die dem Anschein deines Anliegens gerecht werden.

Du musst versuchen das Gespräch in die Richtung zu lenken die auf dein Problem abzielt, du musst das wichtige vom unwichtigen trennen. Wenn du etwas für nicht in Ordnung befindest, dann musst du dem Psychologen das mitteilen und erklären, warum das jetzt genau nicht in Ordnung war.

Lügen sollst du natürlich nicht, du sollst lediglich genau überlegen welche Antworten du gibst.