N2O Oktettregel gebrochen?
Hallo Forum,
Ich habe eine Frage zum Molekühl N2O. Mir wurde monatelang eingetrichtert, dass für die Elemente der zweiten Periode die Oktettregel streng gilt. Für Stickstoff würde das ja in diesem Fall heißen, dass es maximal 3 Bindungen eingehen kann. In der Lewisschreibweise sieht das Molekül jedoch wie folgt aus:
N≡N-O
Das mittlere Stickstoffatom geht doch in diesem Fall 4 Bindungen ein, 3 mit dem anderen Stickstoffatom und eine weitere mit dem Sauerstoffatom. Wie kommt das zu Stande?
2 Antworten
Die Darstellung N≡N-O ist nicht ganz vollständig. Zum einen hat das N links noch ein freies Elektronenpaar und der Sauerstoff noch 3 davon. Bei dieser Elektronenverteilung hat der Stickstoff in der Mitte eine positive Ladung und der Sauerstoff eine negative. Die Oktettregel ist für alle erfüllt.
IN≡N⁺-O⁻ (die 3 freien Elektronenpaare am O kann ich nicht darstellen).
Daneben gibt es noch eine andere mesomere Grenzstruktur:
<N⁻=N⁺=O> (<> sollen 2 freie Elektronenpaare darstellen)
Auch hier ist die Oktettregel erfüllt.
Ach ja, Molekül am besten ohne h!
Das mittlere N-Atom hat KEIN freies Elektronenpaar, also 4 Bindungen je 2 Elektronen, also das Oktett. Das linke N-Atom hat 1 freies E.paar, also auch das Oktett. Das O-Atom hat 3 freie E.Paare, also auch das Oktett.
Die alternative Schreibweise N=N=O ändert nichts daran, dass jedes Atom sein Oktett hat. Im Übrigen ist N₂O isoelekronisch zum CO₂ und zum Azidion N₃⁻. Die sind alle linear.
Mit 8 Elektronen lassen sich 4 Bindungen eingehen, wie beim Methan, oder es sind eben freie E.Paaare vorhanden, wie beim Ammoniak oder Nitrit.
Hi. Warum gibt es die folgende Schreibweise nicht? Auch hier wird die Oktettregel nicht erfüllt und zusätzlich werden keine Ladungen benötigt.
|N dreifachbindung O dreifachbindung N|
Danke.