Wie viel Verantwortung hat ein Psychologe für seine Patienten?

5 Antworten

Ein Psychotherapeut hat vor allem die Verantwortung gemeinsam mit dem Patienten auf das Erreichen der gemeinsam abgesprochenen Therapieziele hinzuwirken. Der Therapeut hat dazu die Therapie als Prozess zu planen und dafür zu sorgen, dass innerhalb der Therapiestunden eine angemessene Arbeitsatmsphäre hergestellt wird. Er hat den Therapieerfolg regelmäßig zu evaluieren und sein therapeutisches Handeln danach auszurichten. Er muss einschätzen, in wie weit er dem Klienten ausreichend halt bieten kann, und gegebenenfalls darauf hinwirken, dass der Patient in ein für ihn geeigentes Therapiesetting überführt wird ( wenn zum Beispiel ein stationärer Aufenthalt notwendig wird. Er kann eine Therapie auch abrrechen oder unterbrechen, wenn er die notwendige stabilität für therapeutische Maßnahmen nicht sieht

Ein Therapeut muss explizit nicht:

  • die probleme des Patienten für ihn lösen
  • Gedanken lesen
  • den Patienten heilen ( es handelt sich um ein Dienstleistungsverhältnis, nicht um einen "Ergebnisbezogenen Vertrag"

Kurz: Er soll sich um seine Patienten im Rahmen seiner therapeutischen Möglichkeiten kümmern

    Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

    Gute Darstellung!
    Inhaltlich kann ich mich dem gerne anschließen.

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    Nun, er muss jetzt nicht das Überleben sichern. Er ist kein Arzt, der dazu verpflichtet ist, Leben zu retten. Aber inwiefern ein Therapeut auf das Wohl seiner Patienten achten muss, weiß ich nicht. Also ob er zB. bei Suizidalität verpflichtet ist, in eine Klinik einzuweisen.

    Jap, sobald der Patient einen Plan für den suizid Versuch äußert, hat der Therapeut die Pflicht-sofern er das nicht wieder hinkriegt-diesen einzuweisen

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    Verantwortung kann man nicht in Gramm oder Celsius-Graden messen.
    Von daher macht das 'wie viel' nicht so viel (!) Sinn.
    Die Verantwortung eines Psychologen, bzw. Psychotherapeuten liegt darin, seine Arbeit den fachlichen Standards entsprechend auszuführen.
    Was willst du denn konkret wissen? (Ein Beispiel wäre hilfreich).

    Woher ich das weiß:Berufserfahrung

    Allein wenn man merkt das man mit ambulanter Therapie nicht mehr weiter kommt dann Vorschlagen muss das es besser wäre wieder in eine Klinik zu gehen. Oder wenn der Therapeut merkt das es für einen Patienten zu lange Pause ist wenn er im Urlaub geht das man schon davor schaut was man machen könnte und nicht einfach so hinnimmt und nichts macht das meine ich mit Verantwortung

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    @Magenta20

    Zu dem Thema mit der doch relativ langen Therapieunterbrechung, offenbar ohne dafür zu sorgen, dass klar ist, welche behelfsweise Unterstützung möglich ist, habe ich ja schon vor ein paar Tagen länger etwas geschrieben und das als ein Verhalten bezeichnet, dass man verantwortlungslos nennen kann (wobei die genauen Umstände bekannt sein müssten).
    Ansonsten gehört es AUCH zur Verantwortung eines Psychotherapeuten, nach fachlichen Maßstäben einzuschätzen, ob tatsächlich eine AMBULANTE Behandlung ausreichend ist. Allerdings können da die Einschätzungen des Therapeuten und die des Klienten auseinanderliegen.

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    @Tamtamy

    Ich weiß was du meinst, aber ich hab auch einfach einen vergleichen dafür davor war ich 28 Monate drei mal in einer Tagesklinik und dann in der gleichen Klinik bei meiner gleichen Psychologin in der Pia. Und da fande ich schon das die immer gleich gehandelt hat wenn es einem nicht so gut ging usw. und bei meinem jetzigen ist das nicht der Fall

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    @Magenta20

    Okay. Du bist offenbar enttäuscht von dem aktuellen Therapeuten, wenn du die beiden Personen im Vergleich siehst.

    Möglich ist, dass dir 'der Neue' mehr Selbstverantwortung zutraut und auch abverlangt. - Möglich ist andererseits auch, dass er wenig engagiert ist.
    Da kann man jetzt ohne nähere Kenntnis kein fundiertes 'Urteil' fällen.

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    @Tamtamy

    Das ist auch so eine Mischung aus allem. Aber im Endeffekt geht es mir nicht gut damit und ich komme kein Stück weiter und das hat nichts mit Corona zu tun. Und ich leide darunter wie es in der Therapie läuft und ja Enttäuschung ist da auch mit dabei

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    @Magenta20

    Zwei Fragen hätte ich: wie alt bist du (und m oder w?) - und gibt es einen Vertrauten, mit dem du über die Situation sprechen könntest?

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    @Tamtamy

    Ich bin weiblich und deutlich über 20 und im Moment habe ich nicht wirklich mit dem ich reden kann

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    @Magenta20

    Danke für deine Mitteilung!
    Meine Vermutung: ich glaube, es könnte dir gut tun zur eigenen Orientierung, wenn du jemanden zum Reden hättest, der dich einigermaßen kennt.
    Vielleicht aus der Verwandtschaft, vielleicht 'Wegbegleiter' von dir (ehemalige Mitpatienten).

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    Abhängig davon, welche Erkrankung der Patient hat und wie das Verhältnis ist.

    Unter Umständen sehr hoch

    Essstörung, Depressionen, traumafolgestörung

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    Kommt darauf an, ob ambulant oder stationär.

    Ambulant

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