%(m/V) in g/l Umrechnen?

2 Antworten

milligramm - milliliter -> Milli = 1000

Prozent -> Pro Hundert = 100

100/100 = 1000/1000 -> 15.5% =15.5/100 = 115/1000 -> 115 millietwas/millietwas ;)

Die Notation „% (m/V)“ ist eine Abscheulichkeit. Ein wissenschaftliches Total­versa­gen des Individuums und ein moralischer Bankrott der Gesellschaft. Eine Perversion, vergleichbar dem Zertreten von Katzenbabies, dem Fangen von Walen, dem Würzen von Sauerkraut mit Currypulver, dem Verwenden von MS Windows und dem Tragen von Pyjamas am Arbeitsplatz. Außerdem korreliert es stark positiv mit Anthropo­phagie.

Naja, da war jetzt ein Hauch von hyperbolischer Rhetorik drin. Aber ein Blödsinn bleibt die Notation trotzdem: Wenn Du Masse durch Volumen kommt nichts Dimen­sions­loses heraus, und % ist nur für dimensionslose Größen zugelassen, bei denen 1 bzw. 100% den maximalen Wert darstellt. Z.B. beim Massenanteil: Wenn ich 4 g Aceton und 6 g Wasser mische, dann ist der Massenanteil des Acetons w=4/(4+6)=40%. Das funktioniert unabhängg von der Einheit (4 Zentner Aceton und 6 Zentner Wasser geben dasselbe Resultat), und 100% ist die natürliche Grenze, denn reiner als rein kann das Aceton ja nicht sein.

Deine Konzentrationsangabe sollte eigentlich Massenkonzentration heißen: Das unsägliche „15.5 %(m/V)“ bedeutet nämlich 15.5 g pro 100 ml Lösung. Viel ver­nünf­ti­ger ist es daher, das richtig anzuschreiben als γ=155 g/l oder 155 mg/ml. Beachte, daß die Wahl der Einheiten (Gramm für die Masse, 100 ml für das Volumen) in der Definition dieser komischen Pseudoprozente festgeschrieben ist; Du kannst nicht 15.5 Pfund Substanz in 100 Gallonen Wasser auflösen und das Ergebnis „15.5 %(m/V)“ nennen.

Bei leicht erhöhter Temperatur kann ich z.B. 120 g NaOH in 100 ml Lösung unter­brin­gen. Wie nennt man eine solche Lösung dann? „120 %(m/V)“ klingt dämlich.

Der Grund, weshalb Biologen, Biochemiker, Mediziner und ähnliche Halb­wissen­schafter dieses Unmaß verwenden, ist, daß die Dichten im biologischen Bereich meistens knapp an 1 g/ml liegen, daß also Masse und Volumen in geeigneten Ein­hei­ten ähnliche Zahlenwerte haben. Da die Meßgenauigkeiten typischerweise als plus/minus zwei mittelgroße Elefanten zu verstehen sind, kann man sich die Schlud­rig­keit leisten, Masse und Volumen als „eh fast dasselbe“ anzusehen, und den Quotienten als dimensionslos.

Hinweis: Diese Antwort kann Spuren von rhetorischer Überspitzung enthalten; der Hersteller garantiert aber für einen Maximalgehalt kleiner als 0.5%(m/V).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik
Bevarian  13.07.2018, 18:38
Schööööön!!! ;)))
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Bevarian  13.07.2018, 19:07
@indiachinacook

Da lagst Du aber sowas von richtig - selbst wenn ich gerade vor einem WIndows-Rechner sitze und prinzipiell nichts an der Dezimierung von Schädlingen auszusetzen habe... ;)))

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