Neuer Partner hat ein Kind?
Hellou,
ich habe so eine ähnliche Frage bereits gestellt, jedoch wollte ich es nochmal etwas ausführlicher machen und bin dankbar für weitere Kommentare.
Ich werde dieses Jahr noch 21 und studiere. Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen, wollte selbst aber nie Kinder. Und war auch nie wirklich Kinder-affin.
Anfang des Jahres lernte ich dann meinen jetzigen Partner kennen. Anfangs war es alles recht locker und ich hätte nie gedacht, dass es ernster werden würde. Damals wusste ich schon über die Umstände Bescheid, dass seine Ex schwanger ist und sie noch zusammenwohnen. Da ich aber nie davon ausging, dass es ernster werden würde, habe ich diese Dinge etwas auf die leichte Schulter genommen und mir gesagt, dass „es schon werden würde“.
So langsam wird aber alles natürlich ernster. Das Kind ist jetzt ein paar Monate alt und seine Ex wird bald ausziehen. Und natürlich bricht jetzt alles ein wenig über mir herein.
Ich weiß, dass ich überhaupt kein Recht dazu habe, von ihm in irgendeiner Weise zu verlangen, an erster Stelle zu stehen. Das würde ich auch nicht tun. Dennoch tut es deswegen nicht weniger weh. Das Wissen, nicht an erster Stelle zu sein. So wie er es bei mir ist. Er sagt zwar, dass ich durch die räumliche Trennung wieder voll in seinen Fokus rutsche, aber ich mache mir da nichts vor. Sein Kind ist ja trotzdem nicht aus der Welt und er wird es oft zu sich holen.
Was einen weiteren Angstfaktor für mich darstellt: Ich weiß nicht, ob ich überhaupt mit einem Kind umgehen kann. Ob ich mich wohl fühle dabei. Ob ich das kann.
Ich weiß auch, dass wir da viel miteinander reden müssen und ich das alles auf mich zukommen lassen muss und erleben muss. Aber gibt es vielleicht jemanden - vielleicht gerade Frauen - die bereits in ähnlichen Situationen waren? Wie habt ihr das gemeistert?
LG
4 Antworten
Bevor du an der Frage angekommen bist ob du dich damit wohlfühlst oder ob du das kannst, erstmal die Frage an dich : WILLST du das ?
Willst du dich mit seinem Kind auseinander setzen? Willst du das Kind als Teil deines Lebens annehmen (denn deinen Partner gibt es nur in Doppelpack. Das kann man gar nicht trennen auch wenn das Kind nicht bei ihm lebt).
Willst du das Kind als konstantes Gesprächsthema zwischen euch haben (gar nicht mal negativ gemeint).
Willst du, dass das Kind auch dich irgendwann als Teil des Lebens sieht? Wenn du die Fragen nicht alle mit einem klaren Ja beantworten kannst, dann stehen die Chancen hoch, dass es kurz bis mittelfristig nicht klappt. Wenn ein Wille da ist, dann wurschtelt man sich schon irgendwie damit durch wie und ob man das kann. Wenn da aber innerlich irgendwas in dir richtig schreit von wegen "nein, das will ich nicht" - dann ist es auch eine Antwort.
Nur meine subjektive Meinung : Ich finde so etwas kann man besser bewerkstelligen wenn man etwas älter ist - sowohl man selbst, als auch das Kind. Da fehlt mit 21 einfach eine ganze Menge Lebenserfahrung um so etwas lockerer zu sehen, mit Organisation klar zu kommen, das Kind irgendwo mit unterzukriegen und sich selbst nicht dabei zu fühlen wie auf dem Abstellgleis. Und selbst mit der Lebenserfahrung ist das ein nicht zu unterschätzender Kraftaufwand.
Nicht zu vergessen : Du wirst die Ex immer in deinem Leben mit haben
Ich war tatsächlich vor vielen Jahren in einer ähnlichen Situation.
Ich war 19. Mein Partner (damals war es noch recht locker) hatte was mit ner anderen und sie wurde schwanger. Er hat es bis kurz vor der Entbindung geheim gehalten. Wir haben dann schon zusammen gewohnt als er mir alles gerichtet hat.
Das Kind war 50% bei uns und 50% bei der Mutter. Ich hab sie sehr gerne gehabt und sie mich auch aber es war sehr schwer. Er war total überfordert, die Mutter hat uns zeitweise das Leben zur Hölle gemacht. Ich hab mich absolut reingehangen für das Kind und das hat mich fertig gemacht, weil ich von den Eltern einerseits ausgenutzt wurde und andererseits nie mitreden durfte. Kurz nach ihrem dritten Geburtstag konnte ich nicht mehr und habe mich getrennt. Ich hab wirklich ewig gebraucht um drüber weg zukommen und hab sogar heute noch sporadisch Kontakt über die Mutter.
Danke dir, dass du deine Erfahrung hier trotzdem mit mir geteilt hast <3
Hoffentlich wird er ein verantwortungsvoller und liebender Vater sein, etwas mit dem Kind unternehmen, es später auch mal zB über's Wochenende bei sich haben usw. Das heißt, dass du nie seine "Nr 1" sein wirst, das Kind geht dann immer vor.
Überleg dir gut ob du dich mit diesem Gedanken anfreunden kannst, wenn nicht hat eure Beziehung auf Dauer keine Chance.
Muss man am ende des Tages jeder selbst entscheiden.
Ich finde aber, wenn so ein Gedanke da ist (was ja ansich nicht schlimm ist) solltest du dir das eingestehen und die Wege sollten sich trennen. Zeit ist das kostbarste Gut was du hast. Für ihn und auch für dich.
Natürlich kannst du auch schauen was mit der Zeit passiert, allerdings wenn dich das so beschäftigt, sehe ich da persönlich schwarz.
Musst du wissen.