Isolierfarbe im Innenraum auf Außenwand problematisch?
Hallo meine Vermieter haben eine verputzte Außenwand, innen mit Isolierfarbe gestrichen und nun nach Schimmelbildung sagte der Sachverständige das war ein Fehler und alles muss runter, hat er da Recht und wenn ja warum ?
Was ist dabei im Detail ausschlaggebend ?
Und als Zusatz; muss der stark mit Schimmel befallene Putz entfernt werden, oder reicht eine oberflächliche Reinigung ?
2 Antworten
Ja, der Sachverständige hat wahrscheinlich Recht, dass das Streichen der Innenwand mit Isolierfarbe problematisch sein kann, insbesondere auf einer Außenwand. Hier ist eine detaillierte Erklärung:
Warum ist Isolierfarbe problematisch?- Feuchtigkeitsdynamik
- Außenwände sind feuchtigkeitstechnisch empfindlich, da sie Kältebrücken bilden können. Isolierfarben sind oft stark diffusionshemmend, das heißt, sie lassen kaum Feuchtigkeit durch.
- Dadurch kann Feuchtigkeit, die durch Kondensation entsteht oder von außen in die Wand eindringt, nicht mehr nach innen entweichen. Die Feuchtigkeit staut sich in der Wand, was zu Schimmelbildung führt.
- Wärmebrücken
- Eine kalte Außenwand bleibt durch die Isolierfarbe weiterhin kalt, und bei unzureichender Dämmung kann an der Oberfläche Kondenswasser entstehen. Schimmel hat dadurch ideale Wachstumsbedingungen.
- Falscher Einsatz der Farbe
- Isolierfarben sind eher für punktuelle Anwendungen gedacht, beispielsweise zur Abdeckung von Nikotin- oder Wasserflecken, und nicht für großflächige Anwendungen, insbesondere nicht auf Außenwänden.
- Die Farbe verhindert weiterhin, dass Feuchtigkeit entweichen kann. Selbst wenn der Schimmel entfernt wird, bleibt das Grundproblem bestehen, und der Schimmel wird wahrscheinlich wiederkommen.
- Durch das Entfernen der Isolierfarbe wird die Wand wieder diffusionsoffen, sodass Feuchtigkeit regulär entweichen kann.
Das hängt vom Grad des Schimmelbefalls ab:
- Oberflächlicher Schimmelbefall
- Bei leichtem, oberflächlichem Schimmel kann eine gründliche Reinigung mit Schimmelentferner oder einem Alkohol (mindestens 70 % Ethanol) ausreichen.
- Danach sollte die Wand mit einem diffusionsoffenen Material, wie Silikatfarbe, gestrichen werden.
- Tiefer Schimmelbefall
- Wenn der Putz tief durch den Schimmel geschädigt ist, muss er entfernt werden, da die Schimmelsporen tief in die Poren eingedrungen sein können.
- Ein Austausch des Putzes ist insbesondere bei starkem oder wiederholtem Schimmelbefall zu empfehlen.
- Ursachenforschung
- Kläre, woher die Feuchtigkeit kommt. Handelt es sich um Kondensation, aufsteigende Feuchtigkeit oder Undichtigkeiten in der Wand?
- Maßnahmen wie Verbesserung der Außenabdichtung, Optimierung der Dämmung oder das Vermeiden von Wärmebrücken könnten notwendig sein.
- Diffusionsoffene Materialien verwenden
- Nach der Sanierung sollten atmungsaktive Materialien wie Kalk- oder Silikatfarben verwendet werden. Diese regulieren die Feuchtigkeit besser.
- Lüftung und Heizung
- Eine gute Luftzirkulation und ausreichendes Heizen sind essenziell, um die Bildung von Kondenswasser an Außenwänden zu verhindern.
Die Isolierfarbe sollte entfernt werden, da sie das Grundproblem der Feuchtigkeitsregulation verschärft. Wenn der Putz stark mit Schimmel durchzogen ist, sollte er entfernt und erneuert werden. Eine nachhaltige Lösung erfordert außerdem, die Ursache der Feuchtigkeit zu identifizieren und zu beheben, um zukünftige Schimmelbildung zu vermeiden.
Auf jedenfall gesundheitsschädlich, notfalls mit Schimmelpilzen versuchen zu entfernen.
Das hier!
Isolierfarbe ist meiner Meinung nach reiner Pfusch. Entweder man muss den Schimmel immer wieder entfernen, oder man packt die Ursache für den Schimmelbefall an der Wurzel, und behebt den zugrunde liegenden Baumangel.
Die isolierfarbe ist Wasserdicht, der Aussenputz auch. Die Feuchtigkrit die durch Hitze und Kälte in der Wand ensteht kann nicht ausdünsten. Wenn die Aussenwand kalt, und die Innenwand warm ist drückt die Fauchtigkeit nach Innen.
Et Voila.
Muss man nachsehen wie tief der Schimmel in die Wand geht.