Nachträgliche Kerndämmung - verklebtes eps oder knauf supafil?!

4 Antworten

Kerndämmungen bei zweischaligem Mauerwerk sind bauphysikalisch immer ein größeres Problem.

Durch die relativ dampfdiffusionsdichte Außenschale liegt der Taupunkt eigentlich immer im Wandaufbau, was bei ungeeignter Ausführung ggf. zu schweren Feuchtigkeitsschäden führen könnte.

Welche Branschutzklasse oder werbewirksames Öko-Siegel welches Material hat, ist dabei völlig unwichtig. Es muss einfach bei der geplanten Verwendung funktionieren.

Ohne offizielle Beauftragung eines fachkundigen Energieberaters, der die Planung, Berechnung und letztendlich auch die Verantwortung übernimmt, würde ich nicht weitermachen.

Das kostet zwar Honorar, aber im Verhältnis zu möglichen Schäden ist es sehr günstig

Laß den gesamten, genauen (!!!) Wandaufbau in Varianten mal durchrechnen und lass Dich vom Planer beraten, bevor Du Dich entscheidest.

Eine stehende Luftschicht, d.h. ein unbelüfteter Raum ist bauphysikalisch kriminell, weil das Mauerwerk dahinter verständlicherweise einen viel höheren Wasserdampfwiderstand hat als Luft. Es entsteht an der Innenseite des Außenmauerwerks also immer Kondensat, wenn ein solches Gebäude bewohnt wird.

Mineralische, poröse Füllstoffe wie Blähton sind als Füllung immer zu bevorzugen!

Sehr geehrter Michael,

Es ist wieder sehr interessant zu lesen, was hier so geschrieben wird. In erster Linie ist es wichtig sich von einer Fachfirma beraten zu lassen. Diese sollte sich auf die nachträgliche Gebäudedämmung / Altbausanierung spezialisiert haben und das nicht erst seit Januar 2015. Natürlich ist die Bauphysik zu beachten, man bedenke doch, dass bei einer richtig ausgeführten Dämmung die Gefahr von Feuchtigkeit und Schimmel verringert wird, da sich der Taupunkt nach aussen verschiebt und nicht mehr, wie zum jetzigen Zeitpunkt, an der Außenseite der Innenwand liegt!

Willimatt sollte seine letzte Aussage auch begründen können nicht einfach nur in den Raum schmeißen. Es gibt zum Gebäude sehr oft nur einen passenden Dämmstoff, die Eigenschaften der einzelnen spielen eine große Rolle. Wie sie bereits erkannt haben ist die von Ihnen erwähnte Glaswolle zwar hydrophob ausgestattet, jedoch darf sie einen nicht unerheblichen Anteil Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Eigenschaft bereitet mir ein wenig Sorge, da Sie bereits feuchte Wände angesprochen haben. Natürlich gibt der Dämmstoff Feuchtigkeit wieder ab, vorrausgesetzt die Wände sind nicht vorab schon feucht! Ein feuchter Dämmstoff dämmt nicht! Zudem erreichen wir bei faserförmigen Dämmstoffen die in der Zulassung beschriebenen Eigenschaften nur wenn die Verdichtung in der Hohlwand auch erreicht wird.

EPS Granulat hingegen nimmt keine Feuchtigkeit auf, transportiert den in dem Haus entstehenden Wasserdampf und gewährleistet somit eine gute Dämmung und das Abtrocknen der von Ihnen beschriebenen feuchten Wände. Meiner Meinung nach somit für ihr Gebäude der am besten geeignete Dämmstoff.

Mit freundlichen Grüßen,

EnergieEnnen

Wieso willst Du eine Hohlschicht dämmen? Luft ist doch eine prima Dämmschicht, sofern die der Hohlraum gegen Durchströmung winddicht abdichtet ist.

KadettFrisco 
Fragesteller
 11.02.2015, 20:33

Eine Hohlschicht dämmt nur gut, in der die Luftsäule steht. In einem 40 Jahre alten Haus zieht es aber und die Luft zirkuliert natürlich wild umher...außerdem hilft mir diese Antwort garnicht weiter.

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Gabixxx  11.02.2015, 20:41
@KadettFrisco

Ich schrieb doch "sofern der Hohlraum gegen Durchströmung winddicht abgedichtet ist" - naja, so sollte das jedenfalls da stehen.

Sorry, daß ich eine Anregung geben wollte, manche Menschen denken nämlich gar nicht an diese Möglichkeit, sonder nballern sich ohne nachzudenken Materialien in die vorhandene Bausubstanz, deren Wärmedurchgangswerte sie nicht berücksichtigen, ziehen dadurch den Taupunkt ins Gemäuer und wundern sich dann über kaputte Fassaden..

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