Mit Zwangsgedanken zum Psychologen?

7 Antworten

Fast alle Menschen mit Zwangsgedanken wissen, dass ihre Gedanken sie nicht weiterbringen und wollen sie loswerden. Das ist auch genau ein Kriterium für diese Diagnose.

Trotzdem heißt das nicht, dass Dir ein Besuch bei einem Psychotherapeuten nichts bringt, weil dieser anders mit Dir arbeiten wird. Es geht darum, zu schauen, was passiert, wenn Du mit diesen Gedanken aufhörst, mit Dir Alternativen zu suchen, Dein Selbstbewusstsein zu stärken u.a.

Das ist keine leichte Arbeit, aber in der Regel werden diese Gedanken deutlich weniger werden in einer Psychotherapie

Ein Pschologe beziehungsweise ein Therapeut (Da gibt es Unterschiede.) hat ganz andere Herangehensweise. Zu wissen, dass die Gedanken Blödsinn sind, sind gewissermaßen diagnostisches Kriterium (Die Gedanken müssen als abwegig und der eigenen Meinung widersprüchlich erkannt werden.)

Ein Therapeut trainiert mit Dir den Umgang mit den Gedanken, er konfrontiert Dich auch mit Deinen Ängsten, etwas, was einem alleine schwer fällt.

Er weist Dich auch auf Fehler in der Eigentherapie hin. Wenn Du ein Selbsthilfebuch liest, kannst Du dennoch und trotzdem etwas falsch machen.

Manchmal sind auch Traumatas Ursache. Traumaaufarbeitung schafft man auch nur selten alleine. Beziehungsweise musst Du auch erstmal herausfinden, was Ursache für Änsgte und Traumata sind. Schaffst Du das wirklich alleine?

Außerdem hilft ein Therapeut vielleicht auch allein dadurch, weil er Dich als das sieht, was Du bist: ein kranker Mensch, der unter seinen Gedanken leidet. Und er verurteilt Dich nicht. Er hat ja fachliche Expertise. Wir Menschen neigen dazu alles besser zu wissen und andere zu verurteilen. Es ist deshalb schon schwer sich anderen Menschen anzuvertrauen und über seine Gedanken zu reden. Mit Jemanden musst Du sprechen. Alles in Dich hineinzufressen hilft auch nicht.

Wenn Du dennoch nicht zum Psychologen und Therapeuten gehen willst, dann sprich wenigstens mit jemandem Anderen. Wenn Du religiös bist, dann sprich mit Gott, ansonsten gerne mit Familie und Freunden. Zur Not gibt es das Notfalltelefon. Ich kann an dieser Stelle einen Bericht eines Pfarrers empfehlen, der über seine Zwangsstörung berichtet. Da hat halt auch nur der Experte geholfen ("Schwereloswerden - Gotteslästerung"). Diese Gedanken können Dich zerstören. Da ist der Therapeut die bessere Wahl. Auch, wenn nicht jeder gleich qualifiziert ist, manchmal kann es länger dauern, einen geeigneten zu finden, das will ich auch nicht unterschlagen.

Ich wünsche Gottes Segen und alles Gute.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte DianaValesko bestätigt

Zwangsgedanken und -handlungen sind ein Ventil für Ängste, um es einmal sehr vereinfacht auszudrücken. Verschließt du ein Ventil, bleibt der Druck bestehen und sucht sich einen anderen Weg.

Insofern ist es absolut ratsam, sich mit der Ursache therapeutisch unterstützt auseinanderzusetzen, um eine Verlagerung zu vermeiden, die dann vielleicht schwerer zu beheben sein könnte.

 Was soll mir da ein Psychologe noch erzählen?

Da empfehle ich Dir, das einen Psychologen zu fragen, hier sind Laien unterwegs, die zum Teil sehr oberflächliche und auch falsche Antworten geben.

Erfahrungen sammeln, nicht die Meinung von fremden Menschen als Entscheidungsgrundlage nehmen.

Kann ich mir einen Psychologen ersparen?

Ganz sachlich: Selbstverständlich. Man kann sich auch die Miete sparen und auf der Straße leben, die Frage ist, welche Folgen das hat und ob man die Folgen in kauf nehmen will. Ich denke, Du verstehst, was ich damit aussagen will.

Mit Zwangsgedanken zum Psychologen?

JA!

Eine Psychotherapie ist für genau so etwas, ich weiß nicht wie dir geholfen werden würde aber das