Nachbarskind schreit und weint ständig, Eltern schreien dagegen an. Was tun?
Das ist die Situation: Vor etwa einem Jahr ist mein Freund in eine neue Wohnung gezogen. Immer wenn ich ihn besucht habe konnte ich feststellen, dass das Kind in der Wohnung unter ihm täglich mehrfach weint und von seinen Eltern deswegen angeschrien wird. Der Kleine ist noch sehr jung, vielleicht 4 Jahre alt.
Inzwischen bin ich ebenfalls in die Wohnung gezogen und weil ich wegen Corona derzeit arbeitslos bin, bekomme ich das volle Ausmaß der Lage mit. Nach einem Gespräch mit unserem Vermieter stellte sich heraus, das dieses Problem wohl schon sehr lange besteht.
Mein Freud ist der Ansicht wir sollten uns bloß nicht einmischen, aber ich mache mir Sorgen und würde gerne helfen. Da ich aber 22 und kinderlos bin, würde ich vermutlich bei einem Gespräch auf taube Ohren stoßen. Ich zögere jedoch mich an ein Amt zu wenden, da ich auch nicht voreilig handeln will und die Lage vielleicht gar nicht so schlimm ist wie ich sie wahrnehme. Was kann ich tun?
7 Antworten
ICH würde da mal im Jugendamt nachfragen - die Situation dort schildern. Möglicherweise ist die Familie dort auch schon bekannt.
Auch Anschreien ist Gewalt - seelische Gewalt.
Das ist natürlich etwas heikel.
Die Eltern des Kindes scheinen etwas überfordert zu sein, was das Kind dann natürlich auch verunsichert und es vermehrt quängelt....was dann zu einem Teufelskreis führt, da die Eltern dadurch ihrerseits die Nerven verlieren.
Du könntest mal einen Kuchen backen und ihn der Familie vorbei bringen. Sage einfach, dass du durch Korona gerade arbeitslos bist und dachtest, dass du dich mal bei ihnen vorstellst als neue Nachbarin.
Mit etwas Glück bitten sie dich hinein und du kannst dir so dann ein besseres Bild von der Familie machen----vielleicht auch anbieten, dass falls sie noch keinen Babysitter hast gerne auch mal auf den Kleinen aufpasst. Oder mit ihm spazieren gehst bei schönem Wetter.
Das kann dann eine Familie auch etwas entspannen, wenn sie auf dein Angebot eingehen. Vor allem aber kriegst du einen Eindruck von der Situation, wie sie wirklich ist.
Und kannst dann eventuell auch ansprechen, dass du den Kleinen oft weinen hörst oder wenn du einen miesen Eindruck von den Eltern bekommst immer noch das Jugendamt darauf aufmerksam machen.
Aber eben ich würde mich wohl zuerst etwas heran tasten um mir ein Bild von der Situation machen zu können.
Viel Glück bei der doch etwas delikaten Angelegenheit, die etwas Fingerspitzengefühl abverlangt.
Man kann sich ja auch mit einem anonymen Hinweis an das Jugendamt wenden,ohne Namen zu nennen. Vielleicht gibt es weitere Nachbarn, die dies bestätigen könnten und dabei helfen,wenn eine Jugendamtsmitarbeiterin kommen sollte und Nachbarn zu dem Sachverhalt befragt.
Falls du besondere Charakterstärke hast kannst du natürlich ein möglichst offenes, freundliches Gespräch mit den Nachbarn erbitten.
Ich würde das Jugendamt informieren.